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„Waddup Bro?“

Der deutsche Verbraucherservice Vergleich.org hat laut Online-Suchanfragen die am meisten nachgefragten Jugendwörter ermittelt. Hier die Liste der Top 10.
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Foto: Aedrian on Unsplash
Auch dieses Jahr wird wieder das Jugendwort des Jahres gewählt, noch bis zum 13. September ist das Voting offen. Das Internet hat allerdings bereits abgestimmt!
Hier kommen die laut Online-Suchanfragen am meisten nachgefragten Jugendwörter 2022, die die Vergleich.org-Redaktion ermittelt hat.
 
  • Auf Platz 1: sus! Der Begriff drückt aus, dass etwas suspekt oder verdächtig ist und kommt mit 74.000 Online-Suchanfragen pro Monat auf Platz 1.
  • Auf Platz 2: wild / wyld! Der Ausruf des Erstaunens ist etwa mit „heftig” oder „krass” zu übersetzen und schnappt sich mit 65.910 Suchanfragen den zweiten Platz.
  • Auf Platz 3: Bre / Bro / Bra! Die Bezeichnungen stehen alle für einen guten Kumpel und werden 64.160 Mal pro Monat gesucht.
  • Auf Platz 4: Gommemode / Godmode! Der Ausdruck steht für „stark” oder „unbesiegbar” und wird monatlich 61.250 Mal online gesucht.
  • Auf Platz 5: SIU / SIUUUU! Der Ausruf wird verwendet, wenn etwas sehr Cooles passiert oder man einen Erfolg zu feiern hat – 28.530 monatliche Online-Suchanfragen gibt es dafür.
 
Wie jedes Jahr sucht der Langenscheidt-Verlag das Jugendwort des Jahres. Erst am 25. Oktober wird der offizielle Sieger bekanntgegeben, aber laut Online-Suchanfragen steht er bereits fest.
 
 

Auf Platz 1: sus!

 
Mit 74.000 monatlichen Online-Suchanfragen schafft es der Begriff „sus” auf den ersten Platz der Auswertung der meistgesuchten Jugendwörter! Der Ausdruck wurde vor allem durch das PC-Spiel „Among Us” populär, in dem u.a. Mitspieler:innen des Mordes beschuldigt und mögliche Betrüger:innen entlarvt werden müssen.
Dabei ist die Abkürzung für die englischen Begriffe „suspect“ bzw. „suspicious”, also „suspekt” oder „verdächtig”, natürlich äußerst hilfreich. Auch, wenn das Wort durch das Spiel und die derzeitige Jugendsprache allgemein einen ungeheuren Auftrieb erfahren hat, ist es laut Lexico.com bereits seit den 1930er Jahren zumindest im englischsprachigen Raum im Umlauf.


Auf Platz 2: wild / wyld!

 
Mit 65.910 Online-Suchanfragen pro Monat landet „wild” bzw. „wyld” auf dem zweiten Platz. Das Adjektiv wird meistens positiv im Sinne von „heftig” oder „krass” verwendet, kann aber auch Betroffenheit ausdrücken, quasi „wie heftig!”. Es kann auf Englisch oder Deutsch ausgesprochen werden, wobei bei „wyld” die englische Aussprache geläufiger ist.
Die Kombination „zu wild / wyld” kann auch verwendet werden, wenn etwas zu heftig war, bspw. eine Prüfung oder ein Party-Exzess. „Wyld” ist auch aus Clickbait-Artikeln ein Begriff, in denen ein besonders krasser Inhalt versprochen wird.


Auf Platz 3: Bre / Bro / Bra!

