Nicht rechtzeitig reagiert habe man als Gemeinde, gibt der Bozner Stadtrat für Öffentliche Arbeiten, Luigi Gallo zu. Denn die Kälte ist schon da, in der Nacht auf Mittwoch kam es zu einem regelrechten Wettersturz, einem Kälteeinbruch aus dem Norden namens Attila. Harte Zeiten für all jene, die nun ohne fixe Bleibe sind, harte Zeiten für die Obdachlosen, die bisher zumindest zum Teil in einem Gebäude in der Bozner Schlachthofstraße Unterkunft und Wärme fanden. 

Das soll auch weiterhin so sein, sagt Gallo der Tageszeitung Alto Adige, in verbesserter Form jedoch. Denn das Gebäude am Großmarkt in der Schlachthofstraße war derart heruntergekommen, dass die weitere Nutzung nicht zu veranworten gewesen sei. Es wird derzeit abgerissen und an seiner Stelle sollen nun Container als Obdachlosenunterkunft bereitgestellt werden. 70 Schlafplätze sind vorgesehen. "Bis 20. November sollte das geschehen, dann können die Obdachlosen dort ihre Plätze beziehen," verspricht Gallo. Dass das Gebäude genau im Winter abgerissen und die Container erst jetzt hergerichtet werden, sei der Gemeindebürokratie zu verdanken, so Gallo. Im Juli wurden die 260.000 Euro von der Gemeinde Bozen genehmigt, die für den Neubau vorgesehen sind und erst im September hat der Gemeinderat das dazugehörige technische Durchführungsprojekt verabschiedet. Letzte Woche nun wurden die Arbeiten der Beton Eisack übergeben, jene Baufirma die die Ausschreibung gewonnen hatte.

Die Container sind eine vorübergehende Lösung, das ist dem Stadtrat klar, und wie er sagt, wird das Problem Obdachlosenunterkünfte damit nur ein wenig hinausgezögert. Früher oder später, so Gallo, müsse eine definite und fixe Lösung her. Jetzt sei er schon froh, wenn die Container rechtzeitig aufgestellt würden, bis dahin könnte einige Notunterkünfte in der Stadthalle Palasport in der Bozner Reschenstraße improvisiert werden.