Blowin' in the Wind
Das große Windrad steht in den Feldern vor der Stadt Foggia. In der Fraktion Mezzana Tagliata wurde im Jänner 2014 ein Windpark in Betrieb genommen, der im Jahr rund 3 Millionen Kilowattstunden Strom produziert.
Das Windrad gehört einem Unternehmen, das seinen offiziellen Sitz in einer bekannten Wirtschaftsberaterkanzlei in der Sparkassenstraße 18 in Bozen hat. Die Firma hat den unscheinbaren Namen „E & E GmbH“.
Die wenigsten wissen, dass hinter beiden E der Name Ebner steckt. Und dass die Besitzer des apulischen Windrades keine Geringeren als der Präsident der Südtiroler Handelskammer und der Chefredakteur des Tagblattes der Südtiroler sind.
Es ist nicht der erste Ausflug der Verlegerfamilie ins Stromgeschäft.
Nach der Übernahme der Aktienmehrheit durch die Familie Ebner hat der Athesia-Konzern seine strategische Ausrichtung geändert.Weil das traditionelle Verlags- und Druckgeschäft immer weniger Profit abwirft, hat man die Geschäftsfelder deutlich ausgeweitet. Neben der Telekommunikation (Brennercom AG) setzt Athesia-Präsident und Hauptaktionär Michl Ebner dabei vor allem auf den Energiesektor.
Am 10. September 2010 wird in Bozen die Athesia Energy GmbH gegründet. Das Unternehmen mit einem Gesellschaftskapital von 100.000 Euro gehört zu 95 Prozent der Athesia Druck GmbH und zu fünf Prozent dem selbstständigen Berater im Umweltbereich und Präsidenten des Bozner Versorgungsbetriebs SEAB, Rupert Rosanelli. Verwaltungsratspräsident ist Michl Ebner.
Die Athesia Energy GmbH soll den Ebner-Verlag vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien zum Player machen. Wenige Wochen nach der Gründung der Gesellschaft übernimmt das Unternehmen in Apulien zwei Fotovoltaikkraftwerke in der Nähe von Lecce.
Die Athesia Energy GmbH will aber auch in Südtirol groß ins Energiegeschäft einsteigen. Ende 2010 kommt es zu ernsthaften Verhandlungen mit Hellmuth Frasnelli über einen Einstieg in die Eisackwerk GmbH. Doch die Verhandlungen zerschlagen sich. Anfang 2011 wollen die Ebners deshalb unbedingt mit der SEL ins Geschäft kommen. Doch auch dort kommt man nicht weiter. Maximilian Rainer und Klaus Stocker lassen im Februar 2011 bei einem Treffen in der Bozner „Kaiserkrone“ Michl Ebner unsanft abblitzen. Wenig später entdeckt die Tageszeitung Dolomiten dann den SEL-Skandal. Natürlich ist die Berichterstattung völlig uneigennützig und nur der Aufdeckung verpflichtet.
Inzwischen hat sich auch der Radius der Athesia Energy ausgeweitet. Denn der Ebner-Verlag hat zusammen mit dem österreichischen Unternehmer Peter Schröcksnadel Ende 2013 das Skigebiet Schnalstal und die dortigen Gletscherbahnen übernommen.
Böse Zungen behauptet seitdem, dass „Athesia“ weniger an dem Tourismusgebiet interessiert sei, als an den zwei Kraftwerken, die zum Inventar der erworbenen Gesellschaft gehören. Für beide Kraftwerke steht demnächst eine Konzessionserneuerung an. Dabei werden die neuen Betreiber ein Erneuerungs- und Erweiterungsprojekt für die Kraftwerke bei den zuständigen Landesämtern vorlegen. Spätestens dann gehört der Ebner-Verlag auch zu den Stromproduzenten aus Wasserkraft in Südtirol.
Doch die Familie Ebner engagiert sich nicht nur über die Athesia auf dem Energiesektor. Auch privat ist die Verlegerfamilie inzwischen im Bereich der erneuerbaren Energien tätig geworden.