 
Waddup Bro? Der Begriff stammt vom englischen „Brother” und steht für einen guten Kumpel, oder eben einen „Bruder” im übertragenen Sinne. Abgeleitet davon auch die „Bromance”, zusammengesetzt aus „Bro” und „Romance”, die für eine innige Verbindung zweier Kumpels steht.
Bra ist die Kurzform des aus dem Slawischen stammenden Ausdrucks „Bratan” für „Bruder” oder „Kumpel”, der vor allem durch den Rapper Capital Bra popularisiert wurde. „Bre” kann als Abwandlung von „Bra” gesehen werden, bedeutet aber auch „Bruder” auf Kurdisch. Die Bezeichnungen kommen mit insgesamt 64.160 Online-Suchanfragen auf den dritten Platz.


Auf Platz 4: Gommemode / Godmode!

 
Der Begriff stammt aus dem Online-Spiel Minecraft und wurde vor allem durch den deutschen Minecraft-Server „GommeHD” verbreitet. Der Admin-Modus ermöglicht deutlich mehr Spieloptionen, unter anderem auch die völlige Unverwundbarkeit, die entsprechend als Godmode, also „Gottes-Modus” bezeichnet wird.
Gommemode ist die entsprechende Verballhornung, die sich in der Minecraft-Community bereits seit 2015 durchgesetzt hat. Wer sich eine musikalisch untermalte Version des Jugendwortes wünscht, bitte sehr: Hier das Video von Lukas, dem Rapper feat. Gomme. Trololololol… mit 61.250 Online-Suchanfragen landet der Begriff nur auf einem nicht ganz so göttlichen Platz 4.
 

Auf Platz 5: SIU / SIUUUU!

 
Bei dem Ausruf „SIU”, der auf 28.530 Suchanfragen kommt, handelt es sich um einen Jubelschrei. Den Begriff schuf Fußballer Christiano Ronaldo in seiner Zeit bei Real Madrid. Wahrscheinlich basiert „SIU” entsprechend auf „Sì”, bekanntlich das spanische (und italienische) Wort für „ja”. Das I und U werden in etwa als Ü ausgesprochen, die Aussprache geht also in Richtung „süüüüü”.
 
 

Auf Platz 6: Digga / Diggah!

 
  • 19.210 monatliche Online-Suchanfragen
  • Bezeichnung für einen Kumpel oder guten Freund
  • was geht, Leude, seid ihr mit mir down… der Ausdruck fand vor allem durch die Hamburger Hip-Hop-Szene Verbreitung, z.B. im Song „Türlich türlich (sicha Digga)” von Das Bo oder „Ahnma” von den Beginnern feat. Gzuz und Gentleman
 

Auf Platz 7: smash!

 
  • 18.100 monatliche Online-Suchanfragen
  • eigentlich bedeutet „smash” im Englischen wörtlich „zertrümmern” oder „zerstören”, wird aber übertragen auch als Ausdruck für Geschlechtsverkehr verwendet
  • bekannt durch von „Smash or Pass”, eine App bzw. ein Partyspiel, bei der / dem bewertet wird, ob man mit einer Person etwas anfangen würde („smash”) oder ihr eher einen Korb geben würde („pass”)
 

Auf Platz 8: Macher!

 
  • 13.580 monatliche Online-Suchanfragen
  • positiv verwendet, bezieht sich der Ausdruck auf eine Person, die Dinge ohne zu zögern umsetzt und „durchzieht”
  • im umgekehrten Fall, wenn also jemand „nicht zu Potte kommt”, kann der Begriff auch ironisch verwendet werden
 

Auf Platz 9: slay!

 
  • 8.110 monatliche Online-Suchanfragen
  • der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt „erschlagen” oder „umbringen”
  • Ausruf, wenn jemand besonders cool und selbstbewusst wirkt oder eine tolle Leistung vollbracht hat
 

Auf Platz 10: bodenlos!

 

  • 1.670 monatliche Online-Suchanfragen
  • der Begriff hat eine negative Bedeutung, die sich in etwa mit „richtig mies” oder „unglaublich (schlecht)” übersetzen lässt
  • er kann als Adjektiv oder Adverb (im Sinne von „sehr” oder „total”) verwendet werden, z.B. „die Party war echt bodenlos” oder „ich bin bodenlos kaputt”