Economy | Aus dem Netz

Wer zahlt drauf, wenn Städte sparen?

Wenn die öffentliche Hand zum Sparen gezwungen wird, muss sie Kreativität beweisen. Arbeitnehmer müssen Stromgeld fürs Kaffekochen bezahlen, Musikschulen oder Bibliotheken heben die Benutzungsgebühren, Kinderbetreuungseinrichtungen werden teurer. Zeigen große deutsche und italienische Städte, was Südtirol bevorsteht?

Die Stadt Werdohl liegt in Nordrhein-Westfalen. 18.3000 Einwohner werden gezählt. Ab September 2013 bat die Stadt ihre MitarbeiterInnen zur Kasse.

Jeder, der in städtischen Räumen einen privaten Wasserkocher oder eine Kaffeemaschine nutzt, muss dafür ab September 2013 eine Strompauschale in Höhe von vier Euro zahlen. Ein Kühlschrank schlägt mit fünf Euro pro Monat zu Buche. „Soweit ist es schon gekommen. Wir machen das nicht gerne, aber wir müssen ­sparen“, sagt der Bürgermeister Siegfried Griebsch. 240 Verwaltungsangestellte sind von dieser ­Regelung betroffen. Den ganzen Beitrag lesen Sie hier.

Aus Mainz wird der Vorwurf laut, die Stadt vermülle, es werde an der falschen Ecke gespart. MitarbeiterInnen und BürgerInnen wehen Sparentwürfe um die Ohren. In Rom wird billiges Baumaterial benutzt um Straßen zu bearbeiten, Lichter aus in der Nacht um Umwelt und Budget zu schonen, bisher eine Idee - bald schon Wirklichkeit? In Florenz hat es Matteo Renzi vorgemacht: Autos der Stadt wurden auf ebay verkauft. Ein Modell auch für Südtirols Feuerwehren, die mit einem Stopp der Zusatzbeiträge vor vollendete Tatsachen gestellt wurden?

Die Stadt Hannover erzielt Mehreinnahmen durch höhere Eintritte für die Herrenhäuser Gärten sowie durch gestiegene Gebühren für Abschleppen und Parken. Die Zweitwohnsteuer und Hundesteuer wurden auch erhöht. Während Regensburg bei der Kinderbetreuung die Preise gleich belassen will, ist für Wuppertal klar: Höhere Elternbeiträge für Kitas und Ganztagsschulen, Schließung von fünf Schwimmbädern. Weitere Sparbeispiele sehen Sie hier.

Luigi Spagnolli befürchtet ähnliches für "sein" Bozen: Gekürzt wird immer zuerst bei den Mitarbeitern, dann im Sozialen. So ist das eben, oder?