Culture | Palästina

Solidarisches Engagement

Von Februar bis April fanden und finden in Bozen mehrere Kultur-Initiativen für die Menschen in Palästina statt. Eine, die sich dafür stark macht ist Patrizia Zambai.
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Foto: SALTO
  • „Es war eine sehr spontane Sache“, erzählt Patrizia Zambai, während sie die ersten Vorbereitungen für einen Kultur-Nachmittag im Teatro Cristallo am vorvergangenen Samstag trifft. Es geht um Palästina. 
    Seit den 1990er Jahren war Zambai fester Bestandteil des Vereins Los Quinchos, organisierte legendäre 1.-Mai-Feiern und kümmerte sich immer wieder um engagierte Projekte mit sozialem Anspruch. Das ist in Südtirol keine Selbstverständlichkeit – leider eher Mangelware.

  • Engagement für Menschen: Patrizia Zambai bei den Vorbereitungen zu "Live Painting for Gaza" Foto: SALTO

    Mehrmals im Februar war Zambai auch an der von Ärzte ohne Grenzen mitorganisierten Veranstaltung Live Painting for Gaza beteiligt, bei der diverse Kunstwerke entstanden und verkauft wurden. Der Erlös kommt Projekten im Gazastreifen zugute. Die an der Initiative beteiligten Künstlerinnen und Künstler waren Sabrina Valle, Mustapha Dieng, Sieglinde Tatz Borgogno, Elisa Grezzani, Susy Lughezzani, Renato Sclaunich, Leila Tahammoli und Cinthia Vieira de Cunha. Außerdem war Marwa Yassin, eine palästinensische Pianistin und Studentin am Bozner Konservatorium, als Gastrednerin geladen. Dazu gab es Musik und ein kleines Buffet – währenddessen wurde gemalt, verkauft, vorgestellt und gespendet.
     

    Wir sind entsetzt darüber, dass wir in einer Welt leben, in der humanitäres und internationales Recht ignoriert werden...


    Demnächst ist Patrizia Zambai erneut in ein Projekt involviert, das sich der Thematik Palästina widmet. +970 Chiamata dalla Palestina nennt es sich und startet am 14. März im Rosenbachsaal am Bozner Nikolettiplatz. Die Veranstaltung zieht sich bis Anfang April und vereint zahlreiche städtische Gruppen und Vereine, die sich diesem solidarischen Projekt widmen. Das Programm ist seit gestern fix!

  • Foto: SALTO

    „Wir sind solidarisch und stehen der palästinensischen Bevölkerung nahe“, heißt es im Aufruf. Und weiter: „Wir sind entsetzt darüber, dass wir in einer Welt leben, in der humanitäres und internationales Recht ignoriert werden, in der es keine Zurückhaltung bei der Anwendung von Gewalt gibt.“
    Mit der Initiative wollen die Veranstalterinnen und Veranstalter nicht nur Palästina eine Stimme geben, sondern auch einen Raum für Information und Reflexion schaffen – für Begegnung, Geselligkeit und einen Akt des Widerstands. Als Referentinnen und Referenten sind geladen: die Journalistin Annamaria Selini, der Priester Nandino Capovilla, die Politikwissenschaftlerin Mara Stirner, die kürzlich nach Nordsyrien reiste, um sich über den demokratischen Konföderalismus zu informieren, der Aktivist Raffaele Spiga, die Autorin und Forscherin im Bereich Queer Studies Sandra Cane, der Rechtsanwalt Luigi Paccione, die Philosophin Roberta de Monticelli, der Jurist Fabio Marcelli sowie der Aktivist für Palästina und die kurdische Sache, Alberto Mari.
    Zudem findet das Kurzfilmfestival Nazra statt. „Es bringt uns den Blick derjenigen näher, die täglich die Schwierigkeiten und Erwartungen eines Volkes unter Besatzung erleben.“