Economy | Mangel an Grundversorgung

Ausländische Nachbars-Kinder bitten mich fast jeden Tag um Essen

Mit dem heutigen Nahrungs-Überschuss, der von globalen Konzernen produziert wird, und zum größten Teil sowieso wieder auch weggeworfen wird, muss man wohl täglich auch in Südtirol um "hungernde" Kinder zu hören bekommen.
Note: This article is a community contribution and does not necessarily reflect the opinion of the salto.bz editorial team.

Ich (23) wohne in einer Sozialwohnung in Lana, habe einen 4-jährigen Sohn und fast jeden Tag kommen seine (ausländischen) Freunde vorbei, nicht nur um zu spielen, sondern bitten mich auch jedes mal um etwas zu Essen. Es ist auch vorgekommen, dass sie bis zu späten Mittags-und Abendszeiten anwesend waren/warteten, als ob deren Familie um dieser Zeit wohl nicht kochen würde.

Ich habe diese Inititiative nicht ergriffen, dass erste mal als sie in meiner Wohnung vorbei kamen, war die erste Einweihung meinen Kühlschrank zu öffnen. Wort wörtlich.

Ich weiss nicht, ob es hier tatsächlich um eine mangelnde Grundversorgung handelt, oder wie auch immer ich dieses Problem definieren solle. Den Ausländern stecke ich hier jetzt sicher nichts in den Schuhen, südtirolerische Familien könnten auch betroffen sein, die wahrscheinlich den Mangel kulturell nicht so offen angeben.

Sie fragten mich sogar um Äpfel, ich hatte aber keine. Und ich denke unsere Landwirte in Südtirol, die in Überschuss an Äpfel zur Verfügung haben, haben sicher auch keine Äpfel für die Kinder zu verschenken.

Ich kann aber mit meinen Liquiditäten ebenso keine Grundversorgungs-Aktionen für Nachbars-Kinder beginnen, sonst wäre ich nicht ebenso in einer SOZIAL-Wohnung.

Es würde aber den südtirolerischen Wirschtschaftsexperten nicht MINIMAL schaden, sich mal mit einem Grundeinkommen oder einer alternativen Wirtschaftsform zu beschäftigen, damit solche "Mangelerscheinungen" nicht auftreten. Die EU hat außerdem diesen Jänner eine Unterschriftaktion für ein Grundeinkommen gestartet, innerhalb einem Jahr müssen 1 Mio. Stimmen eingesammelt werden, also unterzeichnen wer Interesse hat. Es geht nicht nur um Grundversorgung, sondern die Teilnahme an der Gesellschaft selbst ist ebenso gering, da man fast überall, irgendwo, irgendwann zu bezahlen hat, weshalb sich viele zurückziehen und dann "assozial" wirken, seie es beim Verhalten als auch beim Auftreten. Damit wirken Bewerbungen ebenso schlecht.

Wenn mich Kinder um Essen fragen, dann fragen ich mich mit der Zeit irgendwann, in welchem Elendviertel ich hier gelandet bin?! Tut mir Leid für den Ausdruck, aber in Südtirol bin ich so etwas nicht ganz gewöhnt :-)

Also ich bitte euch die Wirtschaft ein wenig zu überdenken, denn beim ganzen Ressourcen-Überschuss den wir haben, dürften (theoretisch) keine Mangel in der Gesellschaft existieren. Es sei denn man akzeptiere die ungerechte Verteilung heute noch. Wenn ja, dann sollen die Medien nicht die Alkohol-Jugend kritisieren, sondern den Finger zur eigenen Nase umdrehen, zur älteren Generation, die bis heute von Nachhaltigkeit und Umwelt kaum was gelernt hat.