Domizil für Starhotelier im Weinberg?

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Der Pustertaler Hotelier Erich Falkensteiner will in der Brixner Gemeindefraktion Kranebitt ein Haus bauen. Das Priesterseminar der Diözese Bozen-Brixen hat dafür eine Fläche ihres Weinbergs zur Verfügung gestellt und eine Anfrage zur Bauleitplanänderung in der Gemeinde eingereicht: Die Fläche von rund 1.000 Quadratmetern soll von landwirtschaftlichem Grün in Wohnbauzone umgewandelt werden, grünes Licht gab dafür bereits der Gemeindeausschuss von Brixen in einem Beschluss von 26. März 2025.
Die Gemeinde hat das Projekt der Kommission für Raum und Landschaft zur Überprüfung vorgelegt, dann muss der Gemeinderat darüber abstimmen. Weil sich der Weinberg außerhalb der Siedlungsgrenze befindet, braucht es im Anschluss auch die Zustimmung der Landesregierung. Der Gemeindeausschuss verlangt zudem eine Entschädigung, da das Priesterseminar durch die Flächenumwidmung eine beträchtliche Wertsteigerung erzielt: Der Grundeigentümer muss für den geschaffenen Planungsmehrwert 30 Prozent des geschätzten Grundstückswerts abgeben, das sind rund 282.000 Euro.
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„Dieser Ausgleich ist gesetzlich vorgesehen, aber es liegt nicht im Interesse des Allgemeinwohls, dass die Gemeinde durch die Ausweisung von Baugrund zu Geld kommt“, erklärt Sabine Mahlknecht, Team K Fraktionssprecherin im Brixner Gemeinderat. „Wir stellen uns klar gegen private Prestigeprojekte im Grünland, die unter dem Deckmantel einer baulichen Planung auf Kosten des öffentlichen Interesses umgesetzt werden“, so ihre Fraktion in einer Medienmitteilung. Trotz restriktiver Raumordnungspolitik in Südtirol und massiver Herausforderungen bei leistbarem Wohnraum werde hier eine maßgeschneiderte Mischzone für eine Privatperson geschaffen.
Das Team K hat nun eine Anfrage zu dem geplanten Vorhaben eingereicht. „Wir werden auf die Anfrage im Detail antworten. Das Thema ist sehr komplex. Die Entscheidung über die Zone macht natürlich der Gemeinderat“, teilt Bürgermeister Andreas Jungmann (SVP) auf Anfrage mit.
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Interessenskonflikt?
Besonders kritisch sieht die Opposition den Umstand, dass sich die betroffene Fläche außerhalb des Siedlungsgebiets befindet. Zudem fragt sich das Team K Brixen, welche Kriterien bei der strategischen Umweltprüfung (SUP) herangezogen wurden und wo diese öffentlich einsehbar sind. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft mögliche Interessenskonflikte, die dringend zu klären seien: „Wir fordern volle Transparenz über die Entscheidungsgrundlagen, die Rolle der beteiligten Personen und die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Bevölkerung hat ein Recht zu erfahren, wie und warum eine Umwidmung solcher Tragweite beschlossen wurde“, heißt es seitens der Fraktion.
Die Kritik des Team K kommt nicht von ungefähr: Falkensteiner ist Gründer und Mitinhaber der Unternehmensgruppe Falkensteiner Michaeler Tourism Group (FMTG), die kürzlich im Waltherpark ihr Fünf-Sterne-Hotel eröffnet hat. Vor der Pleite der Signa Holding gehörte das Hotel den Unternehmern Heinz Peter Hager und Paolo Signoretti. In der FMTG ist auch Othmar Michaeler Mitinhaber, Bruder der Ehefrau von Landesrat Peter Brunner, der vor seinem Amtsantritt langjähriger Bürgermeister in Brixen war. Erich Falkensteiner selbst stammt aus dem Pustertal und lebt laut eigener Aussage gegenüber der Tageszeitung seit vier Jahren in der Bischofsstadt.
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