Politics | Sanität

Schnelle Reaktion

Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat umgehend auf den Hinweis von salto.bz reagiert. Am Mittwoch waren die bis dahin fehlenden Entschädigungen der Direktoren online.

Auch kleine Medien können manchmal eine große Wirkung haben. salto.bz hat am Dienstag als erstes Medium im Lande über die Entschädigung von Andreas Fabi berichtet. Der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes hat im Jahr 2013 genau 393,676,75 Euro verdient. Dieses Spitzengehalt, das über jenes des Landeshauptmannes hinausgeht, setzt sich aus dem Jahresgehalt und einer Nachzahlung zusammen. 242.797,56 Euro hat Fabi 2013 verdient. Dazu kommen Nachzahlungen aus den Jahren 2010 bis 2012 in der Höhe von 150.879,01 Euro.

Die Veröffentlichung

Am Dienstag war davon auf der Homepage des Südtiroler Sanitätsbetriebes nichts zu lesen. Dort fand man noch die Entschädigungen aus dem Jahr 2012. Das Gesamtgehalt Fabis hatte das zuständige Landesamt, wie alle Entschädigungen der Manager und Direktoren öffentlicher Gesellschaften und Körperschaften, im dafür eingerichteten Portal im Südtiroler Bürgernetz veröffentlicht.
salto.bz hat aber auch darauf hingewiesen, dass man nur die Fabi-Entschädigung veröffentlicht habe, die Offenlegung der anderen Spitzenfunktionäre aber nicht erfolgt sei. So fehlten nicht nur die Entschädigungen des Sanitäts-, Verwaltungs- und Pflegedirektors, sondern auch die Gehälter der Bezirksdirektoren.

Ernst genommene Kritik

Der Hinweis scheint im Südtiroler Sanitätsbetrieb auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Denn am Mittwoch Vormittag veröffentlichte man auf der eigenen Homepage nicht nur detailliert aufgeschlüsselt die 2013er Brutto-Bezüge von Andreas Fabi, sondern auch die fehlenden Bezüge auf Direktorenebene.
So erhielt Sanitätsdirektor Oswald Mayr mit 261.658,87 Euro im Jahr 2013 mehr als sein Vorgesetzter Fabi (ohne Nachzahlung). Pflegedirektor Robert Peer kommt auf 165.520,37 Euro und Verwaltungsdirektor Marco Capello auf 165.077, 58 Euro.

Die Bezirksdirektoren

Dass man nicht nur auf der Spitzenebene der Südtiroler Sanität, sondern auch eine Etage darunter äußert gut verdient, zeigt ein Blick auf die Entschädigung der Direktoren der vier Gesundheitsbezirke.
Umberto Tait (Bozen) verdiente 2013 197.460,34 Euro, Irene Pechlaner (Meran) kommt auf 155.477,97 Euro, Siegfried Gatscher (Brixen) auf 166.519,19 Euro und Walter Amhof (Bruneck) verdient 154.578,41 Euro.

Die Primare

Veröffentlicht wurden aber auch die Gehälter der Primare und Oberärzte.
Im Bezirk Bozen gibt es 19 Primare, die im Jahr 2013 mehr als 200.000 Euro brutto verdient haben. Spitzenreiter ist der Chef der Abteilung Innere Medizin, Christian Wiedermann mit 255.872,56 Euro. In Meran gibt es 11 Primare jenseits der 200.000-Euro-Einnahmensgrenze. Bestverdiener ist hier mit 234.754,20 Euro der Departement-Leiter und Primar der Urologie Josef Aufderklamm.
Im Gesundheitsbezirk Brixen gibt es 11 und in Bruneck 14 Primare, die 2013 mehr als 200.000 Euro verdient haben. Spitzenreiter in Brixen ist Robert Pfitscher, Leiter des chirurgischen Departements, mit 242.676,68 Euro. In Bruneck hat mit 242.173,87 Euro Siegfried Weger, Leiter des Departements Innere Medizin, die Nase gehaltsmäßig vorn.
Damit verdienen insgesamt 56 Südtiroler Ärzte und Ärztinnen des öffentlichen Dienstes im Jahr mehr als 200.000 Euro.