Economy | Qualitätsprodukte

Gesamttiroler Milch

Die Südtiroler Freiheit hat eine Lösung für das Dilemma mit dem Südtiroler Qualitätszeichen auf Milchpackungen.
miclhkannen.jpg
Foto: Kulinartika

Ist in jedem Milchprodukt Südtirol drin, auf dem Südtirol steht? Eine Frage, die nicht nur innerhalb der Südtiroler Milchwirtschaft für Ungemach sorgt, sondern in der auslaufenden Woche auch die Verbraucherschützer auf den Plan gerufen hat. Warum tragen nicht alle Milchprodukte das Qualitätszeichen Südtirol, obwohl der Südtiroler Sennereiverband auf seiner Homepage behauptet, dass „alle Südtiroler Milchprodukte aus 100% bester Südtiroler Milch hergestellt sind“, fragte die Südtiroler Verbraucherzentrale in dieser Woche und zeigte auf, wie die Milchhöfe im Land das Dilemma den Spagat zwischen Zukauf von Milch von außerhalb der Provinz und Herkunftsbezeichnung zu bewältigen versuchen.

Zumindest für die Südtiroler Freiheit wären solche Akrobatikübungen nicht nötig – sofern die Landesregierung einen Beschlussantrag für die Einführung eines „Gesamt-Tiroler Qualitäts- und Markenzeichen“ umsetzen würde, den die Bewegung bereits im Jahr 2013 erfolgreich durch den Landtag gebracht hatte. „Wenn der Milchhof in Sterzing Milch aus dem Nordtiroler Teil des Wipptales verarbeitet, wenn ein Holzverarbeitungsbetrieb im Vinschgau sein Holz aus Nordtirol bezieht oder wenn ein Südtiroler Industriebetrieb neue Niederlassungen in Osttirol ansiedelt, entstehen Produkte, die nicht länger nur mehr einem bestimmten Tiroler Landesteil zuzuordnen sind, sondern dem Gesamt-Tiroler Wirtschaftsraum“, argumentiert Landtagsabgeordneter Sven Knoll. Mit einem gemeinsam Qualitäts- und Markenzeichen könnte man sowohl die Verunsicherung der Verbraucher beseitigen als auch die Produzenten selbst fördern, ist Knoll überzeugt. „In so einer Kennzeichnung steckt enormes Potential, da der Wirtschaftsstandort Tirol über ein vielfältiges Angebot hochwertiger Produkte verfügt, die sich im internationalen Wettbewerb gemeinsam wesentlich besser vermarkten ließen.“