Politics | Burggrafenamt
Nachbarschaftskontrolle in Pilotviertel
Foto: Gemeinde Meran
Meran wird als erste Gemeinde Südtirols in einem noch auszuwählenden Pilotviertel die Nachbarschaftskontrolle in der Praxis testen. Es ist ein Instrument zur Verbrechensprävention und zur Förderung der bürgerlichen Verantwortung. Das wurde gestern (23. August) auf der Pressekonferenz von Bürgermeister Dario Dal Medico, Stadträtin Emanuela Albieri und Stadtrat Nerio Zaccaria angekündigt.
„Die Nachbarschaftskontrolle zielt darauf ab, ein größeres Bürgerbewusstsein und ein Gefühl der Solidarität in der Bevölkerung zu fördern, was dazu beitragen wird, die Ordnung und den Anstand in unserer Stadt aufrechtzuerhalten sowie soziales Unbehagen zu vermeiden oder zu beheben“, erklärten Bürgermeister Dal Medico und Stadtrat Zaccaria.
In Meran wird dieses Projekt in Zusammenarbeit mit den Stadtviertelkomitees und auf der Grundlage eines entsprechenden Einvernehmensprotokolls durchgeführt, welches uns vom Regierungskommissar der Provinz Bozen, Präfekt Vito Cusumano, übermittelt wurde. „Wir werden aber vorschlagen, dieses Dokument in einigen Punkten abzuändern und zu ergänzen, um es an die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse anzupassen“, so Dal Medico und Zaccaria.
„Wir werden von unseren Mitbürger*innen nicht verlangen, Sheriffs zu sein, Patrouillen durchzuführen oder Heldentaten zu vollbringen, sondern vielmehr die Aufmerksamkeit zu erhöhen, sich dessen bewusst zu sein, was um sie herum geschieht, und mit der Gemeinde und den Ordnungskräften zusammenzuarbeiten, um Verbrechen zu verhindern, aber auch und vor allem, um Fehlverhalten wie illegale Müllentsorgung oder 'wildes' Parken oder soziale Notfälle wie etwa die Anwesenheit von Obdachlosen oder Menschen in großer Not auf den Straßen und Plätzen von Meran zu melden“, fügte Dal Medico hinzu.
Schulungskurse
„Das Verfahren“, so Stadtrat Albieri, „sieht vor, nach der Unterzeichnung des Protokolls dem nationalen Verein der Nachbarschaftswächter*innen beizutreten.“ Freiwillige, die daran interessiert sind, bei diesem Projekt mitzumachen, müssen einen von den Ordnungskräften durchgeführten Schulungskurs besuchen und bestehen. Nach dem Start des Projekts in einem Pilotviertel, das in Absprache mit den Vertreter*innen der Viertel noch ausgewählt werden muss, können die Mitglieder des Vereins die verschiedenen Fälle an einen lokalen Koordinator melden. Dieser hat die Aufgabe, die Meldungen zu sichten, ihre Zuverlässigkeit und Ernsthaftigkeit zu überprüfen und, wenn es angemessen und notwendig erscheint, die zuständigen Ämter bzw. Behörden einzuschalten.
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Die Umsetzung und Stärkung
Die Umsetzung und Stärkung nachbarschaftlichen Helfens und Kümmerns, auch das Pflegen und Verschönernern des öffentlichen Raums, das gegenseitige Kennenlernen, Kochen ... in Form eines Gemeinschaftstags kann man wohl nur begrüßen.
Fragwürdig ist hingegen, das Befördern der gegenseitigen (polizeilichen) Beobachtung und Denunziation oder wenn im Ergebnis die Polizei nur noch über einen Koordinator vor Ort aktiv wird.
Zudem. Probleme hat es aber im Zentrum, in der Altstadt. Seit Jahren beklagen Besucher-innen und berichten in Rezensionen vom überfüllten Kellerlokal Raffl usw. Bewohner-innen des Altstadtzentrums am und um den Pfarrplatz, Tiroler Steig ... müssen schon lange all diese untragbaren Zustände ertragen. Auch aufgrund der dort abgegebenen Substanzen. Von regelmäßig massiven nächtlichen Ruhestörungen; Gewalt- und Vandalenakte, Schlägereien bis Fällen von Messerstecherei.
Und nun - lt. RAI - sogar auch noch maßgeblich eine Vergewaltigung im Lokal selbst. Besonders nach der Schließung des Lokals um 03:30 bzw. 04:00 wird es für Anrainer-innen besonders schlimm. Meran könnte von Bozen lernen.
Was macht(e) Dario Dal Medico hingegen konkret? Ist Ordnungspolitik nicht der Selbstanspruch? Wozu hat es Bestimmungen und Auflagen für Betreiber, Kameraüberwachung (die ich dort am Platz nicht sehe), Ordnungs- und Sicherheitskräfte, Sozialarbeiter-innen?
