Economy | Informatik

Windows 10 Pro im Betrieb

Ist das viel beschworene Windows 10 Pro überhaupt für Betriebe geeignet?
Hat sich Microsoft nach Windows 8 den nächsten Lapsus erlaubt?
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Ich arbeite in einem Betrieb, der unter anderem auch Dienstleistungen im Edv-Bereich für öffentliche Körperschaften bietet.

Wir setzen auf Serversysteme Linux ein, wo immer wir können, auf dem Desktop setzen wir Windows ein, weil viel Betriebssoftware nur für Windows entwickelt wurde/wird.

Bisher liefen die Windows Desktop Betriebssysteme in der Professional-Variante ja auch recht zuverlässig. Immerhin bot Microsoft 10 Jahre Support auf das Betriebssystem und die Systeme liefen stabil. Das hat sich mit Windows 10 grundlegend geändert.

Microsoft hat in den letzten Jahren auf dem Desktop ein Fehl-Betriebssystem nach dem anderen geliefert.
Warum? Vielleicht, weil Steve Ballmer (Ex- Microsoft Chef) mit allen Mitteln, koste es was es wolle, die Handy-Sparte und die Tablet-Sparte erobern wollte, und dazu zählte ein einheitliches oder ähnliches Erscheinungsbild auf allen Geräteklassen?
Die mobile Sparte, wie wir mittlerweile wissen, scheiterte. Tausende Nokia Mitarbeiter wurden entlassen.
Der Benutzer wiederum hielt im Gegenzug ein ungenügendes Desktop-Produkt (Windows 8)  in den Händen.

Sein Nachfolger bei Microsoft, Satya Nadella, wiederum versucht, koste was es wolle, die Benutzer in die Microsoft Cloud zu drängen, mit den gegenwärtigen Widrigkeiten und Unzulänglichkeiten, mit denen Benutzer und Administratoren gleichermaßen konfrontiert sind.

Eines vorweg:
Was möchte der Benutzer und der Administrator in den Betrieben:
Er möchte vor allem Stabilität und Bewährtes. Die digitale Welt ist mittlerweile so fortgeschritten und integriert, dass eine kleine Änderung eine Lawine von Problemen lostretet und zeitraubende, teure Änderungen verursacht. Also sollte zumindest das Betriebssystem ein stabiler Unterbau sein, der wenig Haken und Ösen bietet. Die Benutzer und die Administratoren haben in der Regel wenig Zeit für Unzulänglichkeiten am Betriebssystem, denn sie sind mit zu vielen anderen Dingen im Betrieb beschäftigt.

Fakt ist, der Administrator hat im Betrieb mit Windows 10 Pro derzeit ein System in der Hand, das weder kontrollierbar noch administrierbar ist.

Ich erlaube mir eine Liste der Fehlkonstruktionen öffentlich zu machen. Es sind Erfahrungen, die ich seit 1,5 Jahren mit Windows 10 sammle.

Problem:Windows Updates
 Ich hab bei keinem anderen System je ein solches Desaster erlebt. Wir benutzen einen zentralen Wsus-Server, um die Pc's in den einzelnen Betrieben mit Updates zu versorgen. Wsus wurde nach dem Windows 10 Feature Update 1607 (von August 2016) unbrauchbar. Der Pc sprach mit der Welt, aber nicht mit Wsus. Updates wurden immer und immer wieder gezogen und scheiterten dann bei 100%.
Wir mussten manuell ein großes Sammelupdate vom Herbst 2016 auf jeden Windows 10 Pc nachspielen, damit sie endlich wieder die Updates vom Wsus-Server zogen, aber auch nicht sofort, sondern nach mehrmaligem Neustart.
Dann ging es mit dem Wsus 2016 Server los. Sobald Updates gezogen wurden, stürzte der Wsus-Dienst in einer Tour ab. Wir mussten schlussendlich das Speichermanagement des erst neu aufgesetzten Wsus-Servers ändern.
Außerdem: Die Windows- und Office-Updates werden immer gigantischer, so dass eine langsame Internetlinie nicht mehr für die eigentliche Arbeit zur Verfügung steht.
Die Updates benötigen teilweise dermaßen viel Cpu- und Festplattenleistung, dass das arbeiten teilweise nur sehr träge möglich ist.

