Economy | VOG
Rosaroter Gegenwind
„Die Macht der VOG bröckelt“, kommentiert ein Bauer, der sich bisher nicht in den Streit eingemischt hat. Der Burggräfler Pink Lady-Produzent hat kurz vorher, das Wahlergebnis der Delegierten der Organisation „Pink Lady Europe“ (Association Pink Lady Europe A.P.L.E.) zugestellt bekommen.
Gewählt wurden VOG-Obmann Georg Kössler und dessen Stellvertreter Harald Weiss. Es ist eine Wiederbestätigung, denn die beiden sitzen bereits seit Jahren in diesem Gremium. Der Wahlausgang ist kaum überraschend.
Sehr wohl aber das Ergebnis. Die rund 1.400 Südtiroler Pink-Lady-Produzenten konnten per Briefwahl bis zum 19. Oktober ihre Stimme abgeben. Dabei war ein Delegierter und ein Stellvertreter zu wählen.
Georg Kössler gewann die Delegiertenwahl mit 54,31% der Stimmen. Sein gefährlichster Herausforderer der Terlaner Gutsverwalter Klaus Kapauer kam auf 34,81% und der Eppaner Wirtschaftsberater Gregor Oberrauch auf 5,77%. 5,11% der Stimmen waren weiß oder ungültig.
Georg Kössler gewann die Delegiertenwahl mit 54,31% der Stimmen. Sein gefährlichster Herausforderer der Terlaner Gutsverwalter Klaus Kapauer kam auf 34,81% und der Eppaner Wirtschaftsberater Gregor Oberrauch auf 5,77%. 5,11% der Stimmen waren weiß oder ungültig.
Ähnlich auch das Verhältnis zwischen der VOG-Spitze und ihren Kritikern bei der Wahl des Stellvertreters. Harald Weis schaffte 55,23%, sein Herausforderer der Aurer Bauer Georg Gallmetzer immerhin 36,74%. Bei dieser Wahl waren sogar 8,03% der Stimmen weiß oder ungültig.
Rein mathematisch hat das Duo Kössler/Weis damit die absolute Mehrheit der Stimmen gehalten. Doch in Wirklichkeit ist dieses Wahlergebnis ein recht offener Misstrauensantrag gegen die amtierende VOG-Spitze.
Vor allem wenn man weiß, dass der Verwaltungsrat der VOG in einem Rundbrief an die Bauern eine Wahlempfehlung für Kössler und Weis ausgegeben hat, ohne überhaupt zu erwähnen, dass es auch andere Kandidaten gibt. Geschweige denn ihre Namen anzuführen. Dutzende Genossenschaftsführungen tat es der VOG nach und forderten ihre Mitglieder per Whats App auf, das Duo Kössler/Weis zu wählen. Nur einige wenige Genossenschaften waren so fair, die Gegenkandidaten in ihren Wahlaufrufen wenigstens anzuführen.
Vor dem Hintergrund dieser massiven Mobilmachung ist das Ergebnis, das vor allem die Aussenseiter Klaus Kapauer und Georg Gallmetzer bei dieser Wahl geschafft habe, mehr als nur ein Achtungserfolg. Dass mehr als ein Drittel der Bauern das Duo gewählt hat, macht deutlich, dass die Kritik am VOG-Vorstand wächst. Vor allem die Ämterhäufung von Gregor Kössler und Harald Weis ist vielen Genossenschaftsmitgliedern seit langem ein Dorn im Auge.
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