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Ceviche – frisch und kalorienarm

Roh, mariniert, sensationell: Entdecke den Trend Ceviche – und wie du ihn einfach zu Hause zubereitest.
Ceviche auf den Tisch.
Foto: pexels
  • Ein kulinarischer Megatrend aus Peru erobert die Welt. Gourmets bezeichnen die peruanische Küche als eine der geschmackvollsten und gesündesten weltweit. Diese faszinierende Fusionsküche wurde von Einwanderern aus Italien, Japan, China, Spanien und Afrika geprägt. 
    „Ceviche“ heißt das peruanische Nationalgericht – eine Rohfischspeise. Mit „Tigermilch“ mariniert, schmeckt sie würzig, exotisch und aufregend. 
    Kombiniert wird Ceviche mit Zutaten wie Süßkartoffeln, Maiskolben, Quinoa, Mango, Limetten, Orangen, Tomaten, Avocados, Granatäpfeln, Palmherzen, Sellerie, Rettich, Koriander, Sesam und Reisnudeln, um nur einige zu nennen. 

  • Herkunft & Geschichte

    Ceviche ist mehr als ein Gericht – es ist Teil der peruanischen Identität. Frischer Fisch, Limettensaft, Chili, Zwiebeln: eine einfache Kombination, die in Peru seit Jahrhunderten Tradition hat. Die Wurzeln reichen bis zu den indigenen Küstenkulturen zurück. Die Spanier brachten Limetten und Zwiebeln, der Pazifik lieferte den Fisch. 
    Heute gilt Ceviche als Nationalgericht Perus – so wie Pasta in Italien. Seit 2004 hat es sogar einen eigenen Feiertag: den „Día del Ceviche“. 

  • Ceviche in Peru – ein Geschmack der Vielfalt

    Ceviche ist in Peru mehr als ein Nationalgericht – es ist ein Spiegelbild der Landschaften, Aromen und Kulturen, die das Land so einzigartig machen. 

    • Pazifikküste (Lima): Klassisch, frisch und klar – weißfleischiger Fisch wie Corvina, Limettensaft, rote Zwiebel, Ají-Limo-Chili (peruanische Chilisorte) und Koriander. Dazu Süßkartoffel und Mais – weich, süß, erdig. 
    • Norden (Piura und Tumbes): Würzigere Marinade, oft gemischt mit Meeresfrüchten wie Garnelen oder Muscheln – mehr Textur, mehr Meer auf der Zunge. 
    • Anden und Amazonas: In den Anden mit Forelle oder Flusskrebsen, im Amazonas mit lokalen Fischen und aromatischen Kräutern – eine ganz eigene Welt voller unerwarteter Aromen. 
  • Foto: pexels
  • Zubereitung & Kochprinzipien

     Das Grundprinzip ist simpel: Frischer Fisch wird in Limettensaft „gegart“. Die Säure sorgt dafür, dass das Eiweiß im Fisch stockt – ähnlich wie beim Kochen, nur ohne Hitze. Zwiebeln bringen Biss, Chili Schärfe, Koriander Frische. 

    Wichtig: Alles muss frisch sein. Ceviche wird nicht auf Vorrat gemacht – es gehört sofort auf den Teller. 

  • Die Bedeutung von „Leche de Tigre“

    „Leche de Tigre“ – zu Deutsch „Tigermilch“ – ist weit mehr als nur die Marinade des Ceviche: Sie gilt als Herzstück und Geheimnis des Gerichts. 
    Entstanden aus dem Sud, in dem der Fisch mit Limettensaft, Chili, Zwiebeln, Koriander und Salz mariniert wurde, nimmt die Leche de Tigre die Aromen aller Zutaten auf und erhält ihre charakteristische, leicht milchige Farbe durch den gelösten Eiweißanteil des Fisches. 
    In Peru wird sie nicht nur als Würzsoße verwendet, sondern auch pur getrunken – oft als belebender Shot oder als angebliches Heilmittel gegen Kater. In modernen Restaurants wird Leche de Tigre sogar als eigenständige Vorspeise serviert. 

  • Wie erkenne ich frischen Fisch?

    Der Geruch verrät es zuerst: Frischer Fisch duftet niemals fischig, sondern neutral – fast wie eine frische Brise am Meer. Die Haut glänzt silbrig, fühlt sich feucht an – ein zarter Schleier aus natürlichem Schleim schimmert klar. 
    Die Augen? Klar, prall, lebendig. Eingefallene, trübe Augen deuten auf mangelnde Frische hin. 
    Auch die Kiemen geben Aufschluss: Sie leuchten intensiv rot, niemals grau oder schleimig. Flossen müssen intakt sein, das Fleisch elastisch – es springt bei Druck in seine Form zurück. 
    Ein Blick in die Bauchhöhle lohnt sich: sauber, geruchlos, mit hellrotem Blut. 

  • Praxistipps & Küchenwissen

    Beim Fischkauf gilt: je frischer, desto besser. Frag beim Fischhändler nach Fangdatum und Herkunft. 
    Festes Fleisch ist wichtig – Dorade, Wolfsbarsch oder Kabeljau sind eine gute Wahl. 
    Limetten pressen, nicht mixen – sonst wird’s bitter. Chili sparsam dosieren und Kerne entfernen, wenn du’s milder magst. 
    Ceviche schmeckt am besten frisch – Reste lieber nicht aufbewahren. 

    Fang mit meinem Lieblingsrezept an – du wirst begeistert sein. 

  • Ceviche vom Seibling mit Radieschen und Meerrettich : Foto: pexels
  • Rezept

    Ceviche vom Seibling mit Radieschen und Meerrettich 
    Zutaten für 4 Personen 

    3–4 Seiblingsfilets à 130 g 

    Zitronenmarinade: 
    120 ml Zitronensaft 
    60 ml Sahne oder Sahneersatz 
    3 Frühlingszwiebeln, sehr fein geschnitten 
    2–3 EL frisch geriebener Meerrettich 
    Schwarzer Pfeffer 
    2–3 Dillstängel 
    Grobes Salz, Pfeffer 
    20 Radieschen, in dünne Scheiben gehobelt 
    2 Stangen frischer Spargel 
    Grobes Salz 
    Geröstete Walnüsse 

    Zubereitung 
    Die Zitronenmarinade kräftig mit Pfeffer abschmecken und 30 Minuten ruhen lassen. Den Seibling in der Marinade ca. 5 Minuten ziehen lassen. 

    Spargel schälen, in 3 cm lange Stifte schneiden und mit etwas Öl kurz anbraten. 

    Radieschen in dünne Scheiben hobeln. Den Fisch auf das Radieschenbeet legen und mit grobem Salz, Dill, gerösteten Walnüssen und Spargelstückchen bestreuen.