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Problemstelle: Sozialberufe

Die Landtagsfraktion der Grünen fordert in Kollaboration mit Team K und Marta von Wolgemuth vom Landesverband eine Aufwertung der Sozialberufe, sowohl auf finanzieller als auch auf sozialer Ebene.
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Foto: Jonathan Borba/Unsplash
  • Laut Brigitte Foppa genießt der Bereich der Sozialberufe einen „schlechten Status“. Dies ist auf die weitverbreitete Annahme zurückzuführen, dass sich jeder für diese Berufsgruppe qualifizieren kann. Dem sei aber nicht so. „Es ist wichtig, dass wir hier von Professionen sprechen, von pflegerischen Berufen. Das beinhaltet nicht nur Feingefühl, sondern Qualifizierung“, erklärt die Landtagsabgeordnete der Grünen. Daher sieht der eingereichte Beschlussantrag verbindliche Ausbildungswege, den Verzicht auf niederschwellige Berufsprofile, mehr Aufstiegschancen, einen Mindeststundenlohn und eine Sensibilisierungskampagne vor.

  • Brigitte Foppa: „Es ist wichtig, dass wir hier von Professionen sprechen, von pflegerischen Berufen. Das beinhaltet nicht nur Feingefühl, sondern Qualifizierung.“ Foto: SALTO

    Niederschwellige Berufsbilder werden mit der Begründung des Fachkräftemangels eingeführt, was dem Image nicht zuträglich ist. Denn nicht für alle Felder der Sozialberufe sind die Ausbildungswege gleich. Während einige mehrere Jahre vorbereitet werden, haben andere innerhalb eines Jahres bereits eine Arbeitsstelle. Marta von Wolgemuth vom Landesverband der Sozialberufe verkündet: „Sozialberufe brauchen eine Ausbildung. Es reicht nicht, eine kurze Ausbildung zu machen, schnell und kurz informiert zu werden, mit der Begründung des Pflegenotstands. Das sind keine Allheilmittel. Wenn man, wie aktuell, ein neues Berufsbild einbringt, dann denken Sie immer aus der Warte der Seniorenwohnheime. Das ist nun eine kritische Aussage, welche ich aber deponieren werde. Wir haben zurzeit in Südtirol den Verband der Seniorenheime, welcher eine marktbeherrschende Rolle einnimmt. Er zertifiziert seine Heime und bildet auch die Direktoren und Bereichsleiter selbst aus. Zudem sitzt er als großer Arbeitgeber am Verhandlungstisch.“

    Bessere und klar definierte Karrieremöglichkeiten seien ebenfalls ausschlaggebend. „Es gibt Menschen, die weiterkommen wollen, und für diese müssen wir bessere Karrieremöglichkeiten schaffen, wie in jedem anderen Beruf auch.“ Brigitte Foppa fügt hinzu: „Es braucht mehr Aufstiegschancen für den Karriereweg, um mehr Männer in diesen Bereich zu bringen. Wenn darin mehr Männer wären, wäre der Bereich schon mal mehr wert. Das ist in jedem Bereich so.“ Um dies aber umzusetzen, bedarf es einer geregelten Struktur, welche aktuell nicht vorhanden ist. Das Gesundheitswesen ist in Register und Direktionen eingeteilt, während sich Arbeiter in den Sozialberufen freiwillig dem Landesverband anschließen können. „Wir haben immer noch den Verband der Sozialberufler, dessen Mitgliedschaft freiwillig ist. Das heißt, ich kann, aber muss nicht. Hier braucht es eine Verbindlichkeit, um alle zu erreichen.“  Zuletzt fehle noch das Landesgesetz für Sozialberufe, welches in Eigenregie abgebrochen wurde. „Wir waren schon ganz nah dran, aber es hat grundsätzlich keinen Mehrwert gebracht. Und nur ein Gesetz zu machen, um ein weiteres Gesetz zu haben, bringt uns nicht weiter.“