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Jahreskunst in Meran

KUNST MERAN MERANO ARTE stellt das Programm 2022 vor: Künstlerische Werke im neuen Licht, Verschmelzungen und die Darstellung gesellschaftskritischer Themen.
KUNST MERAN
Foto: Anna Maria Maiolino

In der vergangenen Woche stellte KUNST MERAN MERANO ARTE in einer virtuellen Pressekonferenz das Jahresprogramm für 2022 vor.

Klar ist, KUNST MERAN MERANO ARTE will im Jahr 2022 weiterhin auf einer bestimmten Schiene weiterfahren: Das Programm soll fern einer strikten Unterscheidung zwischen lokalen und internationalen, jungen und reifen sowie vertrauten und weniger vertrauten künstlerischen Positionen gestaltet werden. Außerdem wird auch heuer wieder besonders auf eine enge Zusammenarbeit mit den KünstlerInnen gesetzt. Und nicht selten führt eine solche Zusammenarbeit dazu, das Werk einer anderen Künstlerpersönlichkeit zu beleuchten oder gar neu zu bewerten.

Dies ist bei der ersten Ausstellung des Jahres mit dem Titel Lichtpausen, lückenhaft (kuratiert von Ursula Schnitzer) der Fall, zu der Elisabeth Hölzl eingeladen wurde, das Werk von Gina Klaber Thusek sowie ihr eigenes Werk künstlerisch zu untersuchen. Durch diese Vermengung zweier Retrospektiven ist ein unerwartetes Ganzes entstanden, das beide Oeuvres in ein neues Licht taucht. Gina Klaber Thusek ist ein Beispiel für ein artists' artist, also für eine KünstlerIn, die von anderen KünstlerInnen sehr geschätzt wird. Elisabeth Hölzl gewährt wiederum einen künstlerischen Blick auf ihr eigenes Werk sowie auch auf das von Klaber Thusek und eröffnet dadurch Fragen zur Werkentwicklung oder zum Umgang mit dem Material und dem Medium.
 


Gefolgt wird diese Ausstellung von der Gruppenschau TOGETHER – Interact, Interplay, Interfere (kuratiert von Judith Waldmann), welche dem Thema Gemeinschaft gewidmet ist und aufzeigt, dass das Interesse seitens der Kunst an der Gesellschaft und ihren Bedingungen ein beständiges und ein zentrales ist. So wird diese Ausstellung auch ein Beispiel dafür sein, die strikte Trennung zwischen künstlerischer, kuratorischer und vermittlerischer Arbeit abzubauen.

Den Programmabschluss bildet die Ausstellung Turning Pain into Power (kuratiert von Judith Waldmann), die sich der Beschäftigung mit gesellschaftskritischen Themen verschrieben hat. Allen künstlerischen Positionen ist gemein, eine künstlerische Strategie entwickelt und verfolgt zu haben, um gesellschaftliche Ungleichheiten nicht nur aufzuzeigen, sondern ihnen auch etwas entgegenzusetzen.
 


KUNST MERAN ist stark darum bemüht, die Kunst- und Kulturgeschichte kontinuierlich fortzuschreiben und sie um fehlende Narrative – häufig weibliche Narrative – zu ergänzen.
 

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