Society | Vergleich

Sterneregen für Uni-Bib

Die Bozner Universitätsbibliothek verteidigt ihre Top-Platzierung im internationalen Vergleich. Leiterin Winkler: "In einer Gruppe mit Exzellenz-Einrichtungen."
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Es war das letzte Mal, dass der Deutsche Bibliotheksverband den “BIX-Bibliotheksindex” veröffentlichte. Aus Kostengründen kann der Service nach 16 Jahren nicht mehr fortgeführt werden, so die Auskunft des Bibliotheksverbands. Es war also auch für die Bibliothek der Freien Universität Bozen die letzte Chance, noch einmal zu zeigen, wo sie im internationalen Vergleich steht. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Eigentlich misst der “BIX-Bibliotheksindex”, kurz BIX, die Leistungen der öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken, die dem Deutschen Bibliotheksverband angehören. Doch jedes Jahr nehmen auch Bibliotheken aus anderen europäischen Ländern teil. Etwa ein Viertel der bewerteten Einrichtungen stammen aus Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, der Slowakei oder der Tschechischen Republik. Bereits vergangenes Jahr glänzte die unibz-Bibliothek mit Bestnoten. 2014 erreichte sie im Vergleich mit 81 weiteren Hochschulbibliotheken die Höchstwertung. Dieses Jahr nahmen 64 wissenschaftliche Bibliotheken an dem internationalen Leistungsvergleich teil. Und erneut hat die unibz-Bibliothek in den Kategorien Angebot, Nutzung und Entwicklung Höchstwertungen erhalten. Zur Freude von Bibliotheksleiterin Gerda Winkler: “Die mehrfache Auszeichnung positioniert uns in einer Gruppe mit Bibliotheken von Exzellenz-Einrichtungen wie der Humboldt-Univesität Berlin und der Universität Konstanz.”

Zur Erstellung des BIX und des Bibliotheken-Rankings werden verschiedene Indikatoren, darunter Medien und Mitarbeiter je 1.000 Einwohner, Bibliotheks- und virtuelle Besucher je Einwohner, Besuche je Öffnungsstunde oder Erneurungs- beziehungsweise Fortbildungsquote verwendet. In vier Dimensionen – “Angebote”, “Nutzung”, “Effizienz” und “Entwicklung” – werden je nach Platzierung Sterne vergeben. Für jede Platzierung in der Top-Gruppe erhält die Bibliothek einen Stern, für jede Platzierung in der Mittelgruppe einen halben. Insgesamt dreieinhalb Sterne erhielt die unibz-Bibliothek – jeweils einen für “Angebote”, “Nutzung” und “Entwicklung”, einen halben in der Dimension “Effizienz”.

Die Zahlen für Bozen belegen: die hiesige Universitätsbibliothek muss sich vor einem internationalen Vergleich nicht fürchten. Knapp 500.000 Besucher verzeichnet die Bibliothek jedes Jahr. Auffällig ist der Anstieg der Nutzung elektronischer Medien im Vergleich zum Vorjahr: 234.205 Downloads wurden 2014 durchgeführt, um 14 Prozent mehr als noch im Jahr davor. Gleichzeitig sind die physischen Bestände vergleichsweise rückläufig sind. 174.616 gedruckte Materialien wurden 2014 in Anspruch genommen, ein Prozent weniger als 2013.

“Auch der Trend in der Bestandsentwicklung vom gedruckten Buch zum E-Book setzt sich ungebrochen fort”, bestätigt der kürzlich erschienene Jahresbericht der unibz-Bibliothek. Mittlerweile werden 66 Prozent des Gesamtbudgets in den Kauf von elektronischen Medien investiert. Im Jahr 2014 bot die Bibliothek Zugriff auf insgesamt 61.648 E-Books.

Neben der zunehmenden Digitalisierung schlagen sich auch innovative Projekte in den hohen BIX-Bewertungen nieder. So wurde etwa der bibliotheksübergreifende Suchkatalog “Die Wissenschaftsbibliothek Südtirol” in einem neuen, modernen Layout realisiert und für die Nutzung auf allen mobilen Endgeräten angepasst.


Doch will man sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen. Die Universitätsbibliothek soll in der kommenden Zeit weiter ausgebaut werden. Am Standort in Bozen werden 2016 zusätzliche Studierplätze eingerichtet, während in Brixen demnächst eine Lernwerkstatt mit ausleihbaren Materialien für den Unterricht zu finden sein wird.

 

Hier geht's zur Homepage des Bibliotheksindexes.
Die Ergebnisse und Wertungen für die unibz-Bibliothek können hier nachgelesen werden.
Den gesamten Jahresbericht der Universitätsbibliothek Bozen finden Sie hier.