Politics | Gemeindepolitik

Feuer am Dach in Waidbruck

Der Freiheitliche Gemeinderat Norbert Merler über die Stimmung im Dorf, das Stillhalten der Feuerwehr und was mit den umstrittenen Belegen eigentlich bezahlt wurde.

Herr Merler, wie ist denn die Stimmung in Waidbruck?

Norbert Merler: Nun, die ist denkbar schlecht. Die Bevölkerung ist aufgebracht und kann nicht nachvollziehen, wie der Gemeinderat den aktiven Feuerwehrdienst hat einstellen können. Es herrscht Unverständnis.

Weiß man schon, wie lange die Feuerwehr nicht handlungsfähig ist bzw. wie lange die Überprüfung der Abrechnung dauert?

Nein, leider weiß man gar nichts im Moment. Das konnten uns weder der Bürgermeister, noch sonst jemand von den SVP-Gemeinderäten mitteilen, obwohl ich das angefragt habe. Denn es ist ja auch äußerst fraglich, wer die Verantwortung in solch einem Fall trägt. Nehmen wir nur an, es passiert ein Unfall grad hier auf der Staatsstraße und der Feuerwehr, die 100 Meter davon entfernt ist, ist es verboten, auszurücken. Ich weiß nicht, ob das vor einem Staatsanwalt Bestand hätte. 

Aber es müssen in diesem Fall ja die Klausner ausrücken?

Ich weiß auch nicht, ob die Klausner Feuerwehr überhaupt über eine Konvention beauftragt wurde. Denn darin müsste auch klar die Befristung und die Aufgabe genannt sein, mit der die Zone von Waidbruck mit abgedeckt wird. Die Klausner Feuerwehr hat außerdem selbst genug zu tun, mit den 120 Einsätzen pro Jahr und der Autobahn, die zu kontrollieren ist. Wie kann sie da zusätzlich noch das Waidbrucker Gebiet abdecken? Und warum hat man nicht die viel näher gelegene Feuerwehr von Barbian gefragt, die nicht so eingespannt ist?

Wegen eines Adventskranzes, eines Hühnergrills und eines Konzerts der Musikkapelle Waidbruck, die in Eigenabrechnung präsentiert wurden, steht jetzt die Feuerwehr still.

Es gibt also eine Reihe von Fragen, die noch im Raum stehen?

Ganz genau, und ich hätte sie gerne beantwortet. Ganz vorne steht die Frage, wieso der Bürgermeister sich so vehement auf seiner Position festklammert. Denn wegen einiger fehlenden Originalrechnungen einen solchen Aufstand zu machen, ist völlig ungerechtfertigt. Es hat sich nämlich nicht um Tausenden von Euro gehandelt, sondern um etwa hundert Euro. Ganz konkret ging es um einen Adventskranz der Frauengruppe,  einen Hühnergrill und ein Konzert der Musikkapelle Waidbruck, die die Feuerwehr zu einer Veranstaltung einlud und bezahlte. Wegen dieser, in Eigenerklärung abgerechneten Spesen wurde jetzt angedroht die Feuerwehr aufzulösen und kam es zu der Situation in der wir uns nun befinden.

Es heißt, Sie hätten als Bürgermeister die Feuerwehr besser unterstützt?

Was heißt die Feuerwehr, ich habe in meiner Zeit als Bürgermeister allen Vereinen signalisiert, dass sie wertvolle Arbeit leisten. Die Vereine sind wichtige Säulen im Leben eines Dorfes und wer in ihre Arbeit investiert, investiert ins Dorf. Das versteht Bürgermeister Rabanser nicht, aber er ist ja auch bei keinem Verein.

Sie haben einen Rekurs angestrengt?

Ja, wir möchten schauen, ob es rechtens ist, den Zivilschutz einfach so an die Feuerwehr Klausen zu übertragen, ohne Konvention. Deswegen fechten wir den Beschluss des Gemeinderates an.

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Alexan Derkraler Fri, 01/23/2015 - 13:57

Eigenartig dieser Bericht!
Nur Norbert Merler kommt zu Wort.
Kein Satz vom Bürgermeister, kein Satz vom Feuerwehrkommandanten, kein Satz von einem Amt in Bozen...

Was ist das für ein einseitiger Journalismus?

Fri, 01/23/2015 - 13:57 Permalink