Zum Rifugio Caltena
Auf der Südseite vom Rollepass, zu Füßen der zerklüfteten Dolomitenformation der Pala Gruppe, die mit dem Hauptgipfel, dem Cimon della Pala auf 3.129 m ansteigt, liegt in einem weiten, offenen Kessel Fiera di Primiero, der Hauptort des Tales. Im seinem Osten, am Passo Cereda, läuft vom Piz Sagron die Bergkette Palughet-Fradusta-Padella-Cordognè nach Süden und bildet mit den tiefen Einschnitt der Val Noana die Grenze zur Gebirgskette der Vette Feltrine, die mit dem Monte Vederna und der markanten Pyramide des Pavione die Grenze zu Venetien und der Provinz Belluno bilden. In der stark gegliederten Landschaft liegen mehrere kleine Hochflächen mit Wiesen, Almhütten und Scheunen, eine davon, die „Caltene“ mit dem gleichnamigen „Rifugio Caltena“ auf 1.250 m ist der Ausgangspunkt für unsere zahme, einfache Wanderung in das Hochtal Val Giasinozza.
Zum Wegverlauf
Kurz unterhalb vom Rifugio endet das Asphaltsträßchen, als Fortsetzung führt ein breiter Almzufahrtsweg (Markierung 729) in sanftem Auf und Ab nordostwärts in das stille, von Fichten- und Buchenwäldern überzogene und von Dolomitengipfeln überragte Val Giasinozza. Es geht an mehreren Rodungsinseln mit Almhütten und Scheunen vorbei, die meisten sind nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, sondern zu Ferienhäuschen umgebaut. Nach einer guten Stunde treffen wir oberhalb des Weges auf die nicht bewirtschaftete Hütte der Forstbehörde mit Tisch, Bank und Brunnen, ein guter Platz für eine kurze Rast, bevor wir den Rückweg antreten. Länge 4 km, 80 Höhenmeter, Rückweg wie Hinweg.
Wer es etwas sportlicher möchte: Beim Parkplatz am Rifugio starte der Steig auf den Sasso Padella, ein kleiner Gipfel mit 1751 m, der in 1 h 30’ zu erreichen ist und einen wunderbaren Blick auf das ganze Tal und die umliegenden Berge ermöglicht.
Die Einkehr
Das Rifugio Caltena ist in Wirklichkeit ein schmuckes Berghotel mit gut besuchtem Restaurant mit großer Panoramaterrasse und Gästezimmern. Die Chefin, Frau Angioletta, steht persönlich in der Küche, es gibt typische, verfeinerte Trentiner Spezialitäten. Im Hausgang hängt ein altes Plakat aus den 70er Jahren, wo die “Cucina montanara con polenta e luganeghe, funghi e tosela nonché le specialità nostrane” das wäre Hausmannskost aus den Bergen mit Polenta, Würsten, Pilzen und Tosela-Käse gerühmt wird. Die Küche ist diesem Motto treu geblieben, jetzt heißt der Tagesrenner eben „piatto Caltena“, die Zutaten sind dieselben geblieben. Natürlich gibt es auch andere Gerichte, wir zählen etliche auf: Carne Salada, Bohnencremesuppe mit Steinpilzen, hausgemachte Bandnudel mit Heidelbeeren, Pilzen und geräuchertem Ricottakäse; Trippa, Hirsch in Blauburgundersauce, Rindskurzgebratenes mit Pfifferlingen; dann Süßes wie Birnen in Terlodegosauce mit Zimteis oder Apfelküchlein mit Schlagsahne.
Rifugio Caltena, Familie Tavernaro-Debertolis, Caltene, 38054 Primiero, Transacqua, Tel.: 0439 62879. Mobiltel.: 349 6539141, www.rifugiocaltena.it ganzjährig geöffnet, außer vom 8. Jänner bis Mitte März.
Anfahrt
Von Transacqua 4,5 km steile, schmale Asphaltstraße 500 Höhenmeter bergauf nach Caltene zum Rifugio. Transacqua liegt in der Valle di Primiero, auf der linken Talseite, durch den Cismon-Bach vom Hauptort Fiera di Primiero getrennt.