Brunecker Marionettentheater
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Roland Griessmair wird nicht mehr als Brunecker Bürgermeister antreten, das war klar. Wer der SVP-Kandidat für die kommenden Gemeinderatswahlen wird, war jedoch noch unklar. Der Koordinierungsausschuss der Partei hat sich für die Entscheidung lange Zeit gelassen. Die Anwärter konnten in einer Umfrage vorgeschlagen werden.
Am 20.01.2025 traten dann vier potenzielle Kandidaten zur Kür an: Karl Erlacher, Bruno Wolf, Reinhard Weger und Werner Volgger – Letzterer hat laut eigenen Aussagen allerdings nicht kandidiert. Volgger hält Bruno Wolf für den richtigen Mann. Laut Koordinierungsobmann Hannes Niederkofler haben alle Kandidaten der engeren Auswahl eine gute Figur gemacht. Karl Erlacher nahm sich aber selbst aus dem Rennen, er betont, dass er lediglich vorgeschlagen wurde. Die Tageszeitung Dolomiten hatte bereits berichtet, dass es im Koordinierungsausschuss einen klaren Trend in Richtung des Reischacher Hoteliers Bruno Wolf gegeben hätte. Laut Niederkofler habe dieser Erfahrung, sei politisch nicht vorbelastet und vor allem ein Teamplayer. Das Tagblatt der Südtiroler befand auch den Chefredakteur der Pustertaler-Zeitung und Feuerwehrkommandant Reinhard Weger schon aus dem Rennen. Niederkofler beschreibt den Ablauf als „sehr sportlich.“
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Doch die Sache ist noch nicht erledigt. Reinhard Weger, der im Streit mit noch Bürgermeister Griessmair seine Position im Gemeindeausschuss aufgeben musste, kündigt in einem Facebook-Post an, er sei sehr wohl noch im Rennen um das Bürgermeisteramt.
Der Koordinierungsausschuss soll am 27.01.2025 die endgültige Entscheidung fällen. Diese kleine Gruppe aus 12 Personen besteht aus den Obleuten der SVP-Ortsgruppen (2 für größere Fraktionen) sowie aus Vertretern von Frauen, Partei und Sozialausschuss. Vertreter von Wirtschaft, Jugend, Bauern und anderen Interessengruppen fehlen.„Ich finde es korrekt, dass sich die SVP-Ortsgruppe mit der Situation beschäftigen können.“
Ein Partei-Insider berichtet SALTO gegenüber, dass Wolf seine Kandidatur als Bürgermeister bereits schriftlich zurückgezogen hatte, jedoch von Parteikollegen überredet wurde, wieder anzutreten. Der Grund? Laut dem Insider soll Wolf die Repräsentation für die SVP-Führungsriege übernehmen, als Marionettenbürgermeister sozusagenwährend Griessmair als starker Gemeinderat weiterhin die Fäden halten kann, der Dolomiten-Bericht sollte ihm dabei helfen. Der Insider glaubt auch, dass Weger nach seiner Zeit als Gemeinderat und seinem Streit mit Griessmair der Rückhalt fehlt, um Wolf gefährden zu können.
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