Politics | Neubestellung des Verwaltungsrates

Neue Blüten in der SMG

Die Südtiroler Marketinggesellschaft (SMG) stellt ihren Verwaltungsrat neu auf. Als politisch korrekt oder frauenfreundlich könnte er bezeichnet werden.
Marcia Ortisei contro il traffico
Foto: Othmar Seehauser

Schneller als gedacht, wurde gehandelt. Am Montag, 22. Juli, auf der Pressekonferenz von Landeshauptmann Durnwalder, wurde die Zusammensetzung des neuen Verwaltungsrats der SMG verkündet. Da im März dieses Jahres die bis dato als Werbegesellschaft bezeichnete SMG in eine Agentur des Landes umgewandelt wurde, hat seitdem die Politik die Hosen an. Zu 100 Prozent. Über das zu verwaltende Budget der SMG, das zwischen elf und zwölf Millionen Euro schwer ist, beschließt der Verwaltungsrat und haftet ad personam.

Die Neubesetzung dieses Gremiums hätte eigentlich in der neuen Legislaturperiode passieren sollen. Notwendig geworden war nun die schnelle Erneuerung nachdem mehr als die Hälfte der Verwaltungsratsmitglieder zurückgetreten war. Josef Rottensteiner hatte sein Amt zurückgelegt, nachdem er als Generalsekretär der Handelskammer in den Ruhestand getreten war, Irmgard Prader von der Abteilung Tourismus war innerhalb der Landesverwaltung in eine andere Abteilung gewechselt, und schließlich hat nach dem Führungswechsel beim Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) auch Walter Meister seinen Rücktritt erklärt. Reinhold Marsoner, Präsident der SMG von Gründungsbeginn im Jahr 1999 an, hatte bereits im Jänner angekündigt, sein Engagement für die SMG nach 15 Jahren Präsidentschaft zurückzulegen.

Frauensache - Ehrensache?

Sechs Neue stimmen nun im Verwaltungsrat ab, um ihn handlungsfähig zu machen. Die Neuerung: Drei Frauen sprechen im bislang männerdominanten Rat mit; namentlich Uli Rubner, Medienunternehmerin aus Zürich, Laura Piovesan Schütz, Kommunikationsfachfrau aus Bozen sowie Daniela Zadra, Direktorin der Kurverwaltung Meran. Männlichen Zuwachs beschert der altbekannte Hotelier Erwin Lanzinger aus Sexten, derzeitiger Gastgeber des Staatspräsidenten Giorgio Napoletano, Gottfried Schgaugler HGV-Vizepräsident und Andrea Varallo, Seilbahnunternehmer und Präsident der Grandi Funivie Alta Badia.

Zyklische Änderungen

Die Änderungen in diesem Jahr reißen damit nicht ab. Neben dem internen "mega Aufwand" durch die Umwandlung von der Gesellschaft in eine Agentur, ließ der Austritt von SMG-Chef Christoph Engl im Mai dieses Jahres weitere Fragezeichen auftauchen. Wer würde seine Nachfolge antreten? Benannt wurde eine vorübergehende Doppelspitze mit Greti Ladurner und Marco Pappalardo. Weiterhin ausständig auch der Schachzug, ob und wie die "Big vier", EOS (Export Organisation Südtirol), BLS (Business Location Südtirol), TIS (Techno Innovation Südtirol) und SMG verschmelzen sollen.

Ein Schritt in Richtung Entwirrung wird Anfang nächster Woche der SMG-Verwaltungsrat machen. Er wählt aus seinen Reihen einen Präsidenten. Oder besser eine Präsidentin, wie Landeshauptmann Luis Durnwalder vernehmen ließ.