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Foto: Die Freiheitlichen/zucco inc
Society | Pollo der Woche

Vögeln gegen Volkstod

Der Freiheitliche Generalsekretär Florian von Ach hat ein potentes politisches Programm. Er fordert die Steigerung der Geburtenrate, damit das Südtiroler Volk überlebt.
Am 28. Oktober 1953 schlägt Kanonikus Michael Gamper Alarm. In einem Leitartikel für die Tageszeitung „Dolomiten“ warnt der Schriftleiter des Südtiroler Tagblattes vor der schleichenden Italianisierung und Zuwanderung in Südtirol. „Es ist ein Todesmarsch, auf dem wir uns befinden, wenn nicht noch in letzter Stunde Rettung naht“, prägt der führende Kleriker jenes politische Schlagwort, das jahrzehntelang die Südtirol-Politik maßgeblich mitbestimmen sollte.
Fast 65 Jahre später ist das Volk wieder in Not. Diesmal aber ist der Herold, der die müden Volksgenossen aufrüttelt, kein Geistlicher und Antinazi, sondern ein Anwalt und ehemaliger Banker. Der Generalsekretär der Freiheitlichen und Fixstarter auf der blauen Landtagsliste, Florian von Ach, hat als einer der Wenigen erkannt, in welcher Gefahr sich der Volkskörper befindet. Das Ende der Südtiroler in ihrer „angestammten Heimat“ naht, warnt von Ach und legt gleichzeitig ein potentes politisches Grundsatzprogramm vor.
Der Generalsekretär der Freiheitlichen hat als einer der Wenigen erkannt, in welcher Gefahr sich der Volkskörper befindet.
Wie schon bei Kanonikus Gamper ist auch diesmal der Ausgangspunkt die Bevölkerungsstatistik. Am Donnerstag veröffentlichte das Tagblatt der Südtiroler einen Bericht über eine neue ASTAT-Studie. Der Titel des Artikels: „Ausländerquote weit über dem EU-Schnitt“. Im Untertitel dann die Erklärung: „Ausländerin bringt 2,5 Kinder zur Welt, Südtirolerin nur 1,6 Kinder.
Florian von Ach reagiert noch am selben Vormittag mit einer Presseaussendung.
Hier der Wortlaut:
 
Die ASTAT-Statistiken zeigen es zum wiederholten Male: Die Zukunft des Südtiroler Volkes entscheidet sich auch an den Kinderkrippen. Die Steigerung der Geburtenrate ist ein Gebot der Stunde, wenn wir als Deutsche und Ladiner in einem fremden Staat, aber auch als Europäer und Christen in unserer angestammten Heimat überleben wollen. Und unser Südtirol unseren Nachkommen so übergeben wollen, wie wir es von unseren Vorfahren bekommen haben.
Denn die Tatsache, dass ausländische Frauen eine doppelt so hohe Geburtenrate haben wie unsere einheimischen Frauen bedeutet, dass wir über kurz oder lang massiven Änderungen in der Bevölkerungsstruktur gegenüberstehen, wenn hier nicht weitschauend gegengesteuert wird.
Der Wahlkampfslogan der CDU aus dem Jahr 2000, "Kinder statt Inder", mag das komplexe Problem verkürzt darstellen, veranschaulicht aber doch sehr griffig, wohin die Reise gehen soll: Anstatt Millionen in die vermeintliche Integration kulturfremder Menschen zu investieren, sollen diese Mittel unseren Familien zugutekommen, damit der Kinderwunsch erfüllbar wird. Und zwar auch der Wunsch nach dem Zweit- und Drittkind, ohne dass sich dadurch wirtschaftliche Risiken für die Eltern einstellen. Das Land muss den Familien Sicherheit bieten, damit Südtirol Heimat bleibt!“
Die Steigerung der Geburtenrate ist ein Gebot der Stunde, wenn wir als Deutsche und Ladiner in einem fremden Staat, aber auch als Europäer und Christen in unserer angestammten Heimat überleben wollen.
Uff.
„Kinder statt Inder“. Oder „Blaue statt Schlaue“?
Entschuldigung! Es geht um eine ernste Sache. Und man soll sich darüber nicht lustig machen. Denn das politische Grundsatzprogramm von Florian von Ach ist wirklich durchdacht. Die Zukunft des Südtiroler Volkes entscheidet sich an den Kinderkrippen.
Demnach kann der Volkstod nur mehr durch Vögeln abgewehrt werden. Einzig und allein der fruchtbare Tiroler Schoß kann uns noch vor den maßlos kopulierenden Ausländerhorden retten. Die Tirolerinnen und Tiroler müssen sich wieder auf ihre Tugenden besinnen und dem Land Töchter und Söhne schenken. Nur so wird das Südtiroler Volk in einem fremden Staat überleben können.
Natürlich muss die Politik hier eingreifen und unterstützend mitwirken. Vielleicht sollte man wieder das „Mutterkreuz“ einführen. Oder vielleicht eine Landesprungprämie?
Einfacher wäre es die Südtiroler Zuchtviehverbände einzuspannen. Sie können auf ein jahrzehntelanges Know How in Sachen künstlicher Besamung zurückgreifen und damit dem Untergang des Südtiroler Volkes entgegenwirken.
Demnach kann der Volkstod nur mehr durch Vögeln abgewehrt werden.
Selbst die Gerichtschronik muss neu geschrieben werden. Nachdem Florian von Ach jetzt dieses tiefgreifende politische Programm enthüllt hat, muss auch die gesamte „Penisring“-Affäre juridisch neu bewertet werden. Sie erinnern sich: Die Freiheitlichen hatten im Bozner Beate-Uhse-Shop einen Penisring im Wert von 16,99 Euro, als Jux-Geburtstagsgeschenk für den Abgeordneten Sigmar Stocker gekauft. Die Rechnung wurde aus der Fraktionskasse bezahlt. Die Geschichte war ein gefundenes Fressen für die Presse und war Teil der inzwischen aufgehobenen Verurteilung von Pius Leitner am Bozner Landesgericht.
Spätestens jetzt wird klar, dass Pius Leitner völlig unschuldig ist. Denn der Penisring-Kauf war kein Jux, sondern eine politische Initiative der blauen Fraktion. Ganz nach dem Prinzip der Lendenkraft von Ach´s.
Der Penisring kann bei einer erektilen Dysfunktion oder generell zur Verstärkung und Verlängerung der Erektion eingesetzt werden. Zudem kann man damit den Orgasmus verstärken. Demnach war der Penisringkauf ein politischer Akt. Es war eine Art Notwehr gegen den Volkstod.
Und das Spritzen gegen Schädlinge hat im Land eine lange und mächtige Tradition.
 
Der Penisring-Kauf war kein Jux, sondern eine politische Initiative der blauen Fraktion.
Ich jedenfalls freue mich schon auf den Wahlkampf. Im Konkurrenzkampf um die Geburtenrate ist dann alles erlaubt. Florian von Ach teilt dann vielleicht tausende blaue Pillen aus. Als geistigen Antrieb für das Überleben der Südtiroler Minderheit.
Nur eine kleine Minderheit wird dann Widerstand leisten. Und sich auf den inzwischen verbotenen Pariser Vertrag berufen.