Neuerlicher Zwischenfall in Bozens Müllverwertungsanlage: Erstmals muss sich nun der neue Betreiber ECO-Center mit einem Problem der Anlage befassen, deren Probebetrieb im Frühling offiziell abgeschlossen wurde. Auslöser für ein langsames Herunterfahren der Anlage, das am Montag Nachmittag noch in Gang war, ist der Defekt eines Sicherheitsventils. Der wurde laut Einschätzung der Umweltagentur wiederum durch den Stillstand eines Turbogenerators nach einer Unregelmäßigkeit in der Hochspannungsversorgung am Sonntag Abend verursacht.

Der notwendige langsame Abschaltungsprozess verursacht laut Umweltagentur eine erhöhte Produktion von Kohlenstoffmonoxid (CO) und organischen Kohlenstoffen (COT), deren Grenzwerte in den Nachmittagsstunden überschritten wurden. Allerdings verweisen die Fachleute darauf, dass die vorhandenen Filteranlagen bisher gut funktioniert haben und funktionieren. Bislang verzeichnete die Umweltagentur an ihren verschiedenen Messstellten und der mobilen Station in Kaiserau keine Anomalien der Luftqualität. Dennoch sind in den nächsten Stunden Geruchsbelästigungen nicht auszuschließen.

Der Abschaltprozess wird vermutlich noch bis zum späten Abend andauern. In den kommenden Stunden will das Eco-Center einen detaillierten Bericht über die Ursachen des Schadens vorlegen. Die Landesumweltagentur  verfolgt die aktuelle Entwicklung laut eigenen Angaben dank der laufend gesammelten Daten und Stichproben kontinuierlich und sei auch imstande, in einem zweiten Moment eventuelle Dioxinemissionen nachzuvollziehen.