Roland Griessmair: "Betreiben den Müllofen nicht"
Am Donnerstag, 11. September, brannte es kurz vor 18 Uhr im Müllofen Bozen Süd. "Während des normalen Betriebes ist es in der Zerkleinerungsanlage des Sperrmülls zu einer massiven Durchzündung gekommen", teilte die Berufsfeuerwehr Bozen damals mit, der Müllofen wurde abgeschaltet, der Brand gelöscht.
Verdächtige waren alsbald gefunden - Überwachungskameras hatten Anlieferungen am späten Nachmittag aus dem Pustertal aufgezeichnet. Roland Griessmair, Präsident der Bezirksgemeinschaft Pustertal und Bürgermeister der Stadt bestätigt: "Ja, die letzten Anlieferungen sind aus dem Raum Pustertal gekommen, und wurden auch dort abgeliefert, wo der Brand ausgelöst wurde." Doch was heißt das schon, will Griessmair wissen? "Nur weil das Pustertal zuletzt geliefert hat, ist noch lange nicht bestätigt, dass diese Lieferung auch den Brand ausgelöst hat."
Reinhard Mahlknecht, Zuständiger für den Bereich Müll in der Bezirksgemeinschaft Pustertal, möchte das auch unterstreichen: "Bisher gibt es nur Spekulationen bzw. Verdachtsmomente und keine konkreten Indizien oder Beweise. Ausschließen können wir natürlich nichts, aber in den letzten 20 Jahren gab es keinen vergleichbaren Zwischenfall im Pustertal." Medial sei der Vorfall unzureichend aufbereitet worden: "Der Artikel im Alto Adige vom Dienstag, 16. September, stellt jedenfalls die Bezirke Pustertal und Vinschgau voreilig an den Pranger und enthält einige nicht korrekte Aussagen", so Mahknecht.
Ein unerlaubt geladener Gaskanister, könnte den Brand ausgelöst haben. Griessmair sagt dazu: "Auch das ist nur eine Vermutung. Außerdem sind wir nicht die Betreiber. Die Untersuchungen laufen noch." Ein Seitenhieb in Richtung Eco Center AG, die sich den Vorwurf gefallen lassen muss, eventuell zu wenig kontrolliert zu haben. Staatsanwalt Markus Mayr wollte den Fall "in zwei Wochen abgeschlossen" haben, Griessmair hofft auf das Treffen am Freitag, 26. September: "Da gibt es ein Treffen in Bozen mit allen Zuständigen und dem Landesrat Theiner. Bis dahin wird hoffentlich geklärt sein, was passiert ist."
Sieben Tage war der Müllverbrennungsofen außer Gefecht, seit Donnerstag, 18. September funktioniert er wieder. Was der Ausfall durch die falsche, nicht kontrollierte Lieferung gekostet hat - daran wird bei der Eco Center AG noch gerechnet.