Politics | Europawahlen 2014

Oktavia Brugger erste auf Tsipras Liste im Wahlkreis Nordost

Es ist eher unwahrscheinlich, dass Oktavia Brugger einen Platz im Europaparlament erhält; 3 der italienischen Tsipras-Kandidaten kommen nach Brüssel, stark gewählt wurden Barbara Spinelli und Moni Ovadia.

Erst in den Morgenstunden stand fest: die Liste Tsipras schafft die italienweite Hürde von 4 Prozent, um ihre Stimmen und Kandidaten bei den Parlamentswahlen überhaupt erst zu platzieren. 4,03 Prozent erreichten der Grieche Alexis Tsipras und seine Europäische Linke auf nationaler Ebene, den größten Zuspruch erhielt die Liste im Wahlbezirk "Italia centrale", mit 4,70 Prozent. Dort und im Wahlkreis "Meridione" kandiditere die Journalistin und Mitbegründerin der Tageszeitung "La Repubblica" Barbara Spinelli. Sie erzielte mit 26.000 bzw. 30.000 Stimmen ein Traumergebnis und gilt als fix gesetzt für Brüssel. Ebenso gut hat der Künstler Moni Ovadia im Wahlkreis Nordwest abgeschnitten, mit 33.000 Stimmen landete er vor dem Starjournalisten Curzio Maltese. 

Die Auszählung im Wahlbezirk Nordosten, mit den Regionen Emilia Romagna, Venetien, Friaul Julisch Venetien und Trentino-Südtirol ist nahezu abgeschlossen, hier gaben 21.300 Wähler und Wählerinnen Oktavia Brugger ihre Stimme. Sie ist damit Erstgewählte auf der Liste, vor Paola Morandin. Ob dies für einen Sitz in Brüssel ausreicht, ist jedoch unwahrscheinlich. "Wir müssen abwarten, wie es sich italienweit und in den anderen Wahlkreisen entwickelt," meint Brigitte Foppa von den Grünen. "Dort wurden Kandidaten sehr stark gewählt, aber es kann auch sein, dass jemand darauf verzichtet, als Poltiker nach Brüssel zu gehen, dann hat Oktavia eine Chance."

Südtirols Grüne die mit dem auf nationaler Ebene bunt zusammengewürftelten Bündnis um den griechischen Links-Politiker ein technisches Bündnis eingingen, sind dennoch stolz auf ihre Kandidatin Oktavia Brugger. Nach Alexander Langer, Reinhold Messner und Sepp Kusstatscher hätte sie die lange Tradition der Südtiroler Grünen im Europäischen Parlament fortsetzen können. "Einen Fußtritt von links" brauche dieses Europa, meinte Brugger in einem salto-Interview. 

Südtirolweit erzielte Oktavia Brugger 15.787 Stimmen, davon in Bozen 2.344, in Meran 994 und in Bruneck 791 Stimmen. In der Heimatgemeinde ihres Vaters, des verstorbenen Politikers Peter Brugger, Ahrntal, wählten 231 Bürger Oktavia Brugger.