Den österreichisch-italienischen Händedruck zwischen Bundeskanzler Werner Faymann und Premier Enrico Letta lässt sich heute keine der lokalen Tageszeitung entgehen. Schließlich legte der Premier bei seinem Wien-Besuch ein weiteres „Bekenntnis zur Autonomie“ ab, wie die Dolomiten in ihrem Aufmacher titeln. Noch expliziter werden die italienischen Tageszeitungen: „L’accordo di Bolzano supera quello di Milano“, wird Letta vom Alto Adige zitiert, „Autonomia finanziaria, negoziato al via“, der Corriere dell’Alto Adige.  

Ebenfalls in allen vier Tageszeitungen Thema ist der „Große Abschied“, wie die Neue Südtiroler Tageszeitung das gestrige Begräbnis der vier Deutschnofner Opfer des Flugzeugabsturzes vom vergangenen Samstag bezeichnet. Berührende Fotos und Zitate von der von Bischof Ivo Muser geleiteten Abschiedszeremonie für die vier Freunde, an der laut Corriere über 3000 Menschen teilnahmen.

Als Titelthemen wählt die Südtiroler Ausgabe des Corriere allerdings einen Appell von Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei für stabilere Arbeitsverhältnisse junger Lehrer sowie den vorläufigen Stopp für das Mega-Projekt Technologiepark. Der Alto Adige bringt dagegen erschreckende Zahlen zum Phänomen Gewalt gegen Frauen: „Duecento donne chiedono aiuto“ – ein Boom an Anzeigen im letzten Halbjahr. Eine der Folgen? Die Frauenhäuser im Land hätten keine Plätze mehr und müssen teilweise auf Hotels ausweichen, um weiblichen Gewaltopfern Schutz zu bieten.

Wahlkampffieber herrscht dagegen auf den Titelseiten von ff und Tageszeitung: Während letztere das Stechen um die Nachfolge im Kulturressort thematisiert, zeigt die ff ein etwas nachdenkliches Bild von SVP-Spitzenkandidat Arno Kompatscher – und fragt, ob der Mann überhaupt das Zeug zum Landeshauptmann hat.