Politics | Ministerin geht

Regionenministerin zurückgetreten

Die Regionenministerin Maria Carmela Lanzetta legt ihr Amt nieder und wird Assessorin der Region Kalabrien

Ihre Ernennung zur Ministerin nach dem Regierungsantritt Renzis galt als absolute Überraschung. Zehn Monate später verläßt die ehemalige Bürgermeisterin von Monasterace Rom wieder in Richtung Kalabrien. Sie gibt dem Drängen des neugewählten Präsidenten ihrer Heimatregion, Mario Oliverio, nach und übernimmt in der nur vierköpfigen Regierung in Reggio die Ressorts Kultur, Schule, Entbürokratisierung und Chancengleichheit. "Ich bin keine Berufspolitikerin und will es nie werden", so die 59-Jährige, auf deren Apotheke die Ndrangheta mehrere Anschläge verübt hat. "Ich bin glücklich, nach Kalabrien zurückzugehen und für meine Bevölkerung zu arbeiten," so Lanzetta zu ihrem Wechsel. Der PD-Regionalpolitiker Oliverio hatte seit einigen Wochen eine repräsentative Frauenvertretrin für seine Regierung gesucht. In den Lokalzeitungen war Lanzetta mehrmals als mögliche Kandidatin genannt worden. Die scheidende Ministerin war zuletzt am 5. Juli mit Premier Matteo Renzi nach Südtirol gekommen, wo sie auf Schloß Prösels ein Referat über Regionalismus gehalten hatte. Dabei hatte sie Südtirol, Trentino und Tirol  als "wertvolle Beispiele" bezeichnet, wie die Herausforderungen der Zukunft angegangen werden könnten. Sie seien bereits Vorreiter für eine positive Entwicklung in Richtung Regionalismus, so Lanzetta.