Economy | Signa Holding

René Benkos Rückzug

René Benko führt nicht länger die Signa Gruppe an. Er wechselt an die Spitze des Beirates.
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Foto: Marjaana Gunkel

René Benko macht einen Schritt zurück. Nach seiner rechtskräftigen Verurteilung hat der Immobilieninvestor am 23. August beschlossen, die Führung seiner Signa Gruppe an Christoph Stadlhuber zu übergeben. Benko will sich von seiner neuen Position aus um strategische Fragen kümmern, sowie Kontakte zu Investoren und Banken halten und ausweiten. Den Beiratsvorsitz hielt bislang der sozialdemokratische Exkanzler Alfred Gusenbauer. Nicht ganz unumstritten ist sein wirtschaftliches Engagement, wie im Tante Jolesch Online Magazin zu lesen ist.

Das Oberlandesgericht verurteilte Benko bedingt am 12. August zu zwölf Monaten. Die Causa: eine verbotene Intervention beim damaligen kroatischen Premier Ivo Sanader. Der Tiroler Unternehmer, der zu den 50 reichsten Österreichern zählt, reichte beim Obersten Gerichtshof einen außerordentlichen Berufungsantrag ein, dem in der Praxis wenig Erfolg beschieden wird. Das Urteil traf Benko völlig überraschend, wie im Standard zu lesen ist.

Benkos Nachfolger, Christoph Stadlhuber, ist ein Weitgereister. Als Kabinettschef des ehemaligen Wirtschaftsministers Martin Bartenstein, wechselte er in die Geschäftsführung der Bundesimmobiliengesellschft und kam vor zwei Jahren zur Signa. Zuletzt kümmerte er sich um die Signa Prime, in der Benko seine Nobelimmobilien in der Wiener City bündelt.

Christoph Stadlhuber

Im Beirat der Signa Holding reichen sich prominente Politiker und Wirtschaftler die Hände: Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, der griechische Reeder George Economou, Urgestein der österreichischen Banklandschaft Karl Samstag, Casino-Austria Erster Karl Stoss, Wüs­tenrot-Generaldirektorin und ehemalige FPÖ-Politikerin Susanne Riess.

Alle die Geld eintreiben, sollen laut eine EU-Regelung eine reine Weste vorweisen, schreibt der Standard. Das dürfte wohl René Benkos Rückzug rechtfertigen. Trotzdem - weiße Westen und Geldeintreiben passen irgendwie nicht zusammen.