Sonntag spaltet nach wie vor
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Offene Geschäfte am Sonntag, ja oder nein? “Noch immer spaltet diese Frage die Südtiroler Gesellschaft”, meldet das Arbeitsförderungsinstitut AFI am Montag Vormittag. Im Rahmen des AFI-Barometers, das am Donnerstag präsentiert wird, hat das AFI die Südtiroler Arbeitnehmer auch zur Sonntagsöffnung befragt. Die Umfrage zeigt: 66 Prozent der Arbeitnehmer im Land sprechen sich prinzipiell gegen die Öffnung der Geschäfte am Sonntag aus. 18 Prozent äußern sich gleichgültig, während 16 Prozent dafür sind.
Vor zwei Jahren hatte das AFI bereits die identischen Fragen gestellt. Die Verteilung der Antworten war damals sehr ähnlich, was die allgemeine Meinung zur Sonntagsöffnung betrifft. In Sachen Einkaufsverhalten hingegen hat sich “in nur zwei Jahren eine erkennbare Verschiebung hin zum Sonntags-Einkauf ergeben”, teilt das AFI mit. Danach befragt, ob sie als Konsumenten selbst sonntags einkaufen gehen, antworteten bei der diesjährigen Befragung 48 Prozent der Arbeitnehmer mit Nein. 30 Prozent gehen selten, 16 Prozent manchmal und 6 Prozent oft am Sonntag ihren Einkäufen nach. 2014 hatten noch 59 Prozent der Befragten angegeben, sonntags nie einkaufen zu gehen. 23 Prozent hatten angegeben, dies selten zu tun, 15 Prozent manchmal und 4 Prozent oft.
Nach wie vor gebe es eine hohe Koheränz unter Südtirols Arbeitnehmer, stellt AFI-Direktor Stefan Perini fest: “Wer gegen die Sonntagsöffnung ist, kauft an diesem Tag auch nicht ein. Das war vor zwei Jahren so und ist auch so geblieben.”
Stark ausgeprägt sei auch das Bewusstsein seitens der Arbeitnehmer, dass regelmäßige Arbeit am Sonntag das Familien- und Privatleben und somit die Lebensqualität beeinträchtigen würde. 54 Prozent der Befragten empfinden Sonntagsarbeit als “sehr große” Belastung, 24 Prozent als “große”. Nur 24 Prozent stufen die Belastung als “gering”, weitere 15 Prozent als “irrelevant” ein. “Wesentlich stärker als noch vor zwei Jahren rückt heute der Zielkonflikt zwischen der Notwendigkeit von Sonntagsarbeit und dem Bedürfnis nach Familien- bzw. Privatleben ins Licht”, analysiert Perini, für den “die Deutlichkeit dieser Verschiebung die größte Überraschung der Umfrage” ist.