Economy | Open Source

SFSaward 2017

Interview mit Chris Mair über den SFSaward und die diesjährigen Gewinner Reinhold und Dietrich Pescoller.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
lugbz2.jpg
Foto: Hannes Prousch

 

Von Hannes Prousch für Open Technologies.

 

Bei der diesjährigen SFScon wurden die Brüder Reinhold und Dietrich Pescoller mit dem SFSaward (South Tyrol Free Software Award) der LUGBZ ausgezeichnet. Salto.bz hat mit Chris Mair, LUGBZ-Vizepräsident und selbst Träger des SFSaward, gesprochen:

 

salto.bz: Was ist die Grundidee hinter dem SFSaward?

Chris Mair: Im Rahmen der seit 2004 jährlich veranstalteten SFScon verleiht die LUGBZ (Linux User Group Bozen – der 2001 gegründete Verein setzt sich für den Auf- und Ausbau der lokalen FLOSS-Community ein) den SFSaward an Personen, die sich besondere Verdienste im Bereich der freien Software in Südtirol gemacht haben.

 

Wie werden die Gewinner ausgewählt? Welche Kriterien werden dabei berücksichtigt?

Unser Verein ruft regelmäßig zu Nominierungen auf. Die Kandidaten müssen nicht zwangsläufig Mitglied der LUGBZ sein, ihre Tätigkeit muss sich aber auf die Förderung der lokalen Südtiroler Community beziehen. Die aus dem momentan fünfköpfigen Vorstand der LUGBZ bestehende Jury diskutiert schließlich über die Nominierungsliste und wählt jenen Kandidaten zum Gewinner, der sich am meisten um unser Vereinsziel bemüht hat, die Popularisierung und Verbreitung von freier Software in Südtirol. In welcher Form dies geschieht, kann ganz unterschiedlich sein – sei es durch die praktische Entwicklung und Programmierung von FLOSS-Anwendungen, als auch durch die Interessensförderung an freier Software oder die Ausbildung in diesem Bereich.

 

Welchen Mehrwert hat die Auszeichnung für die Prämierten?

Da lassen sich zwei Teilaspekte nennen: Zum einen die Genugtuung, für die meist ehrenamtliche Arbeit mit freier Software Anerkennung und Bestätigung zu erhalten. Andererseits sorgt der Preis auch für eine gewisse Reichweite in Form von medialer Präsenz seitens der Lokalmedien – sowohl für den Gewinner, als auch für seine Tätigkeit.

 

Welche Gewinner der vergangenen Editionen würden Sie als besonders herausragend bezeichnen?

Das ist sehr schwierig, da die einzelnen Preisträger, ihre Tätigkeiten und Sektoren sehr unterschiedlich sind. Unter den Gewinnern der letzten Jahre finden sich Unternehmer wie Raffael Vallazza und Christian Peer, Personen aus der öffentlichen Verwaltung wie Hellmuth Ladurner und Erwin Pfeifer, aber auch Leute aus der Weiterbildung wie Paolo Zilotti, Karl Lunger und auch ich. Da kann man nicht sagen, dass ein Unternehmer wichtiger ist als jemand aus der öffentlichen Verwaltung – jeder von ihnen hat sich zum betreffenden Zeitpunkt durch ein Alleinstellungsmerkmal hervorgetan, was ihn letztlich zum Sieger des SFSaward qualifiziert hat.

 

Bei der diesjährigen SFScon wurde der SFSaward erstmals zwei Personen verliehen. Wie kam es dazu?

Dieses Jahr hatten wir beide Brüder auf der Nominierungsliste, teilweise wurden sie sogar von unterschiedlichen Leuten nominiert. Seit jeher wurde der SFSaward jeweils an nur einen einzelner Anwärter verliehen, heuer kam aber in der Jury die Idee auf, Dietrich und Reinhold Pescoller ex aequo auszuzeichnen: Während sich der Ingenieur Dietrich Pescoller für den intensiveren Gebrauch der Programmiersprache Python in seinem Umfeld einsetzt, kümmert sich sein Bruder, Reinhold Pescoller, um das FLOSS-Serviceunternehmen QBUS. Das Interessante an den Beiden: Obwohl sie doch recht unterschiedliche Wege gegangen sind, hat doch ein jeder von ihnen in seinem Tätigkeitsfeld viel zum Thema freie Software beigetragen.