Eva Klotz und die Frage von Martha Stockers Dienstauto
Martha Stocker ist eine der Frontfiguren der neuen Landesregierung. Als „Frau für alle Fälle“ posiert sie auf der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung ff-Ausgabe. Im Morgentelefon des Senders Bozens trat sie am Donnerstag als Verantwortliche für eines der dringlichsten Themen dieser Wochen auf, der Krise auf dem Arbeitsmarkt. Doch neben dem Brennpunkt Arbeitslosigkeit oder aktuellen Forderungen in ihren neuen Ressorts Gesundheit und Soziales muss sich Stocker derzeit noch mit einer viel profaneren Frage konfrontieren: In welcher Funktion nahm sie am Begräbnis des bekannten österreichischen Verlegers, Widerstandskämpfers und BAS-Sympathisanten Fritz Molden teil?
Als Vize-Obfrau der Südtiroler Volkspartei, behauptet ihre Landtagskollegin Eva Klotz unter Verweis auf eine entsprechende Pressemitteilung der Partei. Dies ist der Frontfrau der Südtiroler Freiheit deshalb wichtig, weil Stocker mit ihrem Dienstauto nach Wien anreiste. „Und es ist nicht akzeptabel, institutionelle Rollen und Parteianliegen derart zu vermischen“, kritisiert Klotz in der Donnerstags-Ausgabe des Alto Adige. Dem legt sie ausführlich ihre Recherchen bei Landesregierung, Landtag und Regionalrat dar, die eindeutig belegen, dass Stocker ihren Dienstwagen benutzt hatte. Das bestreitet Landesrätin Stocker auch in keinster Weise. Doch sie sagt: „Ich war im Auftrag von Landeshauptmann Arno Kompatscher in Wien.“ Sprich: In institutionellem Auftrag, und deshalb gerechtfertigterweise mit dem Dienstauto.
Eva Klotz lässt deshalb jedoch noch lange nicht locker: „Warum gab es dann statt einer offiziellen Mitteilung des Landes oder der Region nur eine Pressemitteilung der Partei“, fragt sie in der italienische Tageszeitung. Eine mögliche Erklärung gibt sie sich dort selbst: Vielleicht hätte man eine offizielle Teilnahme des Landes am Begräbnis des früheren BAS-Finanziers kaschieren wollen, um die Italiener nicht zu verstören? Klotz selbst lässt in jedem Fall keine Fragen offen, wie und warum sie nach Wien kam, um Molden die letzte Ehre zu erweisen. „Ich habe gemeinsam mit den Schützen einen Bus organsiert, den ich klarerweise aus eigener Tasche bezahlt haben.“