Politics | Sanierungskonzept

Volkspartei macht sich an Schuldenabbau

Fünf Millionen Euro an Schulden muss die SVP abbauen. Das nötige Sanierungskonzept soll eine Finanzkommission unter EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann liefern. Mithilfe wird aber auch von den Mitgliedern erhofft.

Einen Schuldenberg von fünf Millionen Euro abbauen und trotz Wegfall der staatlichen Parteienfinanzierung die Finanzierung des laufenden Betriebs sichern: Vor dieser Herkulesaufgabe steht die größte Partei des Landes. Nach den Diskussionen der vergangenen Monate will die neue Parteiführung nun zum Handeln schreiten: Grundlage dafür ist ein Maßnahmenpaket, das die kürzlich eingesetzte parteiinterne Finanzkommission unter Leitung von EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann erarbeitet.

Bis Herbst soll dem Parteiausschuss und den Mitgliedern ein umfassendes Sanierungskonzept vorgestellt werden. Bereits davor will die Parteileitung jedoch in der kommenden Woche über erste kurzfristig umsetzbare Maßnahmen entscheiden, kündigte Parteiobmann Philipp Achammer am Montag an. Zur Diskussion stünde unter anderem die Veräußerung von parteieigenen Immobilien. Als bereits fix wird diesbezüglich seit längerem der Parteisitz in Bruneck gehandelt; verkauft werden dürfte auch die Immobilie des Brennpunkt-Cafès in der Bozner Brennerstaße.

Achammers Appell

Unterstützung erhofft man sich  aber auch den eigenen Mitgliedern, lässt Obmann Achammer verlauten. „Derzeit hat Sammeln keinen Sinn“, hatte sein Vorgänger Richard Theiner in Sachen Mitgliedsbeiträge noch im März auf dem Zenit des Rentenskandals verkündet – damals war von entgangenen 600.000 Euro die Rede. Drei Monate später fühlt man sich in der Brennerstraße offensichtlich wieder gestärkt genug, um die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen unters Volk zu schicken. Denn, wie Achammer betonte: eine wichtige Rolle für die laufenden Finanzierung der Parteiarbeit spiele die Mitgliedersammlung, die derzeit in den SVP-Ortsgruppen läuft. „Gerade in schwierigen Zeiten ist es wesentlich, offen auf unsere Mitglieder zuzugehen und das direkte Gespräch zu suchen“, betonte der SVP-Obmann. Die Karotte, die er den potentiellen Anwerbern von Karteikartln dabei vor die Nase hält, heißt Neustart. Die bislang dorthin gesetzten Schritte würden von vielen Mitgliedern gutgeheißen. Und, wie Achammer die Werbetrommel rührt: „Die Mitgliedschaft in der SVP ist gerade heuer eine Bekräftigung für den nun eingeschlagenen Weg, für einen Neustart.“