Politics | Landtagswahlen 2013

D-Day für alle Briefwahl-Stimmen

Letzte Chance für alle Briefwähler: Ihre Stimmen müssen bis zum heutigen Freitag bei der zentralen Wahlbehörde eintreffen. Doch werden wir erfahren, wie viele es nicht geschafft haben, fragt Alessandro Urzì in einer Anfrage an die Landesregierung.

Sichtbar und spürbar gestiegenes Wahlfieber an diesem Freitag vor den Landtagswahlen 2013. Von der Wahlkampfkostenbeschränkung ist in den heutigen Zeitungen angesichts unzähliger KandidatInnen-Schaltungen nichts mehr zu sehen. Im Pressesaal im Bozner Palais Widmann sind bereits die großen Leinwände aufgebaut, auf denen am Montag die Ergebnisse der Auszählung zu sehen werden, und der scheidende Landeshauptmann macht den Appell an die Urnen: „Die Landtagswahlen sind jener Augenblick, in dem man am unmittelbarsten und am effektivsten an der politischen Gestaltung des Landes teilhaben kann", erklärt Luis Durnwalder in seinem Wahlaufruf. Er sei überzeugt, dass niemand auf eine solche Chance verzichten und anderen die Entscheidung über die Rahmenbedingungen für die eigene Zukunft überlassen wolle.

Doch während die Dolomiten heute spekulieren, dass zumindest 3,6 Prozent der WählerInnen aufgrund der vorhergesagten Sonnenscheins am Sonntag nicht zur Wahl gehen könnten, macht sich Alessandro Urzì um all jene Sorgen, die unfreiwillig auf die Chance zur Mitgestaltung ihrer Heimat verzichten müssen. Immerhin müssen die Stimmen aller Briefwähler bis zum heutigen Freitag bei der zentralen Wahlbehörde in Bozen eintreffen, um bei der Auszählung berücksichtigt zu werden. Und wie der Abgeordnete und Kandidat von Alto Adige nel cuore in einer dringlichen Anfrage an den Landeshauptmann und den zuständigen Landesrat feststellt: Vor allem alle WählerInnen, die außerhalb der Europäischen Union wohnen, sind dabei teilweise so gut wie chancenlos. „Ich habe Hinweise bekommen, dass die Wahlunterlagen in den USA bei einigen Wählern erst am 22. Oktober angekommen sind“, so Urzì.

Er will in seiner Anfrage deshalb von der Landesregierung nicht nur wissen, wie genau die Verspätungen bei der Briefwahl zustande kamen, sondern auch wie man nun darauf reagieren will. Sprich: Wie will man den erlittenen Schaden der Auslandsbürger erheben und was passiert mit den zu spät eingetroffenen Wahlkarten. „Werden sie auch geöffnet und wird gesagt werden, wie viele es sind und woher sie kommen“, fragt Urzì in seiner Anfrage. Die Antwort darauf könnte spannend werden – nicht zuletzt die Tatsache, wer sie geben wird.