Man wird das ungute Gefühl nicht los, dass Microsoft die Dinge selbst nicht mehr in Griff hat.

Problem: P2P Updates
Die Standardeinstellung von Windows 10 pro ist auf Peer-to-Peer Updates eingestellt. P2p ist ein Protokoll, das Software von anderen Pc's herunter lädt und aber wieder an andere Pcs weiterreicht. Das bedeutet, der Windows Rechner zieht Updates vom Internet und gib sie dann für fremde Rechner im Internet frei. Haarsträubend, was sich Microsoft da gedacht hat! So was lässt Microsoft allen ernstes auf die Rechner in Firmen los?
Der Zustand ist übrigens auch nicht akzeptabel für die Benutzer zu Hause, wo vielfach Volumen-Verträge von 500 Mb (oder noch weniger) oder 1 Gb pro Tag abgeschlossen wurden, und dann die Line gedrosselt wird oder die Kosten nach der Kontigenterreichung gewaltig ansteigen. Die Folge sind dann entweder lahme Linien oder aber saftige Rechnungen am Ende des Monats.

Wir hatten aber die Rechner im Vorfeld auf P2P im lokalen Netz konfiguriert. Dann hätte theoretisch ein Pc im lokalen Netz Updates heruntergeladen und die anderen Rechner im lokalen Netz hätten dann die Updates vom lokalen Rechner bekommen.
Da haben wir die Rechnung aber nicht mit dem Wirt gemacht, denn mit lokalem Netz meint Microsoft das Wan-Netz. D.h alle Pcs in unserem Intranet mit derselben Internetadresse wollten untereinander Updates hoch und herunterladen. Pcs einer Körperschaft wollten die Linie einer andere Körperschaften in unserem Intranet zumüllen. Unsere Firewalls unterbanden zum Glück dieses Verhalten.

Problem: Linie
Die ersten Windows 10 Pcs in den Betrieben waren ein Desaster. Anders kann ich es nicht formulieren. Betriebe mit 30 und mehr Mitarbeitern konnten nicht mehr produktiv arbeiten, weil ein einziger Windows 10 Rechner unsere eh schon viel zu langsamen Internet-Linien lahm legte. Und das, obwohl wir Bandbreitenmanagement im Einsatz haben. Der Rechner machte so viele Service-Ports für Windows-Updates , Telemetriedaten usw.  auf, dass die Linie in die Knie ging. Das lief dann regelmäßig stundenlang, wenn nicht tagelang (da die Updates immer wieder fehlschlugen).
Wer zahlte die Zeche: der Betrieb und die Mitarbeiter.

Problem Telemetrie:
Die Datensammelwut von Microsoft ist seit Windows 10 legendär. Als Administrator kann ich die Telemetriedaten nicht einfach abstellen. Persönliche Daten oder Betriebsdaten laufen nach Gutdünken von Micrososft über den großen Teich. Das könnnen die Betriebe so nicht gut heißen, denn theoretisch könnten Betriebsdaten nach Belieben ausspioniert werden, so genau weiß das niemand, außer ein Insider, wie Edward Snowden packt aus.

