“Da machen wir nicht mit”
Monatelang waren sie im Ungewissen, von der Politik ungehört. Nun können Fitnessstudios in Südtirol wieder aufsperren. Grundlage dafür ist das Dekret von Ministerpräsident Giuseppe Conte vom 17. Mai, das den Studios italienweit erlaubt, ab dem heutigen Montag, 25. Mai, wieder zu öffnen. Am Freitag hat Landeshauptmann Arno Kompatscher die staatliche Regelung in einer eigenen Verordnung übernommen – und dabei strengere Sicherheitsvorschriften als auf Staatsebene festgelegt. Unter anderem gilt die 1/10 Regel auch in Fitnessstudios, sprich pro 10 Quadratmeter ist eine Person in den Räumlichkeiten erlaubt. Contes Dekret hingegen würde eine Person je 7 Quadratmeter erlauben.
Außerdem sind die Kunden hierzulande laut Dekret des Landeshauptmannes verpflichtet, nicht näher definierte “Sporthandschuhe” zu tragen. Zudem ist die Nutzung von Umkleidekabinen bzw. -räumen sowie Duschen untersagt.
Diese zwei Vorgaben lassen nun zwei Handvoll Studiobetreiber in Bozen auf die Barrikaden steigen. “Da machen wir nicht mit”, heißt es unisono von elf Fitnessstudios der Landeshauptstadt mit insgesamt über 10.000 Klienten. “Bei den allermeisten ‘Sporthandschuhen’ sind die Finger frei – welche ‘Präventionsmaßnahme’ soll das sein?”, heißt es in einer gemeinsamen Aussendung. “Andere Arten von Handschuhen tragen zu lassen, etwa aus Latex, halten wir für absurd.”
Und ohne Duschen und insbesondere Umkleiden gehe es schlichtweg nicht. “Selbst wenn man bereits in Sportkleidung kommt – in den Studios dürfen auch aus Hygienegründen keine Straßenschuhe verwendet werden. Wo sollen die Klienten die Schuhe wechseln? Und wo eine Jacke oder einen Pullover, den sie möglicherweise tragen, wenn das Wetter draußen nicht das schönste ist?”, fragen sich die Studiobetreiber in Bozen – und fügen hinzu: “Viele unserer Kunden kommen in der Mittagspause zum Training, um den Stress des Arbeitstages abzubauen, aber wie soll das mit diesen Einschränkungen gelingen?”
Die Fitnessstudios hätten sich bereits gerüstet, um ausreichende Lüftung und Desinfektionsmöglichkeiten bereit zu stellen, betonen die Bozner Betreiber – und verweisen erneut auf die Wichtigkeit der körperlichen Betätigung und des Sports für die Stärkung des Immunsystems. Sie fragen sich: “Das Dekret des Ministerpräsidenten erlaubt den Regionen und Autonomen Provinzen ausdrücklich, Maßnahmen entsprechend des epidemiologischen Verlaufs zu erlassen, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Und die epidemiologische Situation in Südtirol scheint positiv zu sein. Warum also ergreifen wir viel restriktivere Maßnahmen als andere Regionen?”
...Südtirol, ein einziges
...Südtirol, ein einziges Irrenhaus...
"Warum also ergreifen wir
"Warum also ergreifen wir viel restriktivere Maßnahmen als andere Regionen?” - Ja weil wir halt autonom sind und das bei jeder Gelegenheit beweisen müssen (wir waren jetzt diesbezüglich zwei Monate auf Quarantäne!). Und wenn schon, sind wir nach guter deutscher Manier strenger, damit wir auch wahrgenommen werden, sonst könnten die Leute glauben, Rom hat auch hier das Kommando!
In reply to "Warum also ergreifen wir by Sepp.Bacher
Übrigens, dass Selbe ist auch
Übrigens, dass Selbe ist auch mit der zwei-Meter-Regel: wahrscheinlich spucken wir weiter!?
Das ewige Geschimpfe,
Das ewige Geschimpfe, einfach nur nervig. Es ist immer noch aufzupassen. Pasta!!! Wieso sollen im Fitnessstudio nicht die gleichen Sicherheitsvorkehrungen gelten wie beim Friseur oder anderswo. Ich werde mein Fitnessstudio sicher nicht besuchen, wenn ich sehe, dass ohne Handschuhe trainiert wird. Schöne Grüße