Übrigens. Wie wäre es, positiv gewendet, wenn die "Verdi" Merans alternativ zu Blockwartkontrollen stattdessen Netzwerke der Nachbarschaftshilfe, einen ehrenamtlichen Bürgertag (in den Stadtvierteln) initiieren und Stadtverordnete, sich (manchmal zumindest) auch konkret um Belange der Bürgerschaft kümmerten?
Dieses Vorhaben, sozusagen
Dieses Vorhaben, sozusagen aus Bewohnern Aufpasser zu machen, sehe ich äusserst negativ. Der Weg zum Denunziantentum ist nicht mehr weit und die Folgen daraus nicht zu kontrollieren. Wir sollten die Zivilcourage fördern und einfordern.
Schwachsinn hoch zehn!
Schwachsinn hoch zehn! Kontrolle der Nachbarn, Denunziantentum fördern, nein, da sehe ich keine positiven Ansätze für Land und Leute. Typisch rechte bzw. rechtsextreme Ideen halt.
Warum muss es einen "Mittelsmann" geben? Wenn jemand etwas melden möchte, kann er sich doch gleich an die Ämter oder Behörden wenden. Und geht schneller auch noch.
Bei Gefahr in Verzug gibt es
Bei Gefahr in Verzug gibt es eine Telefonnummer, 112, die funktioniert bestens.
Es gibt eine Lokalpolizei und die unterliegt dem Bürgermeister.
Er soll seine Hausaufgaben machen und diese Einheiten stärken.
Wenn man aber um 17:15 Uhr die Lokale Polizei erreichen will und niemand den Anruf entgegennimmt, in der Konsequenz 112 anruft und die Carabinieri in Meran den Anruf entgegennehmen, dann läuft unter den Lauben etwas schief…
Ich denke Herr Dal Medico müsste Verantwortung übernehmen, weniger reden und mehr tun.
Und wenn es gar nicht geht, könnte man die Schützen beauftragen, bin mir aber sicher, dass dies den Herren Zaccaria und Dal Medico nicht gefallen würde.
Ganz nebenbei teilte Herr Dal Medico noch vor einiger Zeit, dass es in Meran kein Sicherheitsproblem gäbe…
Deutlich wird an dieser
Deutlich wird an dieser Stelle ersichtlich, dass ein Bürgermeister, der seinen Wohnsitz in jener Gemeinde hat, die er verwaltet, klar im Vorteil ist.
In reply to Deutlich wird an dieser by Richard Putz
Bingo! In Algund wäre er
Bingo! In Algund wäre er niemals Bürgermeister geworden. Schon diese Bestimmung finde ich nicht richtig.
Für mich ein Zeichen von
Für mich ein Zeichen von Einfallslosigkeit und Hilflosigkeit.
Werden jetzt nun alle Dienste, die eine Verwaltung/Gemeinde leisten sollte, an die Bürger outgesourced?
In Meran existieren bereits
In Meran existieren bereits vielfältige förderungswürdige Initiativen, die den sozialen Zusammenhalt fördern und den Austausch stärken, wie zum Beispiel der Ost-West-Club, verschiedene Sportvereine, Asfaltart und viele weitere. Leider erfahren diese Initiativen nicht die gebührende Aufmerksamkeit (und folglich die finanziellen Mittel), während die Qualität der Stadt schwindet. Sollen wir nun wirklich in die Rolle einer "Bürgerwehr" schlüpfen, um die Versäumnisse der Stadtverwaltung auszubügeln?
In reply to In Meran existieren bereits by Richard Putz
Stimmt. Es gibt Vereine, wie
Stimmt. Es gibt Vereine, wie Ost-West-Club, Sportclub usw.
Etwas anderes aber sind Bürger-inneneinsätze, Gemeinschaftstage eines Mehrfamilienhauses, einer Straße, eines Viertels zur Pflege und Verschönererung oder in Bezug auf eines konkreten Projektes mit einem abschließendem Fest.
Ist die Ausstattung mit
Ist die Ausstattung mit Pfefferspray vorgesehen oder müssen die Leute ihr eigenes "Werkzeug" verwenden?
Das hatten wir doch schon
Das hatten wir doch schon einmal ... unter den Nazis, wenn ich recht informiert bin ... und unter Stalin.
In reply to Das hatten wir doch schon by Dominikus Ande…
Der so genannte Blockwart...
Der so genannte Blockwart...
Klingt schon ein bisschen
Klingt schon ein bisschen nach Hilflosigkeit. Andererseits, wenn sich Ordnungskräfte von Kriminellen auslachen lassen müssen, was soll sich da der Bürger dabei denken?
"nationalen Verein der
"nationalen Verein der Nachbarschaftswächter*innen"
Boaaah Werkzeug aus der nationalsozialistischen Mottenkiste. Wie dumpf ist das denn. Blockwartmentalität 2.0
In reply to "nationalen Verein der by Stefan S
Und die SVP macht da
Und die SVP macht da (vorbehaltlos) mit???