Problem Stabilität:
Benutzer haben mir berichtet, dass ihr Windows 10 Pc plötzlich herunterfährt. Der Pc hat Updates installiert und dann kommt eine Warnung, dass der Pc in Kürze herunter fährt, um die Updates fertig zu installieren. Wenn der Benutzer in dem Moment nicht vor dem Pc ist, dann kann es schon mal passieren, dass er mehrere Stunden Arbeit verloren hat, weil er die Arbeit nicht gespeichert hat.
Andere Pc's mit Windows 10 stürzten plötzlich ohne ersichtlichen Grund ab oder froren ein.
Fazit: Die Stabilität von Windows 10 ist nicht mehr gegeben.
Andere Benutzer hatten berichtet, dass der Pc in der Früh immer eingeschaltet ist, obwohl sie ihn ausgeschaltet hatten. Der Grund ist vermutlich, dass wir die Updates von Windows automatisch installieren lassen (ohne Eingriff von Seiten des Benutzers). Das hat zur Folge dass seit dem letzten Future Update von 2016 plötzlich Pcs um 3 Uhr in der Früh einschalten, weil Updates vom Vortag vorgemerkt waren, um die Updates beim starten fertig zu installieren. Das wäre an und für sich nicht schlecht, nur müsste Windows 10 dann nach getaner Arbeit den Pc wieder ausschalten. Macht es aber nicht.

Problem: Future Updates:
So nennt Microsoft ihre letzte Errungenschaft. Zuerst einmal im Jahr angekündigt, seit 2017 halbjährlich (von einem Microsoft Insider hab ich gehört, sogar bis zu 4 mal im Jahr möglich) wird der gesamte Betriebssystemkern ausgetauscht. Man stelle sich das vor, hier werden 3 bis 4 GB (und in Zukunft sicher wesentlich mehr) an Updates an alle Windows 10 Rechner verteilt. Hiermit werden den Benutzern neue Funktionen von Windows aufgezwungen und diese Funktionen werden vor allem die Microsoft Cloud Dienste betreffen, auf die der Benutzer mit Nachdruck  gezwungen wird.
Und das schlimmste: die Unwägbarkeiten, dass plötzlich Programme nicht mehr funktionieren, oder das System nicht mehr stabil ist, oder das Netzwerk oder die Grafikkarte plötzlich nicht mehr gehen oder das ganze System nicht mehr startet. Apps werden ungefragt installiert, Konfigurationen gehen ungefragt verloren.
Benutzer sind in der täglichen Arbeit ständig mit Neuerungen konfrontiert, sind dort voll gefordert oder sogar überfordert. Dann baut Microsoft halbjährlich das Betriebssystem um und zwingt es den Benutzern auf? Das ist das letzte, was wir wollen.
Ich kann nur mehr den Kopf schütteln und sagen: Um Himmels Willen Redmonder, ihr habt jedes Maß verloren.
Hier wird tatsächlich halbjährlich ein Betriebssystem mit einem neuen ersetzt. Das geht meinetwegen bei Google mit Android oder bei Apple, weil die Apps allesamt von einem zertifizierten Store installiert werden, aber bei Windows tummeln sich so viele Drittprogramme und vor allem Dritttreiber (Grafik,Netz, Chipsatz, Drucker und und und), dass es unweigerlich zu Inkompatibilitäten kommen muss. Microsoft schert das nicht. Das Problem haben ja wir, und das mindestens halbjährlich.
Im Laufe eines Computerlebens werden 10-14 neue Betriebssysteme installiert werden!
Außerdem: Jedes dieser Updates braucht für die Installation 1-2 Stunden. Diese Zeit geht den Benutzern verloren. Und Microsoft begleicht sicher nicht die Arbeitszeitkosten.

Problem: Windows Suche
macht die sprechende Assistentin Cortana in einem Betrieb Sinn? Sie macht mir Vorschläge wo ich heute Mittagessen gehen könnte. Mein Gott, in der Betriebskantine natürlich, die finde ich doch wohl noch von selbst. Oder sie wird zum Navigationsgerät, auf dem statischen Bürorechner wohl kaum sinnvoll. Oder: Lass uns plaudern, "Hab ein bißchen Spaß". Sowas wird als das Betriebssystem für kleine und mittlere Firmen gepriesen!!!
Als Administrator muss ich zumindest diese sinnlose Funktion abschalten können. Nicht mehr möglich! Seit dem letzten Funktionsupdate geht das nicht.

