Monte Totoga
Foto: Oswald Stimpfl
Free Time | Im Trentino

Auf den Monte Totoga im Trentino

Der Berg Totoga liegt isoliert und zentral zwischen den Tälern von Primiero und Vanoi.
  • Länge: 7,4 km

    Gehzeit: 3 h 40 min

    Höhenmeter: 717

    Anfahrt: Von der SS50 bei Imer auf die die SP 79 auf den Passo della Gobbera (7 km) Parkplatz am Pass. Öffis: Fahrplan unter trentinomobilita.it Bus B506 von Trentino Trasporti

  • Mit den Öffis zum Ziel

  • Während des Ersten Weltkriegs war er ein wichtiger Artilleriestützpunkt für die italienische Armee, die hier ausgedehnte Verteidigungs- und Versorgungsanlagen errichtete: die Stòli, so benannt nach dem deutschen Begriff Stollen. 

    Ausgangspunkt ist der niedere Gobbera-Pass (985 m), welcher das Gebiet des Vanoi um Canal San Bovo mit dem Tal von Fiera di Primiero verbindet. Am Scheitelpunkt des Passes, an der Straßenengstelle, geht es bei der Pizzeria Gobbera südwestlich über eine breite Forststraße in den Wald, an dem alten Kalkbrennofen Calchèra di Gobbera (1.000 m) vorbei, an der Wegteilung links und schon zweigt nach wenigen Gehminuten in der Rechtskurve ein sehr steiler und enger Steig ab. Wir folgen dem Schild „direttissima al monte Totoga“. Der Weg steigt über einen Bergrücken an und erreicht eine Funkantennenanlage. 

    Weiter geht es durch den Wald, wir treffen auf Schilder "Sentiero Gaetano Moretta" und gelangen zu einer Aussichtskanzel auf einem Felsvorsprung. Wir umgehen die Felswände und treffen auf den Steig, der von der Südseite des Berges herkommt und folgen ihm über den grasigen letzten Anstieg zum Gipfel des Monte Totoga (1.705 m) mit einem einfachen Holzkreuz. Der Abstieg erfolgt über den eben erwähnten Steig (Wegweiser 345 Passo Gobbera) auf der Südseite, nach 15 Gehminuten kommen wir zu den Stellungen aus dem 1. Weltkrieg, den Stòli, der Zugang ist vergittert und verschlossen. Einen Steinwurf unterhalb liegt eine Hütte der Forstverwaltung, das Haupthaus ist verschlossen, aber ein kleiner Raum mit Kochstelle und Sitzbank ist geöffnet, auch Feuerholz ist aufgeschichtet. Jetzt geht es über eine breite Forststraße bergab, in einer Rechtskurve verlassener wir den breiten Weg und folgen den Schildern zum Passo della Gobbera. 

    Ein alter Militärsteig geht zügig an der Südostflanke des Monte Totoga bergab und vereinigt sich im letzten Teil mit einem breiten Forstweg, der uns in ebener Wanderung, immer mit schönster Aussicht auf das Tal des Primiero und den Dolomiten der Vette Feltrine, zum Ausgangspunkt zurück bringt.

  • Die Stellungen am Monte Totoga

    Nach dem Kriegseintritt von Italien im Jahr 1915 zogen sich die Österreicher aus dem schwierig zu verteidigenden Gebiet des südlichen Trentino bis an den Rollepass zurück, worauf die Italiener das frei gewordene Gebiet besetzten und die Stellungen ausbauten. Die Stòli und die Militärstraße, die in 47 Kehren (eine weniger als das viel berühmtere Stilfser Joch) vom Cismon-Bach an der Straße Feltre-Primiero zum Monte Totoga führt, wurde von den Italienern erbaut. 1917, nach dem Durchbruch der Österreicher bei Caporetto an der Ostfront, zogen die Italiener wieder ab und Österreich übernahm daraufhin das Gebiet. Mehr dazu: https://www.trentinograndeguerra.it/context.jsp?area=101&ID_LINK=250&id…

    Die Forsthütte, das "Rifugio San Giovanni Guadalberto (1.570 m) ist nach dem italienischen Schutzpatron der Forstarbeiter, dem Hl Guadalberto benannt.

  • Der Kalkbrennofen

    Die Anlage wurde 1903 erbaut und war seinerzeit äußerst modern, die Schamottziegel für den Brennraum kamen aus Wien, Kalkstein fand sich in der Nähe und der Ofen konnte im Dauerzyklus betrieben werden. Er wurde mit Buchenholz beheizt und produzierte bis zu 35 Zentner Kalk am Tag, 11-12 Personen fanden eine Beschäftigung. In den Jahren 1915 wurde auch das italienische Heer damit beliefert. Er war bis in die 30er Jahre in Betrieb, wurde vor etlichen Jahren restauriert und als Industriedenkmal erhalten.

  • Foto: Oswald Stimpfl