Chronicle | Erdbeben

Hilfe von allen Seiten

Die Zahl der Toten in Mittelitalien steigt an, zahlreiche Personen gelten als vermisst. Die Hilfsbereitschaft ist groß, von Nord bis Süd wird Unterstützung entsandt.

Update (17.30 Uhr)

Die Zahl der Toten ist inzwischen nach unten korrigiert worden, wenn auch nur gering: Es wird von „mindestens 241 Todesopfern“ gesprochen. Der Südtiroler Zivilschutz hat 24 Personen in die vom Erdbeben betroffenen Gebieten entsandt. In vier Fraktionen der Gemeinde Amatrice – Cornillo Novo, Capricchia, Preta und Castel Trione –, die zu den am heftigsten vom Erdbeben getroffenen Gebieten zählt, leisten die Südtiroler unter der Koordination der italiensichen Zivilschutzbehörde und der Agentur für Bevölkerungsschutz Hilfe. Die Südtiroler Hilfkräfte sind jenen der Region Friaul Julisch Venetien angeschlossen – in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde am Aufbau der Zelte gearbeitet:

Foto: Facebook/Land Südtirol


Bisher berichtet

Einen Tag nach dem Erdbeben in Mittelitalien wird das verheerende Ausmaß immer deutlicher. Die Zahl der Todesopfer muss stetig nach oben korrigiert werden und ist inzwischen auf 247 gestiegen. Unzählige Personen gelten nach wie vor als vermisst. Seit Beginn des Erdbebens wurden 460 Erdstöße registriert, zwei davon, darunter das Hauptbeben, überschritten die 5er-Marke auf der Richterskala.

Die Hilfsbereitschaft, die das Erdbebengebiet aus dem In- und Ausland erreicht, ist groß. So haben die Landeshauptleute der Euregio Tirol-Südtirol-Trient eine gemeinsame Soforthilfe für das Katastrophengebiet in Höhe von einer Million Euro beschlossen. „Bei solchen Tragödien müssen wir über die Grenzen hinweg noch näher zusammenrücken und den Menschen, die teilweise vor dem Nichts stehen, rasch und pragmatisch helfen“, sagte Tirols Landeshauptmann Platter.

Am Mittwoch (24. August) trafen sich in Bozen die Zuständigen der Agentur für Bevölkerungsschutz mit 13 Südtiroler Hundeführern. Nach einer kurzen Lagebesprechung brach die Hundestaffel am Abend nach Mittelitalien auf. Am Donnerstag Vormittag sind sie im Katastrophengebiet angekommen. Derzeit sind sieben Hundeführer mit ihren Hunden in Amatrice bei der Trümmersuche beteiltigt, sechs bleiben in Bereitschaft.

Foto: LPA/Agentur für Bevölkerungsschutz

Bereits um 14 Uhr war am Mittwoch ein Erkundungstrupp von Bozen aus losgeschickt worden, um sich ein Bild über die Lage im betroffenen Gebiet zu machen. Inzwischen wurde auch ein Hilfszug, bestehend aus 45 Personen unter der Führung von Andreas Simmerle vom Bevölkerungsschutz, zusammengestellt, der bei Bedarf sofort aufbrechen kann. Der Hilfszug, beladen mit über 20 Zelten, Feldbetten, Decken, Feldküchen, Toiletten und vieles mehr bietet Unterkunft für rund 250 Personen. Der Hilfszug besteht aus 16 Fahrzeugen und drei Anhänger. „Im Moment sieht es aber nicht aus, als ob ein Start des Hilfszuges nötig wäre, es ist auch noch keine offizielle Anfrage eingegangen. Wir sind aber trotzdem immer startbereit“, berichtet Marco Baldasso von der Berufsfeuerwehr Bozen.