Der Schnee steht am Fenster
Ajournierung: Mit 24 Stunden Verspätung auf die Prognosen ist der Schnee nun doch gekommen. In der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober schneite es bis in den Tal Niederungen. So lag die Stadt Bruneck beispielsweise schon gegen 2,30 Uhr des 23-igsten Oktobers unter einer weißen Decke (siehe Bild darunter) wpz
Kaum war es, am Dienstag, dem 22. Oktober, über dem Kronplatz hell geworden, reckten und streckten sich im Tale die Hälse nach ihm hoch. Alles gierte hinauf, fragend, ob der Winter denn nun auch eingekehrt sei, so wie die Südtiroler "Geierrast" es angekündigt hatte. Was den Schneefall anlangt, saß die Enttäuschung bei den Streckhälsen in zweierlei Hinsicht tief: Zum einen, weil das Manna nicht bis auf 800 Meter herunter reichte; zum anderen, weil Fau Holle sich damit begnügte, den Gugelhupf lediglich appetitlich zu überzuckern; ihn ein göttlich-reiches Sahnehäubchen überzustülpen, danach war ihr offensichtlich nicht zumute. Zumindest zu der Zeit noch nicht, wo die Menschen lieber am Feuer sitzen und an großen Kastanienherzen naschen, anstatt in den Hallen oder unter den leer gedroschenen Köschtnbam-Alleen, laufend, die Muskeln zu stählern, auf dass die "Schi"-iten nicht schon bei ihrer ersten Abfahrt mit gerissenen Sehnen, zerbrochenen Knochen und zerquetschten Nasen im Spital landeten. Das liefe Marthas Reformplan, der - im Gegensatz zur Holtelrezeptur - ganz auf Bettenentlastung und sparsames Gebären ausgerichtet ist, gehörig zuwider.
Versunken im Schnee: Kreuzbergpass im vergangenen Winter (wpz)
Überhaupt fiel im Nordosten der Provinzia de Bulsan nur wenig Schnee. Von erdrückenden Massen wie im Bild darüber, das auf dem Kreuzbergpass während des vergangenen Winters saufgenommen wurde, keine Spur. Die Touristiker sowie die Liebhaber derart traumafter Winterlandschaften haben sich diesbezüglich weiterhin in Geduld zu üben. Doch die ergiebigeren Schneefälle vom 23. Oktober wecken die Hoffnung.
Der "Punka" (= Servicezentrum) hat seine Höhe erreicht, doch bis zur Inbetriebnahme, am 29. November, bleibt viel Zeit nicht mehr, aber noch viel Arbeit zu tun. Zwischen dem "Punka" (hinten) und dem Bahnhof (vorne) muss außerdem noch eine 150-m-lange Brücke in die Luft gebettet werden. Das neue Schienenbett sowie die in der Folge notwendig gewordene Verlegung der Geleise sind hingegen so gut wie fertiggestellt. Das gilt auch für die Unterführung zum Radweg. (wpz)
Nichtsdestotrotz rückt die Schisaison unaufhaltsam näher: Der Kreuzberg legt den Hebel dazu bereits m 22. November um. Die Skiregion "Sextner Dolomiten" (zu der übrigens auch der Kreuzberg gehört), lässt den Stier - in Abstimmung mit der Skiregion Kronplatz - eine Woche später los. Zugleich wird, wie auf Salto bereits mehrmals berichtet, der neue Bahnhof in Vierschach, einschließlich des dort neu erbauten Servicezentrums "Punka", in Betrieb gehen. Der Pustertaler "Ski-Express" wird zu Beginn des Winterfahrplanes, also ab dem 14. Dezember, die beiden Skiregionen im Stunden- bzw. Halbstundentakt verbinden. Damit dieser Dienst auch in Anspruch genommen wird, werden die Beherbergungsbetriebe ihren Gästen für die Dauer des gebuchten Urlaubs einen kostenlosen Mobilitätspass aushändigen, der zur uneingeschränkten Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel (Bus und Eisenbahn) berechtigt. Dementsprechende Abkommen wurden zwischen den Tourismusverbänden Kronplatz und Hochpustertal einerseits und der SAD andererseits unterzeichnet. Laut der Vox Populi soll die Verrechnung auf der Grundlage von 30 Cent pro gefahrenen Kilometers erfolgen. Andere sagen, es müsssten 30 Cent pro Nächtigung bezahlt werden. Doch war hierfür bei den Verbänden keine Bestätigung zu bekommen. Irgendwann wird man das Geheimnis schon lüften, spätesten dann, wann das Geld seitens der Tourismusorganisationen eingefordert wird.
Bahnhof Innichen: im Hintergrund der Helm. Das Gebiet soll durch die Zusammenführung mit der Rotwand zum Protagonisten aufsteigen. (wpz)
Der Pustertaler Ski-Express verkehrt zwischen Lienz und Bruneck (Franzensfeste) regelmäßig ab dem 14. Dezember, wann der Winterfahrplan in Kraft tritt. (wpz)