Cortana sollte laut Microsoft die Zukunft sein. Vielleicht! Jedenfalls im Moment nervt sie mehr als sie nützt. Ein paar Kalendereinträge mache ich lieber mit der Tastatur, als dass ich sie ausspreche und der Nachbar ständig gestört wird und das Nachbargerät auch mithorcht und dieselben Kalendereinträge bei ihm einträgt.

Problem: Oberfläche
Die neue blaue Modern-Ui Oberfläche (vor allem für Touch Bedienung gedacht, aber leider auch auf Pc-Systemen präsent) war beim Erscheinen des ersten Windows 10 so ausgefranst, dass ich nach einer Stunde Arbeit Kopfschmerzen bekam. Windows 95 vor 20 Jahren erschien mir da besser. Office 2016 erhielt dieselbe unglückliche Oberfläche. Mittlerweile hat Microsoft versucht, nachzubessern, die klassischen Menüs sehen aber immer noch wesentlich sauberer aus.

Einstellungen in Windows 10 vornehmen? Wenn man den Begriff kennt, kann man die Einstellung mit Glück eintippen (aber vielfach erkennt die ach so schlaue Cortana nicht mal die lokalen Befehle). Klassische Menüeinstellungen sind jetzt nochmals 3 Ebenen darunter verschachtelt. Also muss der Benutzer noch ein vielfaches mehr klicken. Ist das produktiv? Nein, definitv nicht. Windows 10 ist kein schönes monolitisches System, wie so oft beschworen, sondern seit Beginn eine unausgereifte Baustelle.

Ach! Und was las ich in der Fachpresse vor der Windows 10 Einführung:
Windows 10 vor der Veröffentlichung und damit kommt auch wieder das Startmenü zurück, Jubel, Trubel, alles wird gut, denn Microsoft hört endlich auf die Kundenwünsche.
 Als ob ein Knopf ein Betriebssystem retten würde? Da frag ich mich schon, ob der sogenannte "Fach"- Journalismus 365 Tage in Redmond auf Reisen ist und dort Dauer-Wellnesskopfwäsche gratis bekommt.

Problem: Abbild für ein Massenverteilung
Bereits bei der Vorbereitung eines Basisabbilds für Windows 10 lief ziemlich viel schief. Sysprep (zentrales Element für die Generalisierung des Abbildes) läuft unbefriedigend bis unbrauchbar, Apps werden ungefragt vom Microsoft Store installiert, die dann wiederum den Durchlauf von sysprep verhindern; viele Einstellungen, die nach dem Rollout erhalten bleiben sollten, gehen verloren.
Der Internet Explorer blockiert im geschützten Internet-Modus, da müssen händisch Verzeichnisse gelöscht werden
Das italienische Sprachpaket war nach einem Update von Microsoft plötzlich nicht mehr herunterladbar, musste ich von Drittseiten herunterladen.
Die Standardprogrammeinstellungen (wie Vlc für Video, Windows Fotoanzeige, Google Chrome usw.) gehen allesamt verloren.
Programme verlinkt in der Startleiste gehen allesamt verloren usw.
http://www.catalog.update.microsoft.com, die zentrale Webseite von Microsoft zum herunterladen von Treibern, Software und Patches, war zum damaligen Zeitpunkt eine Zumutung, der Download-Manager konnte weder mit proxy noch mit Benutzerrechten umgehen und die Seite funktionierte ausschließlich mit dem veralteten Internet Explorer, nicht mal mit Edge war sie bedienbar.

