Peterlins Bilanz
Woche für Woche hat er uns mit neuen Hitzerekorden versorgt. Nun, zu Beginn der letzten Woche des meteorologischen Sommers, wagt sich Landesmeteorolge Dieter Peterlin an einer erste Bilanz dieses Ausnahmesommers. Der hat es zwar nicht geschafft, den legendären Hitzesommer 2003 vom Stockerl zu stoßen. Platz Zwei in der 1850 begonnenen Messreihe ist ihm aber jetzt schon sicher. „Unter Berücksichtigung der aktuellen Prognosen bis zum 31. August ist im Mittel ein Wärmeüberschuss von etwa zwei Grad im Vergleich zur Norm 1981 bis 2010 zu erwarten. Damit übertrifft der heurige Sommer alle bisherigen Sommer mit Ausnahme des legendären Hitzesommers 2003“, schreibt Peterlin. Auf Platz drei im Ranking der heißesten Sommer folgen dann ex aequo die Jahre 1994 und 2012.
Bisher nie dagewesen war die Dauer der diesjährigen Hitze. In Bozen wurden 22 Tage mit über 35 Grad gemessen, im Sommer 2003 waren es hingegen „nur“ 21 Tage. Auch bei den Tropennächten wurde laut Peterlin ein neuer Rekord gebrochen: In Bozen habe es 29 Nächte mit nicht unter 20 Grad gegeben, bisheriger Spitzenreiter war der Sommer 2010 mit 22 Tropennächten. Der absolute Hitzerekord wurde aber nicht geknackt: Der wurde bislang am 11. August 2003 mit 40,1 Grad geschrieben – im Sommer 2015 waren es maximal 38,3 Grad.
Schnell ist bei solchen Temperaturen die Frage nach dem Klimawandel auf dem Tisch. Auch wenn ein einziger Sommer noch auf keine Klimaveränderung schließen lässt, sieht Peterlin im Trend der letzten Jahrzehnte klare Zeichen für eine Erwärmung. „Ein solch heißer Sommer ist heutzutage noch ungewöhnlich, am Ende dieses Jahrhunderts wird er wohl Normalität sein“, meint er.
Einstweilen können wir uns allerdings bei frischeren Temperaturen erholen. Die ersten beiden Tage der letzten meteorologischen Sommerwoche werden erst einmal wechselhaft. Doch bereits am Mittwoch soll der Sommer wieder richtig zurückkehren – mit Sonne und und mittlerweile gewohnten Temperaturen von über 30 Grad.