Am 17. September 2012 wird in Bozen die „E & E GmbH“ gegründet. Das Unternehmen hat ein Gesellschaftskapital von 15.000 Euro und den Gesellschaftszweck: „Stromerzeugung mittels erneuerbaren Quellen (über 20 KW) – Windenergie“.
Bei der Gründung werden zwei geschäftsführende Verwaltungsräte „auf unbestimmte Zeit“ ernannt. Präsident der „E & E GmbH“ wird Toni Ebner, Vizepräsident sein Bruder und Athesia-Chef Michl Ebner.
In den „Dolomiten“ vom 19. März 2011 plädierte Chefredakteur Toni Ebner für ein Nein zum Atomstrom und kritisierte gleichzeitig die Entscheidung der Landesregierung, dass man Windparks als saubere Energieträger in Südtirol nicht zulassen will. Ebner fordert von der Landespolitik diese Entscheidung rückgängig zu machen.
Dass auch dies eine völlig uneigennützige Position war, kann man jetzt in Foggia beobachten.
Das Unternehmen gehört zu 20 Prozent dem Chefredakteur der Dolomiten und ebenso zu 20 Prozent dem Präsidenten der Handelskammer. Jeweils 15 Prozent halten Toni Ebners Kinder Anton und Veronika und Michl Ebners Kinder Cosima und Georg. Damit ist auch für das unternehmerische Fortkommen des Nachwuchses bestens gesorgt.
Die ÜbernahmeNach Apulien gekommen ist die Familie Ebner über einen anderen bekannten Südtiroler Unternehmer.
Die Anlage in der Peripherie von Foggia wurde von der „WPP Wind Power Project SPA“ projektiert und auch gebaut. Das Unternehmen gehört zur Leitwind-Holding von Anton Seeber. Weil der Sterzinger Unternehmer aber nur Windprojekte verwirklicht, sie aber nicht selber führt, hat schließlich die Familie Ebner das Windprojekt übernommen.
Am 17. Jänner 2013 wurde vor dem Bozner Notar Walter Crepaz das Windrad in Foggia von der „E & E GmbH“ gekauft und in die Gesellschaft eingebracht. Seit dem 17. Jänner 2014 produziert der Windpark Strom. 3 Millionen Kilowattstunden werfen – rechnet man die Grünzertifikate mit ein – jährlich rund 300.000 Euro nach Steuern ab.
Toni Ebner hat sein unternehmerisches Credo an die Windkraft bereits vorab in einem Kommentar kundgetan. In den „Dolomiten“ vom 19. März 2011 plädierte der Chefredakteur für ein Nein zum Atomstrom und kritisierte gleichzeitig die Entscheidung der Landesregierung, dass man Windparks als saubere Energieträger in Südtirol nicht zulassen will. Ebner fordert von der Landespolitik diese Entscheidung rückgängig zu machen.
Dass auch dies eine völlig uneigennützige Position war, kann man jetzt in Foggia beobachten.
Interessante. Per avere la
Interessante. Per avere la dimensione esatta dell'investimento servirebbe qualche dato in più. Si parla di "parco eolico" da 3 milioni di kWh/anno per un ricavo di 300.000 €. Bene: ma quante torri ha questo parco eolico? Perché la E&E GmbH possiede una sola torre, se capisco bene. Ma una sola torre quanto produce e quanto vale? Magari sbaglio, ma - essendo abituato a vedere in giro per l'Europa parchi di decine, a volte centinaia di torri, un solo ventilatore - per quanto grande - mi pare un affare un po' magretto, per ora. Oder?
Immer wieder erschreckend zu
Immer wieder erschreckend zu begreifen, wie viel Macht und Einfluss auf ganz Südtirol diese Familie hat... die "uneigennützige" Aufklärung von Skandalen, wenn etwas nicht in ihren eigenen Plan passt.
Auch bei den Politikerrenten-Millionen hatte ich mich gefragt, warum sie genau jenen Zeitpunkt nach den Wahlen für das Lostreten der Lawine im Volk gewählt hatten??? Hatten sie zu wenig Einfluss auf die neue Landesregierung und wollten der neuen Politikergeneration ihre Macht in Südtirol deutlich sichtbar machen???