Problem: zu viele nicht sinnvolle Standardeinstellungen

- Löschen von Dateien seit Windows 10 ohne Bestätigung (gefährlich, kann  aber wenigstens noch deaktiviert werden)
- Verschieben von Dateien, ohne Bestätigung (gefährlich, kann nicht verändert werden, war auch bei älteren Windows Systemen so)
- Der Standard -Drucker ist seit neuestem immer der zuletzt verwendete Drucker! Macht keinen Sinn, bringt nur Ärger, kann wenigstens deaktiviert werden.
- Windows Explorer zeigt seit immer schon keine Dateiendungen an. Das macht seit je her keinen Sinn, kann aber wenigstens verändert werden.
- Der Explorer ist wenig transparent und logisch (gemappte Laufwerke erscheinen oft erst Minuten später, obwohl sie für alle anderen Programme längst verfügbar sind, keine zwei Fenstertechnik, wie sie sonst fast jeder Dateimanager verwendet)
- Die Verzeichnissyntax von Microsoft hab ich nie verstanden: "c:\program files"  lauten im Windows Explorer c:\programme, c:\users  lauten im Windows Explorer c:\benutzer, d.h lauter Symlinks, die auf den ersten Blick für den Benutzer schön sein mögen, weil in der jeweiligen Sprache gehalten, aber wenn der Benutzer sich mit dem System etwas befassen muss, werden die Übersetzungen schnell zum Alptraum. Auf viele Verlinkungen wie "Lokale Einstellungen" oder Anwendungsdaten kann vom Explorer aus gar nicht erst zugegriffen werden, da muss man schon den englischen Namen bemühen oder gar eine Dos-Box öffnen, um zu wissen, wohin der Name zeigt. Administrationsfreundlich? Nein danke.
Das Startmenü für alle Benutzer liegt unter c:\programdata, nicht mehr unter c:\users? Ich sehe keine Logik, außer dass es die Administration erschwert.
Auch Laufwerke selbst sind ein Anachronismus, den es längst nicht mehr geben dürfte.
Für Administratoren wird Skriptierung zum Alptraum, wenn plötzlich die Gruppe users zu "Benutzer" oder "utenti" in mehrsprachigen Umgebungen, wie wir sie haben, werden.
Ich könnte hier noch eine endlose Liste an Unannehmlichkeiten präsentieren, nutzt aber nichts, denn der Windows Benutzer nimmt das einfach hin, immer schon.

In Linux hingegen ist die Verzeichnisstrukur so klar und einfach definiert (/home, /usr, /var ...).

Mir erscheint insgesamt Windows sehr instransparent und kontraproduktiv. Microsoft versucht, möglichst viel vor dem Benutzer zu verbergen, aber der Benutzer kommt früher oder später mit den Eigenheiten des Systems in Berührung und dann hat er keine Chance, einen Durchblick zu bekommen.

Gibt es Alternativen zu Windows 10 Pro?

Windows 7 ist leider schon veraltert, der Langzeitsupport endet 2020. Daher ist es nicht mehr empfehlenswert, Windows 7 auf neuen Pc's zu installieren.

Linux wäre eine Traum-Alternative: Eine bunte Desktop und Distributionsauswahl, die keinen Wunsch offen lässt. Stabile, schlanke  Systeme, freie Software ohne Ende ohne sich Stunden oder Tage mit Lizenzen herumschlagen zu müssen. Kein Antivirus notwendig, wo viele Antiviren-Wächter selbst zum Alptraum werden. Crypto-Viruse, die in den letzten Jahren so verheerend auf Betriebe waren, haben fast keine Chance auf Linuxsystemen.
Updates unter Linux, wenn es bloß annähernd so eine feine Verteilung in der Windows Welt gäbe, stabil, zuverlässig, viel ressourcenschonender, sogar der Kernel wird ohne Neustart einfach ausgetauscht. Und vor allem, der Benutzer hat keine Wartezeit, wenn Updates installiert werden; Verteilung der Desktops ohne umständliche Generalisierung der Hardware. In ein paar Minuten ist ein neues System lauffähig. Keine Spyware, kein Konzern, der mich in ein Korsett zwingt, das System kann sich jeder Betrieb nach seinem Wunsch schmieden.

