Politics | Eiertreter*in

Die grausame Leichtigkeit des Impfens

Diese Covid-Impfung hat schwere neuronale Nebenwirkungen – dein ganzes Denken kommt durcheinander. Ich bin der (noch) lebende Beweis!
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Impfung
Foto: Pixabay

Super! Einfach super! Bin so begeistert! Ich war impfen. In der Bozner Messe. Ein Event sage ich Ihnen. Genau die Art von Veranstaltung, wie sie unserem Event-Landesrat gefällt - Sie wissen schon, dem, dessen Name ich niemals nenne. Der pandemische Totalausfall, der es sicher nicht erwarten kann, dass wir aus diesem Jammertal endlich raus kommen.
Und alle so freundlich. Hätte nie gedacht, dass ich mich herablassen würde, einen dieser, durch die Stuhlreihen scharwenzelnden Naioni zu grüßen. Hatte mir nach meiner letzten Jukebox geschworen, die Existenzform „Heldentruppler“ aus meiner Wahrnehmung zu streichen. (Wie alle anderen Waffenträger auch: Zepf, Karpf, Stadtputz oder die niedrigste Lebensform Dorfputz; dazu Jäger und Wilderer und überhaupt alle, die das Jagdblatt lesen). Keine Ahnung was eine Jukebox ist? Haben Sie gedient? Naia, Nonnismo, Wintercampo in Sexten? Also bei einer Jukebox, sperrte man dich in einen Spind und jedes mal, wenn eine 50 Lire Münze eingeworfen wurde, musstest du singen. Am besten „La penna nera“, immer und immer wieder - total lustig. Etwa so lustig wie die Impfparty in Bozen Süd: Der leichte Terror im Gesicht zwei Stühle weiter; verbunden mit einem kaum vernehmbaren Gemurmel. AstraZeneca!? Glücklicherweise konnten wir 60+ uns gegenseitig Mut zuzusprechen. Stell dir vor, du sitzt alleine beim Hausarzt in der Piefkei. Im stillen Kämmerlein. Ohne Event, ohne Handlheben durch deinen Landesrat. Ah na! Der hat es vorgezogen, sich das mRNA-Glump drücken zu lassen, statt des britisch-schwedischen Trombosen-Vektors.

BioNTech/Pizer

Versteh schon - für unsere Besten nur das Beste. Die kranke Schwester … die Krankenschwester, die mir nach Jahren des Clean-seins wieder eine Spada gesetzt hat, hat mir den Unterschied zwischen den Impfstoffen ganz anschaulich erklärt - also viel besser als der Gänsi: Der BioNTech/Pfizer ist ein Ferrari, Moderna ein Porsche und AstraZeneca ein Fiat 500. Klar, den zukünftigen Landeshauptmann kannst du nicht in eine Utilitaria setzen.

„Feigling“, heißt es jetzt allenthalben. (Eigentlich fällt immer ein deutlich derberer, dialektaler Kraftausdruck, wäre aber für dieses Portal unter der Wahrnehmungsgrenze nicht schicklich). Hätte ein Zeichen setzen können. Wie die Merkel seinen Mann stehen sollen. Also ich verstehe ihn total. Wenn ich geschnallt hätte, wie man das anstellt, hätte ich die Blutgerinselscheiße auch gemieden. An echtn Tiroler isch die Pfoat olm no gleimer wia die Hos. Hat nichts mit Hosenscheißertum zu tun. Der Süd-Tiroler ist von seiner Anlage her ein Duckmäuser und versteckt sich im Internetz, so wie der Sottoscritto, hinter Pseudonymen. Achtzehn-Neun? War kein Heldentum, sondern grenzenlose Dummheit: Menschenleben für Saufgelage und Bittprozessionen.
Was ich hingegen nicht verstehe, ist, dass er sich überhaupt angemeldet hat. Seinen Medienberater müsste man stante pedes feuern. Ein Gesundheitslandesrat, der sich nicht an die eigenen AHA-Regeln gehalten hat, nimmt nun allen, die sie brav befolgt und sich seit über einem Jahr haben einsperren lassen, einen Impfplatz weg! War da nicht was mit Memory-Effekt der Antikörperzellen - auch wenn die Infektion neun Monate zurückliegt? Hätte man nicht die Genesenen nach ganz hinten reihen sollen und vorher alle dran nehmen, deren Körper überhaupt keine Erfahrung mit diesem Sars-CoV-2 gemacht hat? Der Herr Landesrat hat das Russische Roulette des Intensivstation Ja/Nein überlebt - die Impfwilligen haben bis zum Piksen keine Ahnung wie es ausgehen könnte. Auch Long-Covid kann nicht als Ausflucht vorgeschoben werden. Den neuronalen Schaden des „Eventismus“ hatte er schon vorher.

