Environment | Aus dem Netz

Bayerisches Interesse an Vinschger Pestizidstreit

Auch die Bayern interessieren sich für das Pestizid-Referendum in Mals. Wie der Bayerische Rundfunk über gesundheitsgefährdende Pestizide in Europas größtem Apfelanbaugebiet berichtet.

Ein solcher Art von Marketing wünschen sich wohl weder die Südtirol Marketing Gesellschaft noch die großen Apfelerzeugergenossenschaften des Landes: Aufruhr im Vinschgau - Pestizidfreie Landwirtschaft per Bürgerentscheid?: Unter diesem Titel bringt der Bayerische Rundfunk am Montag auf seine Homepage eine breite Fotostrecke aus der beliebten Urlaubsregion vieler Deutscher – und zumindest indirekt über ein häufig konsumiertes Alltagsprodukt vieler Bayern. Immerhin kommt jeder zehnte Apfel in Europa aus Südtirol, ist hier zu lesen. Damit sie möglichst makellos im Supermarkt liegen, müssten die Bäume je nach Witterung 15 Mal pro Saison mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. In Folge erfahren alle LeserInnen unter anderem warum Bio-Bauer Günther Wallnöfer nicht nur um das Futter seiner Kühe, sondern auch um die Gesundheit seiner Töchter fürchtet oder der Südtiroler Kräuterbauer Urban Gluderer seine Pflanzen unter einer lichtdurchlässigen Spezialfolie verstecken muss.

Kurzum: Eine Südtirol-Berichterstattung der anderen Art. Vielleicht gewinnen die Malser in Folge auch Verbündete bei den bayerischen Nachbarn. Klar ist: Sollte man sich im Obervinschgau infolge des Referendums tatsächlich dazu entscheiden, eine Vorreiterrolle in Sachen Bioregion  einzunehmen, wird das nun entstandene schiefe Image in jedem Fall wieder zurechtgerückt.