Windows Administratoren werden einwenden: Windows hat Group Policy, Linux nicht. Aber mal ehrlich: Group Policy, um Linuxdesktops zu administrieren? Das wäre ein Armutszeugnis für Linux, denn mit wenig Shell Programmierung sind schnelle, viel flexiblere Anpassungen möglich. Außerdem, die Linux SSH ermöglicht schnelle und sichere Wartung und Konfiguration der Systeme von der Ferne mit ssh-Schlüsseln, das vermissen Administratoren in Windows seit Jahrzehnten.  Zum Glück gibt es jetzt die Powershell, die eine postivie Entwicklung für Windows in die Wege leitet.

Aber leider gibt es bei Linux ein "wäre", denn viel Betriebs-Software läuft nur unter Windows. Da würde es mehr Mut bei Entwickler brauchen, die plattform-unabhängig entwickeln oder vermehrt auf Webdienste setzen. Und es bräuchte mehr Mut bei Administratoren, die Neues und Linuxsysteme nicht scheuen.

Bleibt noch die Alternative Windows 10 Enterprise LTSB. Die bietet als Spezialvariante von Enterprise nur Sicherheitsupdates und keine Feature Updates und das über einen Zeitraum von 10 Jahren. Das würde zumindest Stabilität gewähren.
Das bietet Microsoft aber nicht gratis an, sondern wird sehr teuer: pro Arbeitsplatz ca. 5-6 € Miete (im Monat wohlgemerkt). Das macht dann auf 6-7 Jahre Laufzeit eines Pcs hochgerechnet: 400-500 €.
Persönlich finde ich das eine Erpressung der Firmenkunden.

Genauso verhält es sich bei Microsoft Office 365, die Monatsmieten mögen nach wenig klingen, wenn man die Hochrechnung auf die Produktdauer macht, dann geht es gewaltig ins Geld.
Hier erlaube ich mir ein Office zu nennen, das viel zu oft totgeschwiegen wird, obwohl es gratis ist: nämich Libreoffice. Und jene Mitarbeiter, die es einsetzen, arbeiten genauso produktiv wie mit Microsoft Office. Es ist ein Märchen, dass man mit Libreoffice nicht produktiv arbeiten könne. In der deutschen Schule wir Libreoffice totgeschwiegen. Das ist aus meiner Sicht eine Fehlentwicklung. Die italienische Schule ist da lobenswerterweise viel aufgeschlossener.

Fazit: Ein Monopol, wie das Microsoft auf dem Desktop besitzt, kann ganz schnell zum Alptraum werden. Microsoft kann mit den Kunden machen, was sie will, geht nicht auf deren Wünsche ein und erschwert das Leben der Betriebe.

Die Windows 10 Pro (für Professional) Variante, die bisher für die Betriebe immer gut ging, ist schlichtweg eine Zumutung.
Die Strategie, die Microsoft derzeit fährt, ist äußerst fragwürdig.
Und nicht zuletzt: Microsoft's Core-Business sind Betriebe und jetzt setzen sie ausgerechnet ihre Stammklientel vor die Tür.

Ich kann nur empfehlen, Linuxsysteme zu probieren und einzusetzen. Vor allem im Privatbereich gibt es wenig Argumente, die ein Windowssystem noch rechtfertigen.

Außerdem ist Linux keine Randerscheinung sondern fast überall anzutreffen, wo man es nicht vermuten würde: bei den mobilen Geräten (Googles Android, Apples Ios in abgewandelter Form), bei Servern, bei Smart-Tv's, bei Home-Entertainment Systemen, bei Routern, bei Firewalls, Switches, in der Finanzwelt, bei Großrechnern, die Mehrheit der Cloud-Systeme, Telekomunikationssysteme, im Internet of Things, im Auto, im Flugzeug, Forschung, Raketentechnik. Windows ist nur noch im Desktopbereich dominant.

Warum sind Google und Facebook in so kurzer Zeit so unverschämt erfolgreich? Selbstverständlich haben sie gutes Marketing und ausgeklügelte Technik, das ist aber nur machbar mit dem sehr stabilen, flexiblen und ausgereiften Linuxkernel als Unterbauund und mit viel Opensource. Überigens, Microsoft hat jetzt endlich auch verstanden, dass es ohne Opensource nicht mehr geht. Kann man nur hoffen, dass davon auch der Windowsdesktop irgendwann profitieren wird.

