Monatelang hat die Trientner Staatsanwaltschaft in Sachen Politikerrenten ermittelt, nun wurden die ersten Ermittlungsbescheide zugestellt. Gegen Rosa Thaler, die ehemalige Präsidentin des Regionalrates, wird wegen Verdachts auf schweren Betrug, Amtsmissbrauch und Wettbewerbsverzerrung vorgegangen, drei Vorwürfe die keineswegs das Bild einer ahnunglosen und wohlmeinenden Politikerin wiedergeben. 

Auch gegen den Ex-Präsidenten von PensPlan Gottfried Tappeiner wird ermittelt, der Konstrukteur der so überaus günstig hohen Rentenvorauszahlungen wird sich ebenfalls mit der Staatsanwaltschaft auseinandersetzen müssen. Auch ihm wird schwerer Betrug und externe Beihilfe zum Amtsmissbrauch vorgeworfen. Auch der Präsident von PensPlan Invest, Stefano Tomazzoni wird der Wettbewerbsverzerrung beschuldigt.

Die Trientner Staatsanwälte Giuseppe Amato und Carmine Russo beziehen ihre Verdachtsmomente in erster Linie auf die konkurrenzlose Vergabe des Family Fonds an Pensplan Invest, jene Anlage die einem Teil der Politikerrenten ein sicheres Dach bieten sollte. Die Trientner Ermittler glauben, dass die Kriterien für die Vergabe passgenau auf Pensplan zugeschnitten wurden.

Auch sollte ursprünglich ein anderer Experte als Tappeiner die Berechnung zur Höhe der Pensionsvorschüsse vornehmen. Diesem wurde dann jedoch der Auftrag wieder entzogen, von Rosa Thaler, aus noch unbekannten Gründen.

Bereits im August wollen Amato und Russo die drei Verdächtigen anhören.