Politics | Fall Wahlkampfspesen

Renate Gebhard: „Marie Måwe ist nicht das Problem“

Was hat Marie Måwe was wir nicht haben? Hatte so manche SVP-Frau schon im Wahlkampf gefragt. Jetzt weiß man es - unbekannte Spender. Renate Gebhard fordert lückenlose Aufklärung und nennt die Sachen beim Namen, "das Problem ist ein Wahlkampfleiter, der sich jetzt nicht zeigt."

Renate Gebhard ist nach Angelika Margesins Abgang übergangsweise zur SVP-Frauenchefin erklärt worden. Bald könnte ihr das Amt ganz anvertraut werden. „Am 12. April haben wir Neuwahlen und ich werde mich als Kandidatin zur Verfügung stellen. Ja, wenn mich die Frauen wollen, werde ich sie gerne weiterführen“, lacht Gebhard. Und sie erzählt von einem „dringenden Vorhaben“, einer „konkreten Herausforderung“, die anzugehen sei: die bevorstehenden Gemeinderatswahlen.

Doch eine andere „höchst unangenehme Angelegenheit“, wie es Gebhard beschreibt, hält die Partei in Atem: Marie Måwe. „Das Problem hier“, unterstreicht Gebhard „ist nicht die Frau Måwe. Wer sie kennt weiß, dass sie kompetent ist, eigene Ideen hat.“ Das Problem seien auch nicht die Frauen in der Politik, „sondern ein Wahlkampfleiter, der Frauen auf ihr Äußeres reduziert.“ Und mit ihnen, oder besser mit einer von ihnen, eine Wahlkampfkampagne  der besonderen Art gestartet hatte.

Neben dem „Problem Munter“ arbeitet Gebhard noch ein weiteres heraus. Eines von zentraler Stellung: „Die Transparenz in der Partei. Denn sollte sich herausstellen, dass wirklich die Partei diese Wahlkampfgelder für Frau Måwe zur Verfügung gestellt hat, dann ist das extrem unfair. Allen anderen KandidatInnen gegenüber. Nicht nur den Frauen.“

Unaufgefordert, völlig überraschend steht Marie Måwe einmal mehr im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Nach bösen Worten, die im Wahlkampf gegen die blonde Schwedin gefallen waren, wird die mediale Schlammschlacht einmal mehr auf dem Rücken einer Frau ausgetragen. „Natürlich hat Frau Måwe dem Vorschlag von Herrn Munter zugestimmt, das ist sicherliche ihre Verantwortung. Aber sie sollte ihm ja innerhalb weniger Stunden ihre Fotos zuschicken. Eine merkwürdige Strategie des Wahlkampfleiters. Frau Måwe wollte ja auch mehr Text haben, nur diese Bildbotschaften waren ihr zu wenig.“

Natürlich hat Frau Måwe dem Vorschlag von Herrn Munter zugestimmt. Das ist sicherlich ihre Verantwortung. Aber sie sollte ihm ja innerhalb weniger Stunden ihre Fotos zuschicken.

Können Frauen derart manipulativ vor einen Wahlkampkarren gespannt werden? Genügt ein ansprechendes Äußeres damit keine Inhalte mehr transportiert werden? Hübsche Frau ist gleich enormer Stimmenzuwachs?  Renate Gebhard wird nachdenklich, sucht nach den richtigen Worten: „Ja, das ist schon so. Und gegen dieses Vorgehen verwehre ich mich stark. Frauen auf Äußerlichkeiten zu reduzieren. Das ist eine Strategie des Wahlkampfleiters, von der auch ich über salto.bz erfahren habe. Dass Frau Måwe ungewollt wieder im Mittelpunkt steht, das tut mir leid.“

Frauen auf Äußerlichkeiten zu reduzieren. Das ist eine Strategie des Wahlkampfleiters, von der auch ich über salto.bz erfahren habe.

Gehört haben sich Gebhard und Måwe in den letzten Tagen nicht, „nein, ich habe nicht mit Frau Måwe gesprochen. Ich fordere nur eines: Dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Dass das aufgeklärt wird, dass Transparenz herrscht" sagt Renate Gebhard. Schließlich will sie die SVP-Frauen anführen, schließlich will sie saubere Politik betreiben.

Bild
Profile picture for user Toni Ladurner
Toni Ladurner Wed, 03/26/2014 - 18:22

Also alles nur Strategie des viel gescholtenen Herrn Munter? Wer hat denn diesen Herrn zum Leiter ernannt? Und durfte der so wichtige Entscheidungen wirklich alleine treffen? Hat der Landeshauptmann - Kandidat nicht großen Wert auf die richtigen Personalentscheidungen gelegt und sich selbst in die Kandidatensuche eingebracht?

Wed, 03/26/2014 - 18:22 Permalink
Bild
Profile picture for user gorgias
gorgias Wed, 03/26/2014 - 19:46

Sie hat sich Inhaltlich kaum geäußert. In der ersten Kandidatenvorstellung und eine Woche danach wusste man nicht für was Sie stand. Dann hörte man auf einmal ein bischen was über die mehrsprachige Schule und dann wurde es wieder still. Dauernd wurde Ihr Lebenslauf runtergerattert, wenn nicht gerade über ihr Äußeres gesprochen wurde, aber das hat mit einer politischen Aussage nichts zu tun.
Ja und wenn man Sie nach Fotos fragt wird, macht Sie schnell noch welche in Schwarz-Weiss und gibt sie brav weiter und kümmert sich nicht wegen den Text?
Marie Mave ist in der Öffentlichkeitsarbeit tätig und hat Ihr Äußeres Bewusst eingesetzt und sich mit Inhalten sehr zurückgehalten um als Projektionsfläche mit Exotenstatus anzubiedern. Dazu passt der Tussenkatalog gut dazu.

Wed, 03/26/2014 - 19:46 Permalink