„Nicht diesen Weg einschlagen“
Salto.bz: Frau De Zordo, kalte Füße bekommen?
Martina De Zordo: Nein, in keinster Weise. Man ist bereits vor längerer Zeit an mich herangetreten, mit der Frage, ob ich nicht bei den Landtagswahlen für die SVP antreten möchte. Ich habe über dieses Angebot nachgedacht und dann aber für mich den klaren Entschluss getroffen, dass ich nicht diesen Weg einschlagen werde. Mit der Mitgliederbefragung der SVP und den Schlagzeilen in den Medien wurde diese Frage jetzt wieder neu aufgeworfen.
Sie wurden vom Tagblatt der Südtiroler bereits als Fixstarterin gehandelt?
Jein. Es wurde berichtet, dass ich unter jenen bin, die häufig bei der Onlinebefragung der SVP-Mitglieder als Wunschkandidatin genannt wurde. Mehr war da nicht.
Ist ihrer Absage auch eine bewusste Entscheidung den Jugendring aus der Parteipolitik herauszuhalten?
Ja, ganz sicher. Das war einer der entscheidenden Punkte, wo ich einfach gemerkt habe, ich muss und will meiner Verpflichtung hier noch nachkommen. Ich wurde zur Vorsitzenden gewählt und ich möchte meine Amtszeit auf jeden Fall beenden. Dieser Verantwortung stelle ich mich gerne.
Das klingt als sei Ihr politisches Engagement nur aufgeschoben?
Nein. Nach dieser Entscheidung ist klar, dass ich auch danach nicht für die Parteipolitik zur Verfügung stehe. Für mich geht es nicht darum Politik in einer Partei zu gestalten. Meine Motivation ist es bei den verschiedenen Themen beratend da zu sein, Dinge mit zu gestalten, aber nicht aktiv als Kandidatin in den Ring zu steigen. Das kann ich ausschließen.
Was ich sicher sagen kann, dass die Zusammenarbeit mit der Landespolitik sehr gut ist.
Wie beurteilen Sie die Jugendpolitik in Südtirol? Werden die Anliegen der Jugend von der Politik ernst genommen?
Ich kann sagen, dass wir als Jugendring bei allen Politikern für unsere Anliegen ein offenes Ohr finden. Mein Eindruck ist es, dass es für viele der beteiligten Politiker schon wichtig ist, was wir zu gewissen Dingen sagen und welche Überlegungen wir uns machen. Natürlich manchmal gegen die Dinge schneller voran, manchmal dauert es etwas länger. Wobei es unsere Aufgabe ist, Impulse zu setzen und Vorschläge zu machen. Dabei passiert es durchaus, dass im Austausch mit Politikern andere, neue Ideen und Konzepte aufkommen. Manchmal kommen auch Politiker mit Vorschlägen zu uns. Was ich sicher sagen kann, dass die Zusammenarbeit sehr gut ist. Und das wir auch weiterhin gemeinsam mit den Politikern dranbleiben müssen, um die Anliegen der Jugendlichen und die wichtigen Themen umsetzen zu können.
Vielleicht wollte sie auch
Vielleicht wollte sie auch einfach nicht "Lückenfüllerin" sein? Müssen SVP-Kandidaten eigentlich heuer auch einen Fixbeitrag selbst zum Wahlkampf beitragen? Waren es das letzte Mal nicht 5000€? Deswegen haben auch fast nur jene kandidiert die sich des Rückhalts einer oder mehrerer großer Interessensverbände sicher sein konnten. Echte Erneuerung ade.