Environment | Rettung des Klimas?

Weiter wie bisher ist keine Option!

Es ist nicht meine private Meinung, es ist Teil des Pariser Abkommens: Klimarettung ist sofort anzugehen.
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Klimawandel
Foto: Pixabay

Es ist nicht meine private Meinung, es ist Teil des Pariser Abkommens: Klimarettung ist sofort anzugehen. Das heißt Stoppen des Abbaus der Biodiversität, erkennen was die Biodiversität zerstört, verstehen z.B. wie wichtig sind die Böden zu ihrer Bewahrung? Einzelne Südtiroler Gemeinden haben den Klimanotstand erklärt. Die Vinschger Umweltgruppe hat erst wieder gemeldet, wie destruktiv mit der Biodiversität sogar auf noch gesunden Bergwiesen umgegangen wird. Die Fischer haben nachgewiesen, wie die Biodiversität in den Flüssen vermindert wird. Scheichs helikoptern übermütig auf der Seiser Alm herum. Der Landeshauptmann kündigt währenddessen in der FF einen Marshallplan an zur Rettung des Klimas – in Afrika! 

Aber warum denn in die Ferne schweifen, Herr Landeshauptmann, liegt das Übel doch so nah! Wir haben in Südtirol Fichten- Monokulturen in den Wäldern, Milch- und Fleischproduktion in den Ställen, v.a. Apfelmonokulturen auf den Feldern, verstopfte Straßen in der Hochsaison – gäbe es nicht hier schleunigst verschiedenes zu tun für Biodiversität?

Vor vielen Jahren hatte Mals einen bescheidenen, vorausschauenden Vorschlag gemacht, Rudolf Herren vom Weltagrarbericht hat diesen „Weg“ schon damals unterstützt mit ausführlicher Begründung: Weiter wie bisher ist keine Option! Doch Mals wird heute noch vom Monokultur-Bauernbund und von seiner Regierung geächtet, um ja nicht unterstützt werden zu müssen. Die Südtiroler, die Leiferer hatten sich klar geäußert bzgl. Flughafen Bozen – wird das beiseite gewischt? Weitsichtige Grödner haben die Schließung mancher Pässe für den Motorverkehr gefordert – der junge Landesrat lässt stattdessen die durchfahrenden Motorfahrzeuge zählen (um zu wissen, wieviele potentielle Kunden verlorengehen könnten?). Fremdenverkehrsexperten haben vor einem weiteren Ausbau des Tourismus gewarnt, findige Hoteliers haben vorausschauend und in aller Eile zig tourist villages auf grüne Wiesen geplant – wenigstens diesbezüglich gab es in der Landesregierung kritische Stimmen (mal sehen wer sich am Ende durchsetzt). Kurzum, mir scheint, der Einfluss gewisser Lobbys in Südtirol ist unvergleichlich stärker als das Allgemeinwohl der Bevölkerung – zum Schaden der Bevölkerung. Nicht nur in Südtirol, was daran zu ermessen ist, dass dieser Tage ein brasilianischer Schweinezüchter völlig in der „Logik“ der exportorientierten Monokulturlandwirtschaft auf dem G7-Gipfel (sic!) geäußert hat: „Wenn ihr weiter Fleisch wollt, müsst Ihr in Kauf nehmen, dass wir den Regenwald roden!“ Die Rettung des Klimas ist ohne Zeitverlust anzugehen. Klar ist das schwierig, duldet aber keinen Aufschub. Es braucht einen Plan, nicht „weiter so wie bisher!“. Vandana Shiva, die Alternative Nobelpreisträgerin, sagte heuer treffend in Mals „Der beste Klimaschutz ist Artenschutz. Und Artenschutz heißt ökologische Landwirtschaft ohne Pestizide.“

Mir scheint, dass das die Landesregierung den Klimaschutz nicht konkret anzugehen wollen darf, keinen Plan dazu hat – wenn diese meine Annahme stimmt, wird wohl von unten her, in Direkter Demokratie und in Zusammenarbeit mit kompetenten, von Lobbys unabhängigen Wissenschaftlern geklärt werden müssen, ob und wie die Klimarettung angegangen wird. Wie denn sonst?