Economy | Transparenz
Die Extrawurst
Foto: Alperia AG
Georg Kössler, Hansi Pichler, Simone Buratti, Cristina Larcher und Martin Haller sind die Blöden.
Die Mitglieder des Verwaltungsrates der IDM, legen seit Jahren ihre Aufträge und die dafür erhaltenen Entschädigungen offen. So listet VOG-Präsident Georg Kössler 16 Ämter in ebenso vielen Genossenschaften, Unternehmen und Fachbeiräten und die entsprechenden Entschädigungen (rund die Hälfte der Ämter sind unbezahlt) auf. Ebenso LVH-Präsident Martin Haller, IDM-Vizepräsident Simone Buratti oder Cristina Larcher. IDM-Präsident Hansi Pichler führt seine Entschädigung als Referent der Gemeinde Schenna genauso an, wie die Entschädigungen als Verwaltungsrat der HGV Service Genossenschaft oder des Wirtschaftsförderungsinstitutes (WIFO) Bozen.
Diese Veröffentlichungen sind gesetzliche Pflicht.
Das Gesetz
Eingeführt wurden diese Transparenzbestimmungen vor acht Jahren durch das Gesetzesdekret 22/2013. Unter dem Titel „Pflicht zur Veröffentlichung von Daten betreffend die Inhaber von politischen Ämtern, von Verwaltungs-, Direktions- oder Regierungsaufträgen und die Inhaber von Führungsaufträgen“ heißt es in Artikel 14:
Mit Bezug auf die Inhaber politischer Ämter – auch ohne Wahlmandat – auf staatlicher, regionaler und lokaler Ebene veröffentlichen der Staat, die Regionen und die örtlichen Körperschaften folgende Dokumente und Informationen:
a) den Ernennungs- oder Verkündungsakt mit Angabe der Dauer des Auftrags oder des Wahlmandats;
b) den Lebenslauf;
c) jedwede Vergütung in Zusammenhang mit der Übernahme des Amtes; die durch öffentliche Mittel finanzierten Ausgaben für Dienstreisen und Außendienste;
d) die Daten betreffend die Übernahme weiterer Ämter bei öffentlichen oder privaten Körperschaften und die entsprechenden, aus welchem Grund auch immer entrichteten Vergütungen;
e) die eventuellen weiteren Aufträge mit Ausgaben zu Lasten der öffentlichen Finanzen sowie die zustehenden Vergütungen;
Bei Verletzung dieser Veröffentlichungspflichten sieht das Gesetzesdekret Verwaltungsstrafen von Euro 500 bis Euro 10.000 zu Lasten der für die unterlassene Mitteilung verantwortlichen Person vor.
Keine Angaben
Dass in Wirklichkeit aber in Südtirol niemand diese Veröffentlichungspflichten kontrolliert und dass manche deshalb jahrelang bewusst dagegen verstoßen, macht jetzt ein prominenter Fall deutlich. Die bekannte Unternehmerin und IDM-Verwaltungsrätin Flora Kröss gibt zwar ihre Aufträge als CEO der Ewo Gmbh, als Vizepräsidentin des Unternehmerverbandes und Verwaltungsratsmitglied der Raiffeisen Landesbank AG an (letzte beiden Ämter sind 2021 weggefallen) aber ohne die Bezüge offenzulegen, die sie dafür bekommt.
Laut Gesetz müssen gesondert auch die „Aufträge mit Entgelt zu Lasten öffentlicher Haushalte“ angegeben werden. Flora Kröss ist seit Jahren Vorstandsvorsitzende der Alperia AG. Der Südtiroler Energieriese zahlt seine Vorstände ordentlich.
So steht in der Bilanz 2020 eine Entschädigung für den sechsköpfigen Vorstand von 160.000 Euro. Weil Generaldirektor Johann Wohlfarter und sein Stellvertreter Paolo Acuti keine zusätzliche Entschädigung für ihren Vorstandsjob bekommen, entfallen die 160.000 Euro auf die vier weiteren Vorstandsmitglieder: Flora Kröss, Renate König, Helmut Moroder und Daniela Vicidomini.
Nach Informationen von Salto.bz erhält Flora Kröss als Vorstandsvorsitzende der Landesenergie-Gesellschaft Bezüge von rund 70.000 Euro im Jahr. Als IDM-Verwaltungsrätin müsste Kröss diese Entschädigung offenlegen.
Dass sie es seit Jahren unterlässt, scheint anscheinend niemanden zu stören.
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Südtiroler Neid und Hammel
Südtiroler Neid und Hammel Gesellschaft. 70.000 euro und was müssen wir jetzt noch wissen?
In reply to Südtiroler Neid und Hammel by Michael Kerschbaumer
Ungerechtigkeiten auf zu
Ungerechtigkeiten auf zu zeigen bewerten Sie, M. Kerschbaumer, als Südtiroler Neid?! Was ist da speziell Südtirolerisch? Und sie glauben, dass andernorts es selbstverständlich ist, die Schlauen zu spielen? Gesetze und Bestimmungen sind für alle gleich!!
In reply to Südtiroler Neid und Hammel by Michael Kerschbaumer
Gleiche Rechte und Pflichten
Gleiche Rechte und Pflichten für alle,das hat mit Neid und Missgunst wohl nichts zu tun Herr Kerschbaumer,das sollten sie wissen!
Wie wäre es mit: Wer an zwei
Wie wäre es mit: Wer an zwei aufeinander folgenden Jahren seine Bezüge nicht offenlegt verliert automatisch das entsprechende Amt. Es wird sich schon Ersatz finden ... zumindest bei den fett honorierten Posten. Was dann noch nebenbei ehrenamtlich gemacht wird, darf durchaus ebenfalls aufgelistet werden.