Grillini und Lega Nord mit eigenen Listen in Bozen
Keine Wahlbündnisse mit den italienischen Rechtsparteien in Bozen, kündigt Lega-Nord-Sprecher Maurizio Fugatti an. Man wolle sich den "effetto Salvini" nicht verderben lassen und mit neu gewonnener Stärke auch einen eigenen Bürgermeisterkandidaten präsentieren. Über Personalien will man derzeit noch nicht reden, sehr wohl aber davon, eine gemischtsprachige Liste zu erstellen. "Wir wollen, dass die Lega Nord die oppositionellen Kräfte Südtirols vereinigt, egal ob italienisch oder deutsch," sagt Fugatti in der Tageszeitung Alto Adige. Bei den Europawahlen im Mai 2014 ist die Lega Nord gemeinsam mit den Freiheitlichen angetreten, ein erstes Treffen zu den Gemeindewahlen habe bereits stattgefunden, doch Walter Blaas winkt vorerst ab: Bozen sei ein sehr schwieriges Terrain.
Auch Movimento 5 Stelle rüstet sich für die Gemeindewahlen in Bozen: Bei Vorwahlen soll der oder die ideale Kandidatin für das Bürgermeisteramt gefunden werden. Namen zirkulieren bereits jetzt, gute Chancen hätte Maria Teresa Fortini, die bei den Landtagswahlen nach Paul Köllensperger am zweitstärksten gewählt wurde. Aber auch dem umtriebigen Rudi Riederer sowie dem Umweltaktivisten Pierluigi Gaianigo wrden kommen in Frage. Riederer und Fortini sind derzeit mit der Mobilmachung gegen das Benko-Projekt beschäftigt und konnten dafür Bozens Bürger zur Teilhabe an Debatten, Filmvorführungen und Vorträgen motivieren.
2010 gelang es den Grillini, gleich zwei Vertreter in den Bozner Gemeinderat zu entsenden: Claudio Vedovelli und Alberto Filippi. Letzterer kündigte im Alto Adige an, nicht mehr kandidieren zu wollen. Filippi hat sich in den vergangenen fünf Jahren sehr für urbanistische Angelegenheiten eingesetzt, so unter anderem die Affäre um ein Baugrundstück des Wohnbauinstituts im Bozner Süden.