„Warum ich nicht Landeshauptmann werden will“
Gesagt und geschrieben wird viel über ihn. Immerhin gilt Michl Ebner als einer der mächtigsten Männer im Land. Und, wie dem bekanntesten Spross der Ebner-Familie immer wieder nachgesagt wird: Sein Hunger nach Macht und Einfluss sei mit seinen Aufgaben als Athesia-Chef und Handelskammerpräsident nicht gestillt. Der Ebner hätte Ambitionen auf den Landeshauptmann-Stuhl. „Ich weiß, dass ich nicht Landeshauptmann werden kann“, räumt Michl Ebner mit diesem Gerücht am Dienstag in einem langen Interview mit der Tageszeitung Alto Adige auf. Ein Gespräch, das Teil einer Serie über mächtige Menschen im Land ist. Seine eigene Macht relativiert der Athesia-Chef darin: Die Macht im Land sei unter vielen Personen und Institutionen aufgeteilt. Deshalb ordnet er das Phänomen eher dem Bereich der Chimären als der Realität zu.
„Ich bin ein ziemlich intelligenter Mensch und will mir meine Lebensqualität nicht komplett verderben lassen“
Noch interessanter ist aber was der Handelskammer-Präsident zu seinen eigenen politischen Ambitionen zu sagen hat. „Ich weiß, dass ich nicht Landeshauptmann werden kann“, sagt Michl Ebner. Seine politische Karriere habe er 2009 mit dem Abschied vom europäischen Parlament und der Niederlegung all seiner Funktionen in der Südtiroler Volkspartei beendet. Und so wichtig die Politik für ihn gewesen sei - das Amt des Landeshauptmanns sei ihm aufgrund seiner Herkunft von vornherein versperrt gewesen. „In einer kleinen Provinz wie der unseren in meine Familie hineingeboren worden zu sein und in einem Verlagshaus aktiv zu sein, macht dies unmöglich“, sagt Ebner. „Selbst wenn ich all meine Aktien verkaufen würde, wären meine Familienangehörigen - meine Mutter, meine Brüder und meine Schwester, Kinder und Neffen und Nichten - immer noch Aktionäre oder Mitarbeiter des Unternehmens. Und wie auch immer sich die Medien des Hauses Athesia verhalten würden, gäbe es immer Stimmen, die von morgens bis abends behaupten würden, dass die Athesia aus dem einen oder anderen Grund so schreibt.“ Aus diesem Grund habe er nie Landeshauptmann werden wollen, sagt Michl Ebner. „Ich bin ein ziemlich intelligenter Mensch und will mir meine Lebensqualität nicht komplett verderben lassen.“
"Diese Frage müssen Sie an meinen Bruder Toni richten"
Und was sagt er über die Arbeit des aktuellen Landeshauptmanns, mit dem Ebner, wie er unterstreicht, keinen Machtkampf austrägt, sondern in der Causa Brennercom nur eine unterschiedliche Sichtweise hat. „Eines ist sicher“, unterstreicht der Athesia-Chef, „seine Regierung arbeitet und bemüht sich.“ Die Ergebnisse werde man erst in ein bis zwei Jahren sehen und bewerten können.
Schön auch die Antwort auf die Frage, auf die das Gespräch über Macht endet: Warum eigentlich die Schlacht der Dolomiten gegen das Benko-Projekt. Michl Ebners Antwort: „Diese Frage müssen sie an meinen Bruder Toni richten, er leitet die Dolomiten.“
„Ich bin ein ziemlich
„Ich bin ein ziemlich intelligenter Mensch ... habe er nie Landeshauptmann werden wollen“. Wollen und können sind zwei paar Schuhe; die wirklichen Gründe reimen sich die wirklich intelligenten Menschen im Lande eben selbst zusammen. Ich sage nicht das ich dazu gehöre ^^
Diese Aussage von Michl Ebner
Diese Aussage von Michl Ebner ist glaubwürdig! Als intelligenter Mensch weiß er, dass er mit seinem Netzwerk und seinen Medien außerhalb der Politik mehr Einfluß und Möglichkeiten hat, als wenn er Landeshauptmann wäre. Als solcher müßte er sich auch noch einer Wahl stellen und da würde es schon etwas kompliziert. Der status quo ist für einen Unternehmer in Südtirol vom Kaliber eines Michl Ebner ideal!
In reply to Diese Aussage von Michl Ebner by kurt duschek
Ich hätte dich auch
Ich hätte dich auch intelligenter eingeschätzt, Kurt. Das muss ich nach dieser Stellungnahmen leider feststellen.
In reply to Ich hätte dich auch by Sebastian Felderer
....habe auch nie behauptet,
....habe auch nie behauptet, dass ich intelligent bin, aber als nicht besonders intelligenter Mensch sehe die Fakten offensichtlich etwas anders als Du! Ein unbestritten mächtiger Medienmensch hat einfachere Mittel als den demokratischen Weg einer Wahl.