Society | Extremsport

Bis zum Limit: Ultrarace Südtirol

Am 26. Juli, Freitag abend, startete der Extremberglauf in den Sarntaler Alpen entlang der Hufeisentour. Die Veranstalter sind sicher, damit einen Hit zu landen, Extremsport sei so populär wie noch nie, sagt Jakob Oberrauch.
eroeffnung1.jpg
Foto: Salto.bz

Herr Oberrauch, ist der Ultrarace-Berglauf eine Tortur oder eine sportliche Herausforderung?

Jakob Oberrauch: Es ist ganz sicher eine extreme sportliche Herausforderung, die es in Südtirol noch nie gegeben hat. Der Ultrarace ist zwar keine Premiere weltweit, denn es gibt andere solche Extrembergläufe, der berühmteste ist der Mont-Blanc-Lauf, ein Ultra-Marathon. Wir sind mit unseren 124 Kilometern und den 7.666 Höhenmetern, die in 40 Stunden zu laufen sind, etwas kleiner, aber gehören sicher zu den 15 internationalen Extremläufen.

Warum organisiert man einen solchen Extremberglauf, welches Zielpublikum peilt man an?

In den letzten zehn Jahren haben sich die Extremsportarten enorm entwickelt. Viele Läufer wollen einmal in ihrem Leben an ihre Grenzen gehen und sich alles abverlangen. Es ist der besondere Kick, den die Sportler fühlen wollen, vielleicht ein Gegenstück zum langweilig gewordenen Alltag, zur Büroarbeit, sie wollen sich einfach testen. Die Nachfrage jedenfalls ist sehr gut.

Wie viele Läufer haben sich zum Ultrarace eingeschrieben?

Wir haben 270 Anmeldungen, das ist für die erste Auflage eines solchen Rennens sehr gut. Für nächstes Jahr erwarten wir uns noch einiges mehr. Erfahrungen zeigen, dass solche Extremläufe nach einem Jahr richtig boomen.

Woher kommen die Läufer?

Es sind Sportler aus 9 Nationen dabei, Topathleten aus Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien und natürlich Südtirol, etwa 120 sind  von hier.

Ist das etwas für einen Hobbysportler?

Ich war die letzte Woche selbst auf der Hufeisentour im Sarntal unterwegs und hab viele Südtiroler getroffen, die bereits für die Strecke trainierten. Die sagten mir, es sei richtig bärig, dass so etwas jetzt auch bei uns stattfindet. Aber klar, dafür braucht es Kondition, wer so was mitmachen will, muss schon ein Jahr dafür trainieren.

Wird da durchgelaufen oder kann man auch rasten?

Die guten Läufer laufen durch, wir erwarten die Besten innerhalb von 20 Stunden wieder zurück in Bozen. Es gibt aber die Möglichkeit, am Penser Joch, das ist Halbweg, sich 2 Stunden hinzulegen, da stellen wir Betten auf. Aus Sicherheitsgründen haben wir Zeitlimits an den Kontrollstellen eingeführt. Wer also beispielsweise morgen, Samstag, erst nach 15 Uhr am Penser Joch ankommt, wird ausgeschlossen. Damit wollen wir vermeiden, dass bis zum Umfallen gelaufen wird.

Wie wird der Ultrarace bewertet? Es gibt ja Punkte für solche Leistungen.

Wer bei uns mitläuft, erhält gleich schon die maximale Punktezahl, die man für einen solchen Race erlaufen kann, und das sind 4 Punkte. Damit platzieren wir uns in den obersten Rängen der Extrembergläufe.