Moderna

Und noch etwas ist mir aufgefallen: Bei mir war kein Fotograf der Haus-Postille dabei. Nicht mal eine Selfie habe ich drknippst - ging alles ratzfatz. Total effizient. Super! Nicht mal über die IT wurde geflucht - kann also nicht von der SAIM programmiert worden sein. Einfach toll! Ich freue mich schon so auf die zweite Dosis. Also wenn sie neben dem Kaffeeautomaten, auch noch  Prosecco aufschenken würden oder einen Veneziano, würde ich öfter hingehen. So wie ins Theater: Ein Lustspiel mit BioNTech/Pfizer, ein Zweiakter mit Moderna oder eine Tragödie mit AstraZeneca … ab dieser Woche neu im Programm: das Dramolett von Johnson & Johnson. Die Messehalle hat mindestens die gleich beschissene Akustik wie das Waltherhaus, da merkst du sicher keinen Unterschied. Das ist es: Die 200.000 Euro für das Impf-Event buchen wir vom Budget des Kulturinstituts um - hatte im Coronajahr eh keine Ausgaben. Ehrlich gesagt, habe sowieso nie verstanden, warum wir in Zeiten, in denen du in drei Stunden in München bist und parallel noch der Zanusotempel finanziert wird, Theater ins Land geholt werden muss? Einverstanden, hochwertige Produktionen, der Gotha des deutschen Theaterschaffens, aber dergleichen in Bozen, Bruneck oder Meran auf die Bühne zu stellen ist Perlen vor die Säue - etwa so, wie wenn du einem Bergbauer in Rabenstein Sushi vorsetzt, statt Knödel und Schluzer. Brauchst nicht hoffen, dass in der tiefsten Provinz ausreichend Esskultur vorhanden ist, um Nigiri und Futomaki entsprechend zu würdigen. Da tut sich gleich eine weitere Analogie auf: So wie beim Erbhof, werden die Abos, ergo nummerierter Sitzplatz, von einer Generation Stadtfrack aus Bozen Dorf an die nächste vererbt. Als Neueinsteiger musst du dich erst langsam hochdienen: drei Jahre Stehplatz, fünf Jahre letzte Reihe auf der Galerie, Beförderung zu „Hinteres Parterre links, neben dem Notausgang“ … Voraussetzung ist, dass Covid in den vorderen Reihen einen Stuhl ohne Erben freiräumt, damit der ganze Saal aufrücken kann. Könnten mal eine Lotteria-degli-scontrini veranstalten – jedes Jahr neu durchgemischt.
Das Kulturinstitut könntest du, so wie es ist, ersatzlos streichen. Müsstest dich nicht mal um ein warmes Plätzchen für den Direktor kümmern. Hat ein zweites Standbein als Präsident in der RAS. Ist schon ein Skandal, dass Führungskräfte in diesem Land so schlecht bezahlt werden, dass die Leute Zweit- und Drittjobs haben müssen, um über die Runden zu kommen. Als reiches Land könnten wir uns das schon leisten. Wären auch nicht viele. Immer die selben Gesichter, auf den Präsidenten-, Direktoren- und Verwaltungsratspoltrone. Rainer Maria Rilkes „Das Karussell“ fällt mir spontan ein. Vor allem die stetig wiederkehrende Zeile: „Und dann und wann ein weißer Elefant.“ Bonzenkarussell. (Wurde eigentlich einer von denen in den Lohnausgleich überstellt)?
Einem raren Tutten wie dem Peter Silbernagl würde ich ein höheres Salär auf jeden Fall gönnen. Vor allem, wenn du als RAS-Chef in so große Fußstapfen wie jene von Rudi Gamper steigen musst. Konsequent weitergedacht, hättest du dessen Abgang mit Markus Lanz nachbesetzen müssen. Potenzielle Kandidaten kommen nämlich aus der Sparte Radio, Fernsehen - also Kultur (naja, im sehr weitesten Sinne). Nein, Nein, Nein, Nein, Nein … der perversen Logik des System Südtirol folgend, käme als nächster der Alpen-Donau-Adria-Koordinator vom Bozner Mazziniplatz zum Handkuss. Landesregierung, lieber Fluss der durch Florenz fließt, das kannst … das darfst du uns nicht antun! Der „Boazner“ ist intelligenzfreier Raum. Jemand, der ein Nachrichtenportal mit der Adresse „Rai Punkt It Slash Tageschau“ betreibt, hat vom Internetz rein gar nichts verstanden. Man möchte meinen, bei einem Budget von 20 Millionen Euro jährlich, könnte man zumindest eine Beratung einkaufen - wenn man selber keine Ahnung hat. 20.000.000. Geht auch billiger. Null Euro kostet der Tipp von einem Laien wie mir. Versucht's mal mit der Subdomain: tagesschau.rai.it. Ich schweife ab.

