Brieftaube
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Society | k. und k. reloaded

(Keine) Post vom Apotheker

Kürzlich kam zum letzten Mal das Rundschreiben „Der Malser Weg – Johannes“ in mein elektronisches Postfach. Nach mehr als zwölf Jahren Info-Arbeit hört Johannes Fragner Unterpertinger damit auf und freitags kommt von ihm in Zukunft keine Post mehr.
  • Woche für Woche hat der legendäre „Apotheker von Mals“ über alles berichtet, was er in einem wie immer gearteten Zusammenhang mit der großen Idee des „Malser Weges“ gesehen hat – und das war viel, interdisziplinär und immer ethisch und philosophisch unterfüttert, wie es sich für einen überzeugten Humanisten gehört. 

    Es gibt in unserem Land nur eine Handvoll derart brillanter Köpfe und Köpfinnen wie es Johannes Fragner Unterpertinger einer ist. Humanistisch gebildet, hoch qualifiziert, christlich akkulturiert und geschwisterlich sozial praktizierend, sieht sich der auch als anerkannter Schriftsteller Hans Perting auftretende Parade-Malser in der Pflicht, zu einer guten Zukunft beizutragen. Und tat und tut dies im Überfluss. 

     

    Johannes Fragner Unterpertinger musste wegen seines unerschrockenen Auftretens viel einstecken und wurde mit Einschüchterungsklagen vor Gericht gezerrt.

     

    Dafür braucht man hierzulande Mut und ein dickes Fell. Johannes Fragner Unterpertinger musste wegen seines unerschrockenen Auftretens viel einstecken und wurde mit Einschüchterungsklagen vor Gericht gezerrt. Die Gerichtshändel gingen zwar für die Gegenseite peinlichst verloren, es liefen aber hohe Kosten auf, die der wirtschaftlich unabhängige Freigeist übernahm. 

    Nun schließt er ein Kapitel. Aber, was bleibt vom Malser Weg?

    Viel. Und er geht weiter. Die Bürgergenossenschaft Obervinschgau „da“ ist eine konsolidierte Realität geworden und genauso wie die Genossenschaft Vinterra inzwischen aus dem Obervinschgau nicht mehr wegzudenken. 

     

    Mals - ein kleines gallisches Dorf....

     

    Es bleiben aufrüttelnde Erinnerungen an bürgerliches Engagement und das Bild eines gallischen Dorfes mit mutigen Bürgerinnen und Bürgern, die ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen wollen. 

    Südtirol hat indes eine weitere Riesenchance verpasst, sich in Richtung einer guten Zukunft für alle zu entwickeln. Was hätte Wunderbares entstehen können, wenn sich die Bremser aus der fossilisierenden Partei, mächtigen Interessengruppen und dem eigennützigen Medienhaus nicht durchgesetzt hätten!? 

    Alle Voraussetzungen waren da, den Obervinschgau zu einer vielfältigen Bioregion, zu einer Insel der ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit zu machen – ein weltweit wirkendes Pilotprojekt für praktische Wege in eine gute Zukunft. 

    Im Hintergrund höre ich schon die nächste salbungsvolle Sonntagsrede blubbern. 

    Und am Montag tun wir Hotspots regulieren…  

  • k. und k. reloaded - kurz und knackig, kritisch und kreativ. Markus Lobis schreibt pointiert über Südtirols Politik und Gesellschaft. Mit Witz, Schärfe und einer Portion Widerstandslust. Jeden zweiten Donnerstag auf SALTO.