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G. M. Sat, 02/25/2017 - 19:47

Leider sind sehr viele Programme nur Win kompatibel, daher ist man fast gezwungen ein OS von Win zu verwenden welches zudem nicht kostenlos ist. Überall nur Win - Es fängt schon in den Schulen an bis hin zu einfachen Büros und der Öffentlichen Verwaltung. Warum verwendet man nicht Linux? Tja, ... das liegt wohl auf der Hand. Und wie der Verfassers des Artikels richtig festgestellt hat ist Linux keine Randerscheinung, besonders als Server OS ist jenes besonders geeignet, ich denke Spontan an CentOS oder Debian. Für den Desktop fällt mir spontan Ubuntu ein, eigentlich super - grafisch perfekt, open source, mit und ohne Konsole ein Highlight - aber leider einige Programme nicht kompatibel.

Sat, 02/25/2017 - 19:47 Permalink
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gorgias Tue, 02/28/2017 - 13:48

Man sieht , dass hier jemand Administrator ist, der Windows ablehnt und lieber ausschließlich Linux benutzen möchte. (Gibt es umgekehrt genauso) Wer aber als Administrator hergeht und sich aufregt, dass die Grundeinstellungen nicht passen, der sollte sich Lieber eine neuen Job suchen. Cortana lässt sich übrigens die Group Policy auch noch nach dem Anniversary Update abstellen.
Ob in der öffentlichen Verwaltung Linux oder Windows besser ist, sei einmal dahin gestellt, aber wenn Sie eingestellt sind unter anderem auch Windows Rechner zu warten, ist Ihre Einstellung zu Ihrem Job verbesserungswürdig.

Tue, 02/28/2017 - 13:48 Permalink
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Hugo Leiter Fri, 03/03/2017 - 23:39

Hubert Kröss hat sich die Zeit genommen einige Tücken und Fehler von Windows10 ans Licht zu bringen !
Erfahrungen hat er genug gesammelt. Immerhin wurde er seit 1991 mit Windows 3, 95, 98, NT, 2000, XP, Vista, 7, 8, 10 aber auch mit den Linux Distributionen: Suse, Red Hat, Debian konfrontiert.
Hunderte PCs, Server, Switche, Router hat er in 25+ Jahren installiert.

Vom obigen Artikel können Systemadministratoren was abschauen und daraus lernen wo man vorsichtig sein muss.

Eine Einladung an alle Computertechniker ihre Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge auch zu veröffentlichen.

Fri, 03/03/2017 - 23:39 Permalink
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Alex WLBI Sat, 06/24/2017 - 19:41

Zur Abkürzung, ich vermute mal "ONE ECHNATION" meint mit
lo = Libre Office
Kann aber auch vieles andere bedeuten: https://de.wikipedia.org/wiki/LO
Libre Office ist absolut brauchbar, wenn man nicht auf hängen und würgen alles genau so haben möchte wie unter Microsoft Office.
Aber im Gegenzug kann man das auch von Microsoft Office sagen, dass es eine schlechte Software ist,da es mit den meisten anderen Office Programmen nicht kompatibel ist.

Für mich gibt es seit über 17 Jahren nichts anderes mehr auf dem Desktop als eine GNU Linux Distribution. Ich vermisse nichts, da für mich nicht alles so sein muss wie unter Windows.

Wenn ich gelegentlich auf einem Windows Rechner arbeite, ärgere ich mich jedesmal, warum denn alles so kompliziert und umständlich gemacht wird.

Zudem habe ich noch nie ein Antiviern Programm aktiv genutzt und bin immer online.
Wenn ich schon gelegentlich aus Spaß eines drüber laufen lassen habe, wurde nie etwas gefunden und das seit über 17 Jahren.

Sat, 06/24/2017 - 19:41 Permalink