AstraZeneca

Diesmal nicht. Sie werden sehen, wie elegant ich die Kurve zurück zum Impfen kratze. Auf rai.it/tagesschau kann man jetzt täglich die Wasserstandsmeldung der Durchimpfungsrate lesen. 23 Prozent und eine paar Zerquetschte, 177.408 verabreichte Impfungen von 197.975 gelieferten, usw. Fast wie eine Beschwörungsformel - sinnlos. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, in vier Monaten also 23 Prozent geimpft wurden, heißt das nach Adam Riese, dass unsere Teenager ihr Tanzbein erst wieder an Pflaumenpfingsten schwingen dürfen. Pflaumenpfingsten? Ich weiß, der Südtiroler und die Hochsprache beißen sich: Sanktnimmerleinstag? Wenn Weinnachten und Ostern auf den selben Tag fallen? Es geht auch genauer: Am Tag, an dem wir die britische, brasilianische, südafrikanische, nigerianische und neuestens, indische Variante eingetütet haben. Das wird ein Freudentanz.
Apropos, nach welcher Musik tanzen unsere Jungen heutzutage eigentlich? Gehe davon aus, dass Deep Purple, AC/DC oder Led Zeppelin nicht mehr en vogue sind. Man könnte den fragen, dessen Name ich niemals nenne. Ist auch so ein hormongesteuerter Teenie mit ADHS - so wie er sich aufführt. Die einzige erwachsene Entscheidung in zwanzig Jahren Politikerkarriere war, das Impfzentrum in der Messe Bozen zu organisieren. Die Messeler bekommen sicher Miete dafür. Bis September hieß es. Bis da haben wir Herdenimmunität - tja, wir sind ein Land unerschütterlicher Optimisten. Egal. Die Messe hat es bitter nötig. Schon mal in diese Armutsveranstaltung namens Prowinter Digital reingeschaut? Okay, die Prowinter wird, anders als die Alpitec, noch im Land der Blauschürzen veranstaltet. Die Alpitec 2020 war übrigens eines der ersten Covid-Opfer. Zu einer Zeit, an einem Ort, als Codogno noch in weiter Ferne lag: China International Exhibition Center/Beijing. Ein Südtiroler Liftanlagenbauer aus Stering hatte beschlossen, dass diese Messe in seinem Zukunftsmarkt besser aufgehoben ist, als in einem skitouristisch übersättigten Alpenland. Cazzo, 1,4 Milliarden potenzielle Skifahrer - und Virenträger. Das musste auch die Messe einsehen. Schade: Wie sexy so eine Schneekanone ist, spürst du erst, wenn du über ihre makellosen Formen streichst, die Nippel der Wasserdüsen …
Das weckt Kindheitserinnerungen: Die Bagger auf dem Freigelände der Alten Messe, wenn der Tate einmal im Jahr den Rubicon überschritt und sich ins Land der Hottentotten wagte - sie wissen schon die Drususstraße, die die Negerrepublik von der Zivilisation trennt. Meine Generation war da aufgeklärter; wir nannten den menschlichen Abschaum nicht Neger sondern Walsche und wir gingen ganz ungeniert ins Druso zum Pornoschauen oder wagten uns tief ins Schangai-Viertel, um walsche Biablen zu verprügeln. (Für alle Nicht-Boaznr - Boaznr bitte, keinesfalls Bozner - so nannte man das „Dux“-Semirurale-Viertel im Dreieck von Reschen-, Mailand- und Palermostraße - heute durchseucht von deutschsprachigen Kleinhäuslern ohne Ehrgefühl und zu kleiner Brieftasche, um standesgemäß im Naweisch-Stadtteil zu residieren - und sei es auf 25 m² im feuchten Souterrain.
Am liebsten verdroschen wir die Mele Marce, die uns in der Curva Nord beim Hockey gegenüberstanden. Und wo wurde gespielt? In der alten Messehalle in der Romstraße. Schon wieder Messe. So viele Erinnerungen! Heute kostet eine Zuckerwattemaschine im Internetzshop des größten, südamerikanischen Flusses um die 35 Euro. Damals gab's „Süße Luft“ und dazu gebrannte Mandeln genau einmal im Jahr: Auf der Mustermesse. Heute heißt sie Herbstmesse und findet irgendwann im November statt. Charakterlos, beliebig, nur der Gemüseraspler ist - seltsam aus der Zeit gefallen - der selbe (schwörn-wohr!) wie damals. Genau so blass ist der Verwaltungsrat der Messe Bozen. Seltsamerweise ist keiner davon auf meinem Politik-Filz-Scanner aufgetaucht. Sagt einiges über die Bedeutung der Messe im Ökosystem der Edelwaisen. Präsident ist irgend so ein Niemand von Wirtschaftsprüfer, der kurz nach der Jahrtausendwende für Lehman Brothers Europe Ltd. gearbeitet hat. Bevor ich sowas in mein CV schreibe, würde ich verschämt ein Loch lassen. Naja, zumindest ein Mann der Wirtschaft. Die Schlaftablette, die in der Ära Durnwalder (santo subito) eine gefühlte Ewigkeit am Ruder war, ist Anwalt, ADAC-Vertrauensanwalt sogar. Aus dem Dunstkreis der Bolzano Bene … deutscher Stadtadel, also damals, als sie noch die Mühle besaßen.
Meine Wertschätzung für Anwälte steigt mittlerweile ins Unermessliche. Die können einfach alles: Bankpräsident, Messepräsident … ich hätte auch gerne Jus gestuckt, wenn ich damals die Mittelschule drpackt hätte. Dann wäre ich heute wer. Jemand den man mit einem Ferrari impft.

