Tauferer Solidarität
Erinnerungen an Mals nach dem Großbrand in Taufers im Münstertal: So wie im Juli vergangenen Jahres haben im Vinschgau erneut mehrere Familien ihr gesamtes Hab und Gut in einem Großbrand verloren. Zwei bewohnte Häuser, ein leer stehendes Haus, drei Stadel sowie eine Tischlerwerkstatt sind bei dem Brand in der Nacht auf Sonntag Opfer der Flammen geworden. Drei Familien wurden obdachlos. Der Tischler Hansjörg Rufinatscha, der in wenigen Monaten an einen neuen Sitz übersiedeln wollte, verlor durch die Flammen seine Existenzgrundlage. „Wir werden nun unser Vieh hergeben müssen, denn wir haben ja nichts mehr“, erklärte auch Martin Spiess, einer der betroffenen Hausbewohner, auf RAI Südtirol.
Insgesamt 200 Feuerwehrleute kämpften in der Nacht auf Sonntag stundenlang gegen den kurz vor 1 Uhr ausgebrochenen Brand. Doch es dauerte bis zum Morgengrauen, bis die Gefahr endlich gebannt war. Wie es zu dem Feuer kam, wird nun von der Berufsfeuerwehr und der Staatsanwaltschaft ermittelt. Der Brand in Taufers reiht sich in eine langsam unheimlich werdende Serie ein: Seit dem Stadelbrand im Ortskern von Mals im vergangenen Juli brannte es auch in Kortsch, Göflan, Glurns und Vetzan. Auch in Taufers war es wie berichtet bereits vor wenigen Tagen zu einem – wenn auch kleinerem – Brand gekommen.
Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch rief in einer ersten Reaktion zur Solidarität mit den betroffenen Brandopfern auf. Sie bot ihnen leerstehende Altenwohnungen als vorübergehenden Unterschlupf an. Auch andere Dorfbewohner erklärten sich bereit, den betroffenen Familien kostenlos Quartiere zur Verfügung zu stellen. Noch im Laufe des Tages soll bei der örtlichen Raiffeisenkassa eine Spendenkonto eingerichtet werden.