Charmeoffensive im Cadore
Intervista pubblica con Arno Kompatscher venerdì 21, ore 19 in Magnifica a Pieve di Cadore - Mit Spannung wurde unser LH am vergangenen Freitag in Pieve erwartet. Viel zu viele frustrierte Hoffnungen, viel zu viele unerwiderte Liebesangebote, ungehörtes Flehen, verweigerte Fondzahlungen hatten das Verhältnis zwischen Südtirol und dem Cadore über Jahre vereisen lassen. Es ist erleichternd, dass Kompatscher nach seinen rigide inszenierten Antrittsbesuchen in Trient, Innsbruck, Wien und Rom sich nun auch der Dolomitenbewohner zweiter-Klasse besinnt. Natürlich wurde der Landeshauptmann von Südtirolern für Südtirol gewählt, aber auch im Bellunesischen wird er als Hoffnungsträger gesehen. Eine Verantwortung, der sich mit ihm das ganze Land stellen sollte, nicht nur als Wahlwerbeaktion zur anstehenden Europawahl, sondern langfristig zur Stärkung der regionalen Kräfte.
Das große Interesse kann auch daran abgelesen werden, dass der Corriere delle Alpi in wenigen Tagen unserem Kompatscher gleich vier Artikel gewidmet hatte:
- 19. März: Kompatscher, in tre tempi l’incontro in Magnifica
- 20. März: Kompatscher: «Diamo l’autonomia a chi se la merita»
- 22. März: Bortolot: «Da Bolzano l’invito all’unità e alla compattezza»
- 23. März: «Sbloccati anche i fondi Brancher 2012»
Und bei uns? Ich werde schon ein unaufmerksamer Medienverfolger sein, aber dank unserer Medien wäre ich nicht darauf gestoßen. Nicht einmal das sonst so fleißige Landespresseamt fand es notwendig, von Kompatschers kleinem Ausflug zu berichten (bitte um Hinweis, sollte ich etwas übersehen haben). Ich ordne es als weiteren Beleg dafür ein, dass in Punkto interregionaler Zusammenarbeit es nicht unsere Politik ist, die bremst, sondern vielmehr unsere Medien. Leider war ich nicht vor Ort und es wird mir auch von keinem unserer professionellen Journalisten zusammengefasst, wie denn der Abend gelaufen ist. Umso dankbarer bin ich deshalb für das Interview auf Youtube und kann den wenigen Kommentaren auf BLOZ entnehmen, dass Kompatscher durchaus ein gutes Bild hinterlassen hat, und dass er mit würdigem, väterlichem Auftreten den Cadorini signalisieren konnte, auch sie in seine Sorgen miteinzuschließen.
Liest man die fast euphorischen Zeilen im Corriere delle Alpi aber etwas genauer und vergleicht sie mit dem Geschehen rund um Artikel V der Italienischen Verfassung der letzten Tage, beschleicht einen der Verdacht, dass Kompatscher etwas weiß, was sein Publikum in Pieve nicht wusste.
Vorrei premettere anzitutto una cosa, è profondamente sbagliato voler rivedere lo status delle province o delle regioni a statuto speciale. Secondo me, invece dovremmo unirci fra tutte le regioni che hanno le stesse prerogative, in modo responsabile e solidale. Premiando i virtuosi: chi dà più allo Stato deve avere più risorse, perché dimostra di avere anche maggiore responsabilità. Noi, ad esempio, siamo al terzo posto, dopo Lombardia ed Emilia Romagna come residuo fiscale pro capite. E non perché siamo i più bravi, probabilmente perché abbiamo il sistema migliore.
Merkt ihr es? Spricht er von Provinzen, dann spricht er nur von Spezialprovinzen. Ansonsten spricht er von Regionen. Da möchte ich euch einen Kommentar in der Gazzetta di Sondrio nicht vorenthalten, in dem sich der Autor beschwert, dass sich die Provinzen mit Autonomieträumen (also primär Sondrio und Belluno) von der Conferenza dei Presidenti delle Assemblee legislative delle Regioni e delle Province autonome durch deren Gegenvorschlag zur Reform des Artikels V ganz schön verarscht fühlen. Mit dem Titel Riforma Titolo V°: documento di 1917 parole ma “Provincia” non esiste ist eigentlich alles gesagt, aber den Artikel sollte man sich trotzdem nicht entgehen lassen.
Ich dachte, Herr Kompatscher wäre erst neulich zu selbiger Conferenza gereist und frage mich, ob ihm die Cadorini selbige Resultate tatsächlich danken.
Quanto sta facendo Arno, è esattamente l’opposto di ciò che sta facendo il Veneto. Inoltre è evidente che chi vive in montagna deve avere una rappresentanza unitaria e solidale.
Wenn Kompatscher von den Chefautonomisten des BARDs derart gelobt wird, wissen die dann weniger als ich? Oder mehr?