Bild
Profile picture for user Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Mon, 04/26/2021 - 09:11

In diesem Falle diente die Vorlage vom F. Kronbichler-Text mit abgewandeltem (literarischen) Titel. Auch A. Kienzl scheint für Goggel Totsch eine 'unerträgliches Gewicht' von Konkurrenz darzustellen. Deren Inhalte und/oder Titel werden mitunter (schamlos) für eine 'eigene' Textproduktionen mutiert und verwendet.
Für mich ein Lese-Streik-Grund.

Mon, 04/26/2021 - 09:11 Permalink
Bild
Profile picture for user Stefan Laner
Stefan Laner Fri, 04/30/2021 - 00:17

In reply to by Elisabeth Garber

Früher wurde dazu der Begriff Sampling verwendet oder Covering. Heute kann man dazu auch Recycling sagen. Die neue EU-Richtlinie und der Green Deal sehen Recyclingprojekte als Basis für die grüne Wende als unerlässlich an, daher lässt sich die Schamlosigkeit des Autors wohl erklären. Alles ganz EU-Konform würde ich meinen.
Ich muss gestehen, diese Art von Recycling gefällt mir gar nicht schlecht. Andere Recyclingprodukte mag ich eher weniger, z.B. wenn sie aus der Atomindustrie-Metallrecycling-Mischanlage stammen und womöglich dann als Besteck wiederverwendet werden.
Ich als Ahrentaler pedis negri, die mit den erdeschwarzen Füßen aus der antrischen Welt des Kupfers oder der Salzträger komme, freue mich wenn ich bekanntes höre und mit neuem Verknüpfen kann.
Mit meinem Jodler und dem Alpenhorn und einem Lichtfeuer mach ich mir zwar meinen eigenen Choria-Tanz und zottle bis zum Niederfallen um das Feuer, denn das Übel lässt sich nur so abschütteln, das weiss man seit der Tanzpest schon. So brächte etwas mehr Kultur und Gesang und Tanz aus der Ferne womöglich neue Medizin in meine Gegend, doch ohne dem Willen der Obrigkeit solche naturgesetzten Grenzen nicht auch noch mit politisch gesetzten Grenzen zu konzentrieren, bleibt mir eben nur weiterhin den üblichen Zottentanz in alter Choreographie und Tradition zu halten.
Und wer vom denken Kopfweh oder unbehagen bekommt, dem ist am besten mit einer Covid-19-virus-Schutzimpfung geholfen. Einfach Ärmeln hochkrämpeln und geht schon. Mich wundert ja, dass nicht jeder geimpfte eine Impfplakette am Ohr befestigt bekommt, so wie bei meinem Vater im Stall. Die geimpften Kühe und Schweine haben bei uns alle eine Plakette, wieso gibts die nicht auch in der Messehalle. Nicht mal gezwickt wird irgendwas und der Oberarm bekommt auch keinen Stempel mehr, den man nach 10 Jahren oder 20 noch anschauen kann und sagen kann, wow schau, ich bin geimpft.
Ach ja, was für Zeiten.
Zumindest haben wir keinen vollen Güllehaufen mehr, damit haben wir Bauern die Windpocken ausgerottet, ja, einfach weil wir keine Gülle mehr haben und den braunen Saft nicht mehr aufs Feld bringen. Das Militär freuts, dann werden weniger Soldaten krank und Dörfer sinken dadurch in der Gefahrenbewertung.
Hetzutage kann jeder wieder barfuß laufen und braucht nicht mehr die hohen Absätze wie damals als der Nachttopf noch auf der Straße entlehrt wurde. Da hatte der Spruch, alles Gute kommt von Oben noch eine andere Bedeutung.

Fri, 04/30/2021